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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
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der Tat, Sommersprosse, Fetti und folgten uns auf ihren Rädern in einiger Entfernung. Mein Herz begann wild zu klopfen.
    »Was nun?«, fragte ich.
    »Einfach weitergehen«, schlug Tanja vor.
    »Aber ein bisschen schneller«, meinte Olli.
    Die drei beschleunigten ihren Schritt ebenfalls. Wir bogen links ab, Hängeschulter und Fetti genauso.
    Sommersprosse tauchte nicht viel später vor uns aus einer Seitengasse auf. Wir gingen nach rechts. Hängeschulter blieb hinter uns, und bald sahen wir Fetti vor uns mit seinem Handy am Ohr. Sie schienen uns langsam einzukreisen.
    »Hier, hinter den Gärten entlang«, sagte Olli und wir betraten einen schmalen Kiesweg.
    »Das ist eine Falle!«, befürchtete Tanja. In der Tat. Links eine Mauer, rechts eine Hecke und kein Ausweg ... außer ...
    »Hey, nicht so schnell! Das ist nicht ganz so einfach für mich«, protestierte Olli, als er uns durch einen schmalen Spalt zwischen den mit Efeu überwachsenen Felsblöcken verschwinden sah.
    »Aufregend!«, flüsterte Tanja, als wir durch die Mauer lugten und Hängeschulter den Weg entlanglaufen sahen. Sein Fahrrad schob er.
    »Erschöpfend«, entgegnete Olli.
    Wir standen an Herrn Berishas Grundstück. Hurtig eilten wir zur Tür und klingelten. Gerade als der Summer ertönte, radelten Sommersprosse und sein Scherge an uns vorbei und grinsten breit. Sie trugen Rucksäcke und hatten Wanderstöcke auf die Gepäckträger geschnallt. Fetti hielt eine zerknüllte Landkarte in der Hand. Etwas die Straße runter stieß Hängeschulter zu ihnen. Die drei verschwanden im Wald.
    »Mistkerle!«, fluchte Olli leise und trat in den Garten.
    Herr Berisha schaute über den Zaun den drei Jungen hinterher. »Ärgern die euch wieder?« Er bot uns Apfelkuchen und Limo an und setzte sich zu uns an den Gartentisch. Auf einer Liege lag seine Gitarre.
    Wir aßen mit Appetit und erzählten Herrn Berisha Opas Geschichte, ließen aber die Sarazenen aus.
    »Müllognetisches Feld?«, fragte er und Tanja grinste, als wollte sie sagen: »Hab’s ja gesagt.«
    »Was soll das bewirken?«, fragte er. Nun mussten wir Farbe bekennen, auch auf die Gefahr hin, dass er uns für verrückt hielt. Wir berichteten ihm von den Rittern der Westerburg, dem Druiden Borkenkinn und den gefangenen Sarazenen in den Bäumen.
    »Irgendwo hier soll der Barde der Westerburg leben«, beendete ich die Erzählung.
    Herr Berisha hob vieldeutig die Augenbrauen, ergriff seine Gitarre und begann, in einer fremden Sprache zu singen. Vielleicht war es Albanisch, vielleicht aber auch Westerburgisch, auf jeden Fall klang es schön.
    »Um die Sarazenenbäume zu bremsen, müsst ihr Nordpole um sie herum vergraben!«, flüsterte er. Dabei schaute er verschwörerisch nach rechts und links und wir fühlten uns, als wären wir Teil von etwas Spannendem, Großem.
    »Nordpole?«, fragte ich. »Aber es gibt doch nur einen.«
    Herr Berisha schüttelte den Kopf. »Jeder Magnet hat zwei Pole, einen Nordpol und einen Südpol.« Er verschwand im Haus und kam bald darauf wieder, in der Hand zwei Kästchen. Aus der Gesäßtasche holte er eine Lupe. Im linken Kästchen lagen Hunderte Metallkörnchen. Das rechte war in Fächer unterteilt und in jedem lag wieder ein Metallkörnchen.
    »Die sind alle aus Eisen«, sagte er, fischte mit einer Pinzette zwei Körnchen aus dem linken Kasten und legte sie nebeneinander auf den Tisch. Er zauberte aus der Hemdtasche einen runden Stabmagneten hervor, dessen eines Ende rot und dessen anderes grün angestrichen war.
    »Rot ist der Nordpol«, erklärte Herr Berisha. Die Kügelchen begannen zu zittern und rutschten in Richtung Magnet.
    Wir blickten auf das Kästchen mit den Fächern.
    »Die sind auch alle magnetisch, oder?«, fragte Olli.
    Herr Berisha nickte und antwortete: »Diese hier sind noch dazu magnetisiert. Das bedeutet, jeder für sich ist ein eigener Magnet. Es handelt sich hierbei um albanische Magnetbaumsamen!«
    »Wie bitte?«, fragte Tanja.
    »Es gibt in meiner Heimat nicht nur Salzberge, sondern auch Magnetbäume. Manche bestehen aus reinstem Eisen, andere aus Kobalt und wiederum andere aus Nickel. Diese Bäume wachsen aus eben jenen Samen hier. Natürlich braucht es ungemein lange, ganze Erdzeitalter, bis man endlich ernten kann. Die Magnetbauern behelfen sich deshalb mit einem Trick: Sie hängen starke Magnete über die jungen Bäume und bringen sie so dazu, schneller zu wachsen. Dennoch dauert es Generationen, bis die Magnetfrüchte geerntet werden können. Wir

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