Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Roland an. „Ich unterstelle keineswegs, dass du Geld beiseite geschafft hast. Dafür kenne ich dich zu gut. Es wundert mich nur, dass alles auf deinen Namen läuft. Monica hat schon seit Jahren keine Vollmachten mehr. Warum habt ihr mir nichts davon gesagt? Es ist doch nur recht und billig, dass ich erfahre, was auf meiner Ranch vor sich geht, zumindest sollte das so sein.“
„Sicher, aber du hattest andere Interessen.“
„Und jetzt?“ erkundigte sich Claudia herausfordernd. „Nun bin ich hier und trete mein Erbe an. Sollte da nicht alles hier auf meinen Namen geändert werden? Oder glaubst du inzwischen selbst, was man im Ort sagt, dass es ,Roland Jacksons Ranch‘ ist?“
„Dann ändere es doch!“ stieß er heftig hervor und machte eine so ungestüme Handbewegung, dass das Hauptbuch zu Boden geschleudert wurde. „Es ist deine Ranch und dein Geld! Tu damit, was du willst! Aber hör auf, mir Vorhaltungen zu machen! Ich habe hier alles in Schuss gehalten, während du dir nicht einmal die Mühe gemacht hast, dich zu erkundigen, was ich tat!“
„Ich mache dir keine Vorwürfe!“ gab Claudia genauso erregtzurück und fegte auch den Rechnungsstapel vom Schreibtisch. „Ich will nur wissen, warum du mir nicht gesagt hast, dass Monica dir die Vollmacht über die Ranch überschrieben hat!“
„So genau kann ich das jetzt nicht mehr erklären. Vielleicht ist mir der Gedanke einfach nicht gekommen! Ich arbeite seit Jahren wie ein Sklave. Da hatte ich keine Zeit, dich jedes Mal ausfindig zu machen, wenn etwas anlag. Darf ich die Arbeiter bezahlen, Mrs. Ashe? Sind Sie einverstanden, wenn ich einen Scheck für die Zäune ausschreibe?“
„Ach, spiel dich nicht so auf! Aber ehe du gehst, wüsste ich gern, warum die Bilanz soviel Geld ausweist, während du mich in dem Glauben gehalten hast, es gäbe keine Überschüsse, alle Gewinne wären wieder in die Ranch geflossen?“
Roland packte sie so brutal am Oberarm, dass es schmerzte. „Hast du eine Vorstellung, wie viel Geld für eine Pferdezucht erforderlich ist?“ stieß er verärgert hervor. „Weißt du, was ein guter Zuchthengst kostet? Wir züchten Reitpferde, aber wir sind inzwischen auch dazu übergegangen, Vollblutpferde aufzuziehen. Wir brauchen zwei weitere Hengste und zusätzliche Zuchtstuten Die kannst du nicht auf Kredit kaufen, Mädchen! Dafür muss man eine Menge Geld flüssig haben. Aber warum erkläre ich dir das alles? Du bist der Boss und kannst tun und lassen, was du willst!“
„Das werde ich auch!“ schrie Claudia aufgebracht und entriss ihm ihren schmerzenden Arm.
Sie sah Roland noch einmal wütend an, dann stürzte sie aus dem Raum, ehe sie in Tränen ausbrach.
„Claudia!“ hörte sie ihn rufen, als sie die Tür hinter sich zuschlug. Ohne sich umzudrehen, stürzte sie in ihr Zimmer hinauf. Sorgfältig schloss sie hinter sich ab und setzte sich in ihren Schaukelstuhl. Sie griff mechanisch nach dem Spionageroman, den sie angefangen hatte, aber die Buchstaben verschwammen ihr vor den Augen.
Ihr saß ein Kloß in der Kehle, und sie musste alle Kraft aufbieten,um nicht loszuweinen. Aber das hätte ihr auch nicht weitergeholfen. Sie musste die Dinge einfach so nehmen, wie sie waren.
Rolands heftige Reaktion auf ihre Überprüfung der Bücher konnte nur eines bedeuten: Er wollte nicht, dass sie Einblick in den Ranchbetrieb bekam, weil er verhindern wollte, dass sie ihm die Entscheidungen aus der Hand nahm. Trotz seiner Vorhaltungen wusste sie, dass er durch und durch ehrlich war und auch nicht annahm, dass sie ihm etwas anderes unterstellte. Nein, Roland hatte sie angegriffen, weil er ein Kämpfer war und die wichtigste Kampfregel beherrschte, als erster anzugreifen.
Wenn es um die Ranch ging, kann er sich schrecklich aufregen, sinnierte Claudia. Aber dadurch konnte sie wenigstens sicher sein, dass er stets das Wohl von Bar D im Auge hatte, und nicht seinen eigenen Vorteil. Wenn sie ihm doch nur ebenso wichtig wäre wie die Ranch! Mehr verlangte sie gar nicht.
Claudia hatte geglaubt, dass sie einander in den letzten Tagen näher gekommen seien. Und obwohl sie nicht einer Meinung gewesen waren, hatte sie eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen gespürt und gehofft, Roland empfände das Gleiche. Zwischen ihnen war mehr als nur sexuelle Spannung, jedenfalls, was sie selbst betraf. Roland hingegen war ein undurchsichtiger Mann, und sie hatte keine Ahnung, wie er zu ihr stand.
Am nächsten Morgen erwachte Claudia zeitig, aber diesmal
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