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Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Art unausgesprochenen Waffenstillstand.
    Auch in Rolands Leben hatte es einen entscheidenden Einbruch gegeben. Nach seiner Rückkehr war er völlig verändert. Zwar hatte er den Vietnamkrieg überlebt, aber manchmal hatte es den Anschein, als sei nur sein Körper zurückgekehrt. Er schien kein Lachen mehr zu kennen, nachdenklich beobachtete er seine Umwelt. Sein Körper war mit Narben von Verletzungen bedeckt, die geheilt waren. Aber die Wunden, die seine Seele erlitten hatte, hatten ihn für immer gezeichnet. Nie redete er darüber, er sprach überhaupt nur selten. Die meiste Zeit blieb er für sich und betrachtete die anderen mit harten, ausdruckslosen Augen. So wurde er bald zum Außenseiter der Gesellschaft.
    Er trank viel, saß allein da und kippte mit starrer Miene Alkohol in sich hinein. Natürlich wurde er dadurch für die Frauen nur noch interessanter. Der Hauch von Gefahr, der ihn umgab, machte ihn für einige unwiderstehlich. Sie wünschten sich, die Ausersehene zu sein, die ihn trösten, ihn heilen und von seinen Alpträumen erlösen könnte.
    Im Laufe der Zeit wurde Roland in zahllose Skandale verwickelt. Schließlich warf ihn sein Vater hinaus. Danach wollte ihn niemand einstellen. Die Rancher und Kaufleute hielten zusammen und taten alles, um ihn aus der Gegend zu vertreiben. Irgendwie gelang es ihm jedoch immer wieder, Geld für Whisky aufzutreiben. Manchmal war er tagelang verschwunden, so dass die Leute überlegten, ob er vielleicht fortgegangen oder gestorben sei. Doch stets tauchte er wieder auf, jedes Mal ein wenig dünner und hagerer.
    So war es fast unvermeidlich, dass die Feindseligkeit gegen ihn eines Tages in Gewalt ausarten musste. Er hatte zu viele Frauengeschichten gehabt und zu viele Männer beleidigt. Ward Donahue fand ihn eines Tages vor dem Ort in einem Graben. Er war von ein paar Männern zusammengeschlagen worden und so abgemagert, dass seine Knochen weiß durch die Haut schimmerten.
    Obwohl er nicht aufstehen konnte, glommen seine dunklen Augen trotzig auf, als er seinen Retter erblickte.
    Ohne ein Wort hob Ward den jungen Mann wie ein Kind auf die Arme und bettete ihn auf seinen Transporter. Er brachte ihn auf seine Farm und pflegte ihn. Eine Woche später quälte Roland sich mühsam auf ein Pferd und ritt mit Ward über das Ranchgelände. Er kontrollierte die Koppeln, reparierte schadhafte Zäune und trieb verirrte Tiere zusammen. In den ersten Tagen verursachte ihm das so starke Schmerzen, dass ihm ständig der Schweiß ausbrach. Dennoch machte er verbissen weiter.
    Er hörte auf zu trinken und begann, wieder normal zu essen.Langsam wurde er kräftiger und nahm an Gewicht zu. Über das, was geschehen war, sprach er nie. Die anderen Rancharbeiter ließen ihn in Ruhe und beschränkten die Kontakte mit ihm auf das Notwendigste. Roland blieb auch jetzt wortkarg.
    Er arbeitete, aß und schlief und führte alles, was Ward Donahue ihm auftrug, zäh und entschlossen aus.
    Dass die beiden Männer bald ein Herz und eine Seele waren, war nicht zu übersehen. Niemand war daher überrascht, als Roland Aufseher wurde, nachdem der Mann, der den Posten bis dahin innegehabt hatte, nach Oklahoma gezogen war. Ward lobte Rolands Gespür für die Pferde und das Vieh und vertraute ihm. Da die übrigen Arbeiter auf der Ranch sich mittlerweile an ihn gewöhnt hatten, ging der Übergang friedlich vor sich.
    Kurz darauf starb Ward nach einem Herzinfarkt. Claudia und Ricky waren zu diesem Zeitpunkt in der Schule. Sehr genau konnte Claudia sich daran erinnern, wie Roland sie aus dem Klassenraum geholt hatte. Er hatte ihr von dem Tod ihres Vaters erzählt und sie tröstend in den Armen gewiegt, als sie in Tränen ausbrach. Bis dahin hatte sie immer ein wenig Angst vor ihm gehabt, doch jetzt klammerte sie sich an ihn und suchte Trost in seiner Stärke. Ihr Vater hatte ihm vertraut, warum sollte sie es nicht auch tun?
    Da Claudia sich ihm geöffnet hatte, fühlte sie sich daher doppelt verraten, als Roland sich aufzuführen begann, als gehöre ihm die Ranch. Doch den Platz ihres Vaters konnte niemand einnehmen. Wie konnte Roland so etwas auch nur wagen? Von da ab nahm Roland seine Mahlzeiten immer häufiger im Ranchhaus ein. Schließlich wechselte er ganz hinüber und bezog das Gästezimmer, von dem aus er einen Blick auf die Ställe und die Quartiere der Arbeiter hatte.
    Was Claudia besonders in Wut brachte, war, dass Monica keinen Versuch machte, sich gegen Roland durchzusetzen, sondern ihn einfach

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