Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
inzwischen fertig haben. Ich bin schon fast am Verhungern.“
In diesem Augenblick kam Roland ihnen entgegen. Er presste die Lippen ärgerlich zusammen, als er das Glas in Rickys Hand sah. Ohne ein Wort nahm er es ihr ab.
Einen Augenblick sah Ricky ihn erstaunt an. Dann hatte sie sich wieder gefangen und fuhr mit der Fingerspitze aufreizend langsam über die Knöpfe seines Hemdes.
„Der große Meister“, erklärte sie mit honigsüßer Stimme. „Kein Wunder, dass du dir die Frauen aussuchen kannst. Ich habe Claudia gerade von dir erzählt, von deinen Frauen.“ Mit einem verschlagenen Gesichtsausdruck lächelte sie ihn an und ging befriedigt nach unten.
Roland rief ihr etwas Unverständliches hinterher, während Claudia verwirrt dastand und überlegte, worauf Ricky hinauswollte und warum Roland so wütend darüber war. Kurz entschlossensprach sie ihn direkt darauf an: „Was hat sie damit gemeint?“
Er antwortete nicht sofort, sondern roch misstrauisch an dem Inhalt des Glases. Dann trank er den Inhalt in einem einzigen Zug aus. Entsetzt verzog er das Gesicht. Erstickt brachte er hervor: „Wie konnte ich dieses Zeug nur trinken?“
Mühsam musste Claudia das Lachen unterdrücken. Seit dem Tag, an dem ihr Vater Roland nach Hause geschafft hatte, hatte dieser keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Seine überraschende Reaktion machte ihn irgendwie menschlicher und enthüllte eine Seite an ihm, die sie noch nicht kannte. Er fing ihren Blick auf und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Machst du dich über mich lustig?“ wollte er wissen. „Das kann gefährlich werden.“
Aus Erfahrung wusste Claudia, wie gefährlich Roland sein konnte, aber in diesem Augenblick fühlte sie sich stark. Unbeirrt hielt sie seinem Blick stand. „Ich habe keine Angst vor dir, großer Boss“, erklärte sie herausfordernd, um dann rasch hinzuzusetzen: „Sag mir, was Ricky gemeint hat.“
„Ach, lass doch, Ricky“, brummte er und küsste sie auf den Mund. Claudia war überrascht, wie sanft sein Kuss war. Sie entspannte sich und öffnete die Lippen unter dem zarten Druck seiner Zunge. Leise stöhnte Roland auf und schloss die Arme um sie. Seine Hand glitt zu ihrer Hüfte, und er presste Claudia an sich.
Ein Gefühl der Schwäche erfasste sie, Halt suchend griff sie nach seinen Armen. Sie war sich seiner männlichen Ausstrahlung voll bewusst, und sie drängte sich ihm entgegen. So etwas hatte sie noch bei keinem anderen Mann erlebt. Was sie in Rolands Armen empfand, war einmalig. Gegen ihn hatte David keine Chance gehabt.
Der Gedanke an David riss sie aus dem Sinnenwirbel, der sie mitzureißen drohte. Schwer atmend befreite sie sich aus Rolands Umarmung, aber sie schaffte es nicht, ihn ganz von sich zuschieben. Matt lehnte sie sich an ihn und legte den Kopf an seine Schulter.
„Das ist gut“, murmelte er heiser und liebkoste ihr Ohrläppchen. „Jetzt bist du kein Kind mehr, Claudia.“
Was meint er damit, fragte sie sich beunruhigt. Dass er es nicht mehr für nötig hielt, sich von ihr fernzuhalten? Wollte er sie damit warnen, dass er nicht mehr versuchen würde, ihre Beziehung neutral zu halten? Aber seit jenem Tag am Fluss hatte sie das ohnehin nicht mehr sein können.
Es gelang Claudia jetzt, sich von ihm zu befreien. Stolz hob sie den Kopf. „Nein, Roland, ich bin kein Kind mehr. Ich habe gelernt, mich unerwünschten Annäherungen zu widersetzen.“
„Dann muss meine erwünscht sein, denn du hast dich mir wohl kaum widersetzt“, neckte er und schob Claudia sanft auf die Treppe zu.
Sie war froh, dass sie sich halbwegs wieder gefangen hatte, denn plötzlich erschien Monica am Fuße der Treppe.
„Claudia, Roland, wo bleibt ihr denn?“
Das war typisch für Monica. Keine Begrüßung, obwohl sie ihre Stieftochter seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Claudia nahm ihr das nicht weiter übel. Wenigstens spielte Monica ihr jetzt nichts mehr vor. Als Claudia nach unten ging, hörte sie, wie Roland ihr folgte.
Bei Tisch ging es ungezwungen zu. Nach einem langen heißen Tag auf der Ranch wollte man einfach nur etwas in den Magen bekommen. Claudias Entscheidung, ein Kleid zu tragen, war zwar ungewöhnlich, aber ihr fiel auf, dass auch Ricky sich umgezogen hatte. Ihr weißes Kleid hätte ebenso gut auf eine Party gepasst. Da Ricky an diesem Abend keine Verabredung zu haben schien, musste sie sich für Roland in Schale geworfen haben.
Claudias Blick wanderte zu Roland, der den Platz ihres Vaters eingenommen
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