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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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den Kopf.
    »Kann nicht sein, daß dir nichts weh tut«, murmelte Whip. »Ich hab’ doch gesehen, wie der Grizzly dich getroffen hat.«
    Whips Hände hatten während des ganzen Kampfs nicht gezittert, doch jetzt zitterten sie, als er sanft Shannons Hinterkopf berührte und nach der Wunde suchte, von der er sicher war, daß sie sie haben mußte.
    »Ich habe - nichts«, murmelte Shannon mit unsicherer Stimme.
    »Ganz ruhig, Mädchen. Bleib ganz still liegen, bis ich weiß, wie schwer du verletzt bist.«
    »Nur - keine Luft. Das Gewehr - hat mich umgehauen -«
    Whips Hände zögerten. Er sah in die schönen blauen Tiefen von Shannons Augen.
    »Rückstoß?« fragte er.
    Sie nickte und konzentrierte sich ganz aufs Atmen.
    Wortlos untersuchte Whip Shannons Hinterkopf mit seinen langen, überraschend sanften Fingern. Als er nichts entdeckte, ließ er sie abwärts zu ihrem Körper wandern, untersuchte sie überall und fand nichts als Wärme und eine seidige, weibliche Weichheit, die in ihm ein Gefühl weckte, als versuche er, ein Feuer zu streicheln.
    Mit einem Ruck stand er auf. Er sah einen langen, gespannten Moment lang auf die atemlose, aber sonst unverletzte Shannon hinunter.
    Dann streckte er die Hand hin.
    »Kannst du stehen?« fragte er ruhig.
    Zu ruhig.
    Vorsichtig betrachtete Shannon Whips Augen. Wo eben noch zärtliche Besorgtheit gewesen war, entdeckte sie nur Wintergrau. Seine Augen war fast undurchsichtig.
    Sie hatte Whip erst einmal so gesehen, als die Culpeppers sie angepöbelt hatten. Damals war Whip voller Wut gewesen.
    So wie jetzt.
    Shannon kam auf die Beine, ohne seine ausgestreckte Hand zu berühren.
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »Siehst du?«
    »Ich sehe, daß du ein Dummkopf bist, Shannon Conner Smith .«
    Sie zuckte zusammen. »Warum schreist du-«
    »Er hätte dich umbringen können!«
    »Aber du warst -«
    »Ich hab’ dir doch gesagt, du sollst zurückgehen«, fuhr Whip fort, ohne ihre Einwände zu beachten. »Du hast mir nicht zugehört, zum Teufel! Kommst hier angerannt und versuchst dem Grizzly dieses antike Modell von Flinte in den Hintern zu schieben!«
    »Es war sein Arm, nicht sein -« »Wenn der Rückstoß dich nicht umgeworfen hätte, wärst du jetzt tot! Hörst du, du kleine Idiotin? Du wärst gestorben, und ich hätte es beim besten Willen nicht verhindern können!«
    Adrenalin und Zorn wurden stärker als Shannons Vernunft. Sie stemmte die geballten Fäuste in die Hüften und starrte Whip wütend an.
    »Was hätte ich denn tun sollen?« wollte sie wissen. »Danebenstehen und Socken stopfen, während der Grizzly dich in Stücke reißt, aus denen man nicht mal mehr einen Flickenteppich machen könnte?«
    » Genau!«
    »Ha! Und du hast die Stirn, mich einen Dummkopf zu nennen? Was das betrifft, schlägst du mich in jedem Fa-«
    Shannons Tirade endete in einem überraschten Laut, als Whip sie an sich riß und seine Zunge tief zwischen ihre Lippen schob. Sie wehrte sich einen Augenblick lang und erwiderte dann den Kuß genauso heftig.
    Prettyface knurrte und umkreiste weiter den Grizzly, dann vergrub er seine Zähne in dem dichten Fell und zerrte daran.
    Whip und Shannon bemerkten nichts davon.
    Erst nach einer ganzen Weile ließ Whip Shannon wieder an sich herabgleiten, bis sie mit den Füßen auf dem Boden stand. Die deutlich erkennbare Härte seiner Erregung bewies Shannon dasselbe wie sein Kuß.
    Whip begehrte sie. Mit Haut und Haaren.
    Und mit seinem ganzen Körper.
    »O Gott«, murmelte Shannon und hielt sich an Whip fest, als ihre Knie nachgaben. »Jeden Tag seit dem Hagel habe ich gehofft, du würdest mich wieder so küssen.«
    Whip atmete ganz langsam auf. Dann hob er ihr Gesicht zu sich und sah sie mit einem Blick an, der nicht mehr die Farbe des Winters hatte.
    »Warum hast du nichts gesagt?« fragte er. »Ich dachte, du wolltest nicht mehr, daß ich dich berühre.« »Was hätte ich denn tun sollen? Zu dir hingehen und sagen, ich will, daß du mich - äh -«
    »Ja«, sagte Whip schlicht.
    Shannon wurde rot, biß sich auf die Lippen und sah mit großen Augen zu ihm auf.
    Er lachte leise, nahm Shannon in die Arme und wiegte sie langsam hin und her, sein Kinn auf ihren Kopf gelegt.
    »Es ist wirklich ein Wunder, wie jemand gleichzeitig so wild und so schüchtern sein kann«, sagt er dann.
    »Ich bin nicht wild. Und auch nicht schüchtern.«
    »Natürlich«, sagte er ernst. »Du bist eine scheue kleine Maus, die sich beim ersten Anzeichen von Gefahr versteckt. Und du bist ein

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