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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Teich.
    Erst da sah Whip, was geschehen war. Prettyface war ausgerutscht, als er versucht hatte, den Bach zu überqueren. Irgendwie hatte er es geschafft, sich einen Hinterfuß zwischen den beiden Felsbrocken einzuklemmen. Doch die waren so schwer, daß Shannon sie nicht einmal einen Zentimeter von der Stelle bewegen konnte.
    Nach den vielen zerbrochenen Stöcken am Bachrand zu schließen, hatte sie bisher nicht viel Glück gehabt bei ihrer Suche nach einem stabilen Hebel, um Prettyface zu befreien.
    Als Sugarfoot neben dem Bach in einer Wolke von Pulverschnee zum Stehen kam, raffte sich Shannon gerade wieder auf, um aus dem Wasser zu steigen. Ihre Bewegungen waren so ungeschickt, als hätte sie kaum noch Gefühl in den Händen und Füßen.
    Whip sprang mit einem Satz vom Pferd.
    »Komm raus da, bevor du erfrierst«, befahl er knapp.
    Falls Shannon Whip trotz des Plätscherns des eisigen Baches gehört hatte, so reagierte sie nicht darauf. Sie nahm nur den längsten der fortgeworfenen Äste, rammte das eine Ende unter den kleineren Felsen und drückte mit aller Kraft darauf.
    Der Ast brach ab.
    Nur Whips Schnelligkeit rettete Shannon vor dem nächsten Bad im Eiswasser. Er packte sie, hob sie hoch und setzte sie in den Sattel von Sugarfoot. Mit knappen Bewegungen zog er die Jacke aus und legte sie Shannon um.
    »Und da bleibst du«, befahl Whip. »Hast du gehört, du Dummkopf? Bleib sitzen.«
    »Pre-Pretty-«
    »Ich hole ihn raus, aber ich schwöre, wenn du nicht sitzen bleibst, bringe ich dich zuerst zur Hütte, binde dich da ans Bett und helfe Prettyface dann. Verstanden?«
    Benommen durch die Kälte und die Angst um ihren Hund nickte Shannon nur zittrig. Als Whip ihre Hände nahm und um den Sattelknauf legte, hielt sie sich instinktiv daran fest. Er sah sie einen Augenblick lang prüfend an und wandte sich dann dem Hund zu, der auf drei Beinen in dem rauschenden Wasser stand.
    »Tja, Prettyface«, sagte Whip und watete in das eisige Schmelzwasser, »da hast du dich ja in eine verdammt kalte Pfütze gesetzt.«
    Der große Hund wedelte zur Begrüßung mit dem Schwanz und sah Whip aus seinen klaren Wolfsaugen an. Er war nur an den Beinen naß. Falls er fror, sah man es ihm nicht an. Er zitterte nicht einmal.
    Whip bückte sich und strich so weit er konnte mit der Hand an dem eingeklemmten Bein nach unten. Es gab keine Schwellung und an der Haut nur ein paar Kratzer.
    »Du bist besser dran als deine Herrin, hm?«, murmelte Whip. »Jetzt müssen wir nur noch deinen Fuß da rausholen, ohne ihn noch mehr zu verletzen.«
    Whip rieb dem Hund voller Mitgefühl den Kopf, während er sprach, doch sein Blick begutachtete kühl und sachlich die Situation. Er stieß prüfend gegen den einen, dann gegen den anderen Felsbrocken.
    Schwer, verdammt schwer, aber nicht unmöglich, sagte er sich.
    Prettyface winselte leise, als Whip noch einmal versuchte, welcher von den beiden wohl leichter zu heben war.
    »Ist schon gut, Junge, ich hab’ dich gehört. Ich bin jetzt vorsichtiger.«
    Whip hob ein paar von den zerbrochenen Stöcken und rammte sie so tief er konnte neben der eingeklemmten Pfote des Hundes zwischen die Felsen. Dann hob er einen vom Wasser abgerundeten Stein auf und klopfte die Stöcke so tief dazwischen, bis sie sich nicht weiter bewegten.
    »So dürften die Felsen deiner Pfote nichts mehr tun«, sagte Whip. »Und jetzt mach dich auf was gefaßt, Junge, es wird einiges Gestoße und Gefluche geben.«
    Mit diesen Worten ging Whip in die Hocke, schob seine Hände in das Eiswasser und umfaßte den Felsbrocken, für den er sich entschieden hatte. Ein paar Kiesel mußte er noch beiseite schieben, dann bekam er ihn richtig zu fassen. Er arbeitete zügig, denn er wußte, daß seine Hände bald von der Kälte gefühllos werden würden.
    »Wir haben Glück«, sagte er und begann den Felsen nach oben zu ziehen. »Da ist ein prima Rand - unten an dem Brocken - an dem ich ihn halten - kann.«
    Er sprach zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er sich langsam mit dem ganzen Druck seiner muskulösen Beine aufrichtete. Stein knirschte über Stein. Whips Füße glitten leicht zur Seite, eisiges Wasser spritzte hoch, doch er gab nicht nach.
    Trotz der Kälte stand Schweiß auf Whips Stirn. Der Puls an seinem Hals klopfte heftig. Er hatte die Augen fast geschlossen und die Zähne vor Anstrengung zusammengebissen, während er versuchte, den Felsbrocken so weit zu heben, daß Prettyfaces Fuß freikam.
    Plötzlich machte

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