Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Als sie aus dem Helikopter ausgestiegen waren und über das Rollfeld rannten, erkannte Jane den Flughafen wieder und blieb wie angewurzelt stehen. Aufgeregt rüttelte sie Grant an der Schulter. „Wir sind ja in San Jose!“ entfuhr es ihr entsetzt. In San Jose hatte alles angefangen. Hier hatte Turego eine Menge Verbündete sitzen.
„Wir fliegen gleich weiter“, beruhigte Grant sie. „Komm, wir müssen uns beeilen. Die Maschine nach Mexico City startet in fünf Minuten.“
Mexico City! Das hörte sich schon wesentlich besser an. Der Gedanke gab ihr Kraft.
Der Terminal lag um diese Zeit verlassen da, vor allem deshalb, weil der Flug nach Mexico City bereits aufgerufen worden war. Der Mann am Ticketschalter schaute ihnen erstaunt entgegen, was Jane ein weiteres Mal an ihr abenteuerliches Aussehen erinnerte. „Grant Sullivan und Jane Greer“, sagte Grant knapp. „Für uns sind zwei Tickets hinterlegt.“
Der Bedienstete erlangte seine Fassung wieder. „Ja, Sir. Die Fluggäste sind bereits an Bord. Die Maschine wartet auf Sie. Ernesto wird Sie zum Flugzeug begleiten“, gab er in korrektem Englisch zurück.
Ernesto stellte sich als ein Mann vom Bodenpersonal heraus, der sie zu dem Flieger brachte. Die lächelnde Stewardess begrüßte sie an Bord, als wäre an ihnen nichts Ungewöhnliches. Janemusste ein Kichern unterdrücken, vielleicht sahen sie ja gar nicht so abenteuerlich aus, wie sie es sich einbildete. Möglicherweise hielt man sie für Journalisten, die eine harte Recherchereise hinter sich hatten.
Sobald sie ihre Plätze eingenommen hatten, rollte das Flugzeug zur Startbahn. Nachdem sie es sich in ihren Sitzen bequem gemacht hatten, kreuzten sich ihre Blicke. Jetzt hatten sie es wirklich und wahrhaftig hinter sich gebracht, aber ihnen blieb noch ein bisschen gemeinsame Zeit. Der nächste Stopp war Mexico City, eine pulsierende Großstadt mit Geschäften, Restaurants und ... Hotels. Janes Körper sehnte sich nach einem Bett, aber das Kribbeln, das der Gedanke, dass sie dieses Bett mit Grant teilen würde, auslöste, verscheuchte ihre Müdigkeit. Er schob die Armlehne zwischen ihren Sitzen hoch, legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie ganz eng an sich. „Bald“, murmelte er gegen ihre Schläfe. „Bald sind wir in Mexico City.“
Als sie in Mexico City landeten, herrschte auf dem Flughafen rege Betriebsamkeit. Grant winkte ein Taxi herbei, das sie in einer halsbrecherischen Fahrt zu ihrem Hotel brachte.
Die Stadt mit ihren breiten Straßen, die gesäumt waren von duftenden Bäumen und weißen Gebäuden, bot einen atemberaubenden Anblick. Als sie nach geraumer Zeit ihren Bestimmungsort erreichten, wölbte sich der Himmel wie eine umgestürzte blaue Schale über ihnen, und die Luft war weich wie Samt. Sogar durch den Gestank der Abgase hindurch konnte Jane den süßen Duft der Orangenblüten riechen, und Grant neben ihr strahlte, einen starken Arm beschützend um ihre Schultern gelegt, eine verlässliche Wärme aus.
Sie hatten ein schönes großes Zimmer mit Balkon und einem erstaunlich modernen Bad. Jane steckte den Kopf durch die Tür und zog ihn gleich darauf mit einem glückseligen Lächeln wieder zurück. „Das Bad hat alles, was das Herz begehrt“, verkündete sie strahlend.
Grant war eben dabei, die Speisekarte zu studieren. EinenMoment später griff er zum Telefon und bestellte ein Riesenfrühstück. Jane lief das Wasser im Mund zusammen. Immerhin waren fast vierundzwanzig Stunden vergangen, seit sie zum letzten Mal etwas gegessen hatten.
Während sie auf das Essen warteten, ließ Jane sich von der Vermittlung mit ihren Eltern in Connecticut verbinden, um ihnen mitzuteilen, dass sie in Sicherheit war. Nachdem auch Grant mit ihrem überglücklichen Vater gesprochen hatte, klopfte es, und der Zimmerkellner brachte das Frühstück.
„Oh, schau doch bloß“, rief sie freudig erregt aus und beugte sich über das Tablett, das der junge Mann auf dem Tisch abgestellt hatte. „Orangen und Melone. Eier, Butter, Weißbrot, Aprikosenmarmelade und Kaffee. Richtiger Kaffee!“ Den Kaffeeduft, der die Luft erfüllte, tief einatmend, drehte sie sich vor Freude mit ausgebreiteten Armen einmal im Kreis und schaute Grant, der bereits dabei war, die Sachen auf den Tisch zu stellen, strahlend an.
„Jetzt fühle ich mich fast wieder wie ein richtiger Mensch“, seufzte Jane beseligt, nachdem kein Krümel von dem Frühstück mehr übrig und die Kaffeekanne bis auf den letzten Tropfen geleert war.
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