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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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John aus.
    – Ja, Ew. Herrlichkeit, und wenn ich mich nicht täusche, ein völlig ausgewachsener männlicher junger Elephant.
    – Auf morgen also, Buschmann.
    – Auf morgen, Ew. Herrlichkeit.«
    Die beiden Jäger kehrten in’s Lager zurück, die beiden Harrisböcke auf das Pferd Sir John Murray’s geladen.
    Diese schönen, so selten gefangenen Thiere riefen die Bewunderung der ganzen Karawane hervor. Alle beglückwünschten Sir John, mit Ausnahme vielleicht von Mathieu Strux, der, was Thiere anbetraf, kaum etwas anderes kannte, als den großen Bären, den Drachen, Centaurus, Pegasus und andere Gestirne der himmlischen Thierwelt. Am nächsten Morgen um vier Uhr erwarteten die beiden Jagdgefährten unbeweglich auf ihren Pferden, die Hunde zur Seite, inmitten eines dichten Gehölzes die Ankunft der Truppe Dickhäuter.
    An neuen Spuren hatten sie erkannt, daß die Elephanten in ganzen Rudeln kamen, um aus dem Sumpf zu trinken. Beide waren mit gezogenen Carabinern und Explosionskugeln bewaffnet. Sie standen seit ungefähr einer halben Stunde unbeweglich und schweigsam auf dem Anstand, als sie fünfzig Schritt vom Sumpf eine dunkle Masse sich bewegen sahen.
    Sir John hatte seine Waffe ergriffen, aber der Buschmann hielt seine Hand zurück und bedeutete ihn mit einem Wink, seine Geduld zu mäßigen.
    Bald erschienen große Schatten, und man hörte wie das Dickicht unter einem unwiderstehlichen Druck sich öffnete; das Holz krachte, das auf dem Boden zertretene Gezweig rasselte und lautes Schnaufen drang durch die Zweige. Es war die Elephantentruppe. Ein halbes Dutzend dieser riesigen Thiere, fast ebenso groß wie ihre indischen Gattungsverwandten, näherte sich langsam dem Sumpfe.
    Das anbrechende Tageslicht setzte Sir John in Stand, diese gewaltigen Thiere zu bewundern. Einer von ihnen, ein Männchen von ungeheurer Größe, zog besonders seine Aufmerksamkeit auf sich. Seine breite, gewölbte Stirn dehnte sich zwischen großen Ohren aus, die bis zur Brust hinabhingen. Seine kolossalen Dimensionen erschienen in der Dämmerung noch größer.
    Er streckte seinen Rüssel aus dem Dickicht empor und schlug mit seinen krummen Hauern gegen die Baumstämme, welche unter seinen Schlägen ächzten. Vielleicht ahnte das Thier eine nahe Gefahr.
    Inzwischen sagte der Jäger dem Sir John Murray leise in’s Ohr:
    »Gefällt Ihnen dieser?«
    Sir John bejahte es mit einem Wink.
    »Gut, fügte Mokum hinzu, wir werden ihn von den übrigen trennen.«
    In diesem Augenblick kamen die Elephanten am Rande des Sumpfes an. Ihre schwammigen Füße traten tief in den schlammigen Grund. Sie zogen das Wasser mit ihrem Rüssel ein und dies Wasser ließ, indem es in ihre breite Kehle sich ergoß, ein lautes Glucken hören. Das große Männchen, das ernstlich unruhig war, schaute um sich und athmete schnaufend die Luft ein, um jede verdächtige Ausströmung zu wittern.
    Plötzlich ließ der Buschmann einen auffallenden Schrei hören. Seine drei Hunde sprangen sofort mit heftigem Bellen aus dem Gebüsch heraus und stürzten sich auf die Truppe Elephanten; zugleich sprang Mokum, der seinem Begleiter nur das einzige: »Bleiben Sie« zurief, mit seinem Zebra über das Gebüsch hinaus, um dem großen Elephanten den Rückzug abzuschneiden.
     

    Von der Erde aufgelesen. (S. 82.)
     
    Dies prächtige Thier suchte übrigens nicht einmal ihm durch die Flucht zu entkommen. Sir John, mit dem Finger auf dem Drücker seines Gewehrs, beobachtete ihn.
    Der Elephant schlug mit dem Rüssel gegen die Baumstämme und bewegte wüthend den Schwanz, ließ nicht mehr Unruhe, sondern Zorn erkennen.
     

    Aussägen der Elephantenzähne. (S. 83.)
     
    Bis dahin hatte er nur den Feind gewittert, in diesem Augenblick aber erblickte er ihn und stürzte sich auf ihn los.
    Sir John Murray stand jetzt sechzig Schritt von dem Thiere. Er wartete, bis es auf vierzig Schritt näher gekommen, und dann ihm in die Seite zielend, gab er Feuer. Doch änderte eine Bewegung des Pferdes die Richtung des Schusses, und die Kugel drang nur in das weiche Fleisch ein, ohne auf ein Hinderniß zu stoßen, welches genügt hätte, die Kugel platzen zu lassen.
    Der Elephant rannte wüthend schneller, doch nicht sowohl im Galop, als in außerordentlich schnellem Gang. Doch hätte dieser schon ein Pferd überholen können.
    Das Pferd Sir John’s bäumte sich und warf sich aus dem Gebüsch, ohne daß sein Herr es zurückhalten konnte. Der Elephant verfolgte es, spitzte die Ohren und stieß aus seinem

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