Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Roboter funktionieren und nichts mehr begreifen. Monica und Ricky haben sich schon immer Gefechte geliefert. Das ist nichts Neues. Und Monica hat schon seit langem gesagt, sie würde gehen, wenn Sie wiederkämen. Was Ricky betrifft, sie braucht einen tüchtigen, energischen Mann, der sie liebt und ihr das Gefühl gibt, zu etwas nutze zu sein.“
„Sie tut mir Leid“ murmelte Claudia. „Und das, obwohl ich ihr am liebsten den Hals umdrehen würde.“
„So Leid, dass sie ihr Roland überlassen wollen?“ warf Lorna listig ein.
„Nein!“
„Das habe ich auch nicht angenommen.“ Lächelnd wischte sich Lorna die Hände an ihrer Schürze ab. „Also sollte ich wohl lieber nach oben zu Roland gehen. Wenn er das Tablett nicht an die Wand geworfen hat, wird er es wohl mir entgegenschleudern, wenn er sieht, dass ich nicht Sie bin. Wollen Sie sich gar nicht mehr um ihn kümmern?“
„Doch. Es bleibt mir ja kaum etwas anderes übrig.“ Claudia seufzte. „Aber nicht jetzt. Erst soll er sich beruhigen. Vielleicht können wir dann miteinander reden, ohne uns anzuschreien.“
Als Lorna nach oben gegangen war, blieb Claudia noch eine Weile am Tisch sitzen und starrte ins Leere. Nicht nur Roland musste sich beruhigen, auch ihr eigenes Temperament stand seinem aufbrausenden Wesen in keiner Weise nach. Wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass er sich im allgemeinen besser beherrschte als sie.
Die Hintertür ging auf, und Lewis Stovall lehnte sich gegen den Türpfosten.
„Kommen Sie, Claudia“, meinte er. Er hatte das „Mrs. Ashe“ in den letzten Tagen abgelegt und redete sie beim Vornamen an, seit sie so eng zusammenarbeiteten. „Es wartet eine Menge Arbeit auf uns.“
„Hat Roland Ihnen aufgetragen, mich so in Atem zu halten, dass ich nur noch arbeiten, schlafen und nach ihm schauen kann?“ erkundigte sie sich ironisch.
Lewis verzog keine Miene. „Sie sind müde, nicht wahr?“ meinte er trocken.
„Das ist stark untertrieben. Ich bin total fertig!“
„Die Plackerei hat bald ein Ende. So wie ich Roland kenne, steht er nächste Woche auf und sitzt ein paar Tage später wieder im Sattel. Ich kenne ihn.“
„Mit einem Gipsbein?“
„Ihn kann nichts lange im Bett halten. Die Gehirnerschütterung hat ihn länger außer Gefecht gesetzt als je etwas zuvor.“
Claudia stand auf und ging zur Tür. Seufzend schlüpfte sie in ihre schweren Stiefel.
Lewis sah ihr dabei zu. Als sie sich aufrichtete, entdeckte sie in seinen Augen ein amüsiertes Glimmen.
„Was ist, Lewis?“ fragte sie misstrauisch.
„Ich musste nur gerade denken, dass Sie trotz Ihres Großstadtcharmes im Herzen doch ein Mädchen vom Lande geblieben sind.“
Claudia lachte. „Ich und Charme?“
„Wenn Sie ein Mann wären, wüssten Sie, was ich meine.“
„Nun, ich bin aber kein Mann, obwohl ich hier wie einer schuften muss!“
Um Lewis Mundwinkel zuckte es belustigt. Als sie zusammen über den Hof gingen, wagte Claudia, ihm die Frage zu stellen, die sie beschäftigte, seit Roland ihr Lewis vorgestellt hatte.
„Waren Sie mit Roland zusammen in Vietnam?“
Er blickte sie ernst an. „Ich war dort, aber nicht mit Roland. Ihn habe ich erst vor sieben Jahren kennen gelernt.“
Darauf wusste Claudia nichts zu sagen. Erst vor den Stallungen sagte Lewis: „Warum fragen Sie mich danach?“
„Sie sind einander sehr ähnlich.“ Roland und Lewis waren beide harte, verschlossene Männer, die viel Grauen und Elend gesehen hatten.
„Er hat mir nie etwas von Vietnam erzählt.“ Lewis Stimme war hart geworden. „Und ich spreche auch nicht darüber, jetzt nicht mehr. Die einzigen, die wussten, wovon ich redete, waren dabeigewesen, und alle bekamen zu Hause Probleme. Meine Ehe ging in die Brüche, weil meine Frau nach meiner Rückkehr nicht mehr mit mir zurechtkam.“
Claudia warf ihm einen mitfühlenden Blick zu. Zum ersten Mal sah sie Lewis schmunzeln. „Lassen wir die alten Geschichten“, meinte er ruhig. „Mir geht’s jetzt gut. Eines Tages heirate ich vielleicht sogar wieder. Viele Männer beklagen sich über ihre Frauen, aber ohne sie geht’s nun mal nicht.“
„Es scheint so“, antwortete Claudia lachend und fühlte sich Lewis auf einmal ganz nah.
Der Rest des Tages verlief ebenso hektisch wie der Vormittag. Einer der Hengste hatte eine Kolik, und zwei Stuten würden vermutlich noch in der Nacht niederkommen.
Als Claudia endlich ins Haus zurückkehrte, war es nach sieben. Lorna
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