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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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wie du deine Monatsblutung wieder bekommen kannst«, sagte Cherokee. »Und den Krug mit den Ölen und Kräutern, die verhindern, daß du ein Baby von einem verschwundenen Papa bekommst, wirst du auch kaum brauchen.«
    »Ist das das Mittel, das du auch Clementine und -«
    »Nein«, sagte Cherokee knapp. »Das wäre Zeitverschwendung. Wenn das Öl wirken soll, muß man es sorgfältig und im entsprechenden Augenblick anwenden. Aber wenn die armen Mädchen arbeiten, sind sie sturzbetrunken.«
    Shannon dachte an die Culpeppers und ähnliche Männer und schauderte.
    »Ich weiß nicht, wie sie das überleben können«, sagte Shannon.
    »Die meisten überleben es nicht«, sagte Cherokee. »Wenigstens nicht lange.«
    Der Wind heulte um die kleine Hütte und warnte vor rauhem Wetter.
    »Ich sollte besser gehen«, sagte Shannon.
    Sie drehte sich um - und sah einen großen Mann aus dem wilden Nachmittag auf sie zureiten.
    »Whip!«
    Bei Shannons leisem Ausruf wandte sich Cherokee zur Seite, sah den näher kommenden Mann und lachte triumphierend auf. Eilig schob sie die Patronen in die eine und das Verhütungsöl in die andere Tasche von Shannons Jacke.
    Shannon bemerkte es nicht einmal. Die plötzliche Freude, die sie bei Whips Anblick empfand, verwandelte sich schnell in Ärger. Falls er sich überhaupt freute, sie zu sehen, ließ seine Miene nichts davon erkennen. Er sah aus, als wäre er so zornig, daß er Kugeln spucken könnte, wenn man ihm Blei zu essen gäbe.
    »Was tust du hier?« fragte Shannon.
    »Was zum Teufel glaubst du denn, was ich tue?« gab Whip bitter zurück und ließ das Pferd direkt vor Shannons Füßen stehenbleiben. »Ich bin auf der Jagd nach einem jungen Mädchen, das so unvernünftig ist, ein schönes Heim aufzugeben und zurück zu einem elenden Schuppen zu gehen, wo es wahrscheinlich im nächsten Winter verhungert - falls es nicht zuerst erfriert!«
    »Sie haben die Möglichkeit ausgelassen, daß sie von einem Grizzly gefressen werden könnte«, sagte Cherokee trocken. »Aber da sie vorher schon erfroren sein wird, ist das sowieso egal, oder?«
    »Das ist nicht wahr«, gab Shannon zurück. »Ich lebe hier allein schon seit -«
    »Wie geht’s, Whip?«, rief Cherokee fröhlich und übertönte dabei Shannons Worte. »Schönes Pferd haben Sie da. Sieht schnell aus.«
    Whip wandte beim Sprechen nicht den Blick von Shannon ab. Er kraulte allerdings den Hund hinterm Ohr, der seine Vorderpfoten auf seinen Schenkel gestellt hatte und Whip erfreut anhechelte.
    »Ich habe Sugarfoot unten an der verdammten Baracke zurückgelassen, die Shannon ihr Heim nennt«, sagte Whip weiter. »Das ist eines von Wolfe Lonetrees Pferden.«
    »Dachte ich mir schon. Sitzen Sie ab und bleiben Sie eine Weile hier.«
    »Nein, danke«, sagte Whip, immer noch den Blick fest auf Shannon gerichtet. »Wahrscheinlich wird.es sowieso anfangen zu schneien, bevor wir zu Silent Johns undichter alter Bruchbude kommen.«
    »Sie ist überhaupt nicht undicht«, protestierte Shannon.
    »Nur, weil ich den halben Berghang in die Ritzen gestopft habe«, gab Whip scharf zurück.
    Cherokee kicherte. »Also Kinder, ich werd’ euch mal euch selbst überlassen. Meine Knochen vertragen den Zug nicht.«
    Mit diesen Worten trat Cherokee zurück und machte die Tür ihrer Hütte zu, damit der Wind nicht hereinblies.
    »Schafft Prettyface es bis zu deinem Verschlag?« fragte Whip.
    »Du bist doch der Mann, der immer alles weiß. Also, was glaubst du?« gab Shannon zurück.
    »Ich glaube, du bist ganz schön verrückt.«
    »Öfter mal was Neues. Übrigens denkt Cherokee dasselbe von dir. Ich auch. Du bist umsonst so weit geritten, Whip Moran.« Shannon hob den Kopf und sah Whip direkt an. »Ich gehe nicht zurück zur Ranch der Blacks.«
    Whip zischte zwischen den Zähnen etwas Unverständliches hervor. Erst als er den Zorn in Shannons Augen sah, wurde ihm klar, wie sehr er gehofft hatte, sie würde sich freuen, daß er zurückgekommen war.
    Cherokee hat recht. Ich bin verrückt.
    »Auf das Maultier mit dir«, sagte Whip kurz. Shannon drehte sich auf dem Absatz um und ging zu dem Maultier, das sie Cully getauft hatte. Sie stieg mit einer geschmeidigen Bewegung auf, ohne sich bewußt zu sein, wie anmutig sie wirkte.
    Whip sah es genau. Er brauchte sie nur gehen zu sehen, und schon war in seinem Körper die Hölle los.
    Mit einiger Willensanstrengung wandte er den Blick ab.
    »Wenn Prettyface zu humpeln anfängt, sag Bescheid«, erklärte er barsch. »Ich nehme

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