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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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los? Du siehst zufrieden aus wie ein Hahn mit zwanzig Hennen?«
    Whip lachte und wünschte, er hätte Shannon in den Arm nehmen können. Er wußte, daß er das nicht durfte. Wenn er sie berührte, konnte das nur zu einem Ausgang führen: Er würde ihr die Jungfräulichkeit nehmen und so tief und hart in sie stoßen, daß es fast wäre, als würden sie sich die Haut abziehen, wenn sie sich schließlich wieder voneinander trennten.
    Und zu einer Trennung würde es kommen, denn der unentdeckte Sonnenaufgang würde ihn rufen.
    »Ich will dir nicht weh tun«, sagte Whip ohne Lächeln.
    Shannons Lächeln verblaßte. Gehst du fort? Bist du deshalb früher zurückgekommen? Hat der verdammte ferne Sonnenaufgang dich jetzt gerufen?
    Aber Shannon sprach die Fragen nicht laut aus, die sie innerlich zu zerreißen schienen. Whip würde gehen, wenn ihm danach war. Zu wissen, wann er ging, würde die noch verbleibenden Augenblicke auch nicht besser für sie machen.
    Eher verschlimmern. Es würde ihr das Herz zerreißen und nichts hinterlassen als Dunkelheit und Leere.
    »Das weiß ich«, sagte Shannon und ging mit ihrer Stimme so vorsichtig um wie mit einem Topf voll kochenden Wassers. »Mach dir deswegen keine Sorgen, Streuner.«
    »Quat -«
    »Ich bin volljährig«, unterbrach sie ihn, »und mehrfach gewarnt worden, daß du keine Bindungen willst. Wenn ich also Probleme habe, ist das ganz und gar meine Sache, nicht deine.«
    »Aber -«
    »Komm ins Lager und wasch dich«, unterbrach ihn Shannon nochmals, entschlossen, das Thema nicht weiter zu verfolgen. »Dein Hemd muß sich anfühlen, als wenn es aus Brennnesseln wäre. Möchtest du bald essen?«
    »Mein Hemd macht mir nicht zu schaffen«, gab Whip zurück. »Sondern du. Mein Gewissen läßt es nicht zu, daß ich dich Leuten wie den Culpeppers ausliefere, wenn ich fortgehe.«
    Dann geh nicht!
    Aber Shannon war klug genug, diesen Aufschrei ihrer Seele nicht laut auszusprechen. Er würde trotzdem gehen. Und sie wollte nicht, daß er auf Kosten seiner Zufriedenheit blieb und seinen Traum ihretwegen begrub. Er liebte den unbekannten Sonnenaufgang mehr, als er je eine Frau lieben würde.
    »Dann sag deinem Gewissen, daß ich auch schon recht gut zurechtgekommen bin, bevor du aufgetaucht bist«, erwiderte sie.
    »Aber das stimmt ja gar nicht!«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Shannon klug. »Du warst ja nicht hier.«
    »Verdammt, Shannon -«
    »Ja, verdammt.«
    Damit eilte sie in Richtung Lager. Prettyface und Whip gingen neben ihr her.
    »Wie war’s beim Schürfen?« erkundigte sie sich.
    Whip knurrte. »Schlimmer als gestern, besser als morgen.«
    Sie überlegte, ob ihr nicht etwas Ermutigendes einfiele. Aber es gab nichts. Die Angst um ihre Zukunft war zu groß. Doch wenn sie darüber redete, würde Whip glauben, sie wollte einen Käfig für ihn bauen und ihn festnageln.
    »Ich werde im Rifle Sight kein Gold finden«, sagte er brüsk. »Morgen nicht und auch an keinem anderen Tag.«
    Shannon stolperte unvermittelt und richtete sich dann wieder auf, bevor Whip sie berühren konnte.
    »Es gibt ja noch die anderen Claims«, sagte sie bleich.
    »Ich dachte, Rifle Sight wäre der beste.«
    »Vielleicht auch nicht.«
    »Möglich. Aber ich habe eine bessere Idee.«
    »Was? Den Claim von jemand anderem ausbeuten?« sagte sie bitter.
    »Das überlasse ich den Culpeppers. Und Züge und Banken ausrauben überlasse ich den James-Brüdern.«
    »Was meinst du denn?« fragte sie und lächelte trotz ihrer Bestürzung.
    »Die einzige wirkliche Sicherheit für eine Frau wie dich gibt es nur in einer Stadt mit hübschen Zäunen, Häusern, Kirchenglocken und einem guten Mann als Ehemann. Aber -«
    »Ich will nicht heiraten«, unterbrach sie ihn schroff.
    »- einen solchen Ort gibt es in Colorado nicht«, fuhr er fort.
    »Gott sei Dank«, murmelte Shannon.
    Whip reagierte nicht weiter darauf. Während er sprach, spürte er den ganzen Enthusiasmus, den er entwickelt hatte, als ihm die Idee gekommen war.
    »Der nächstgelegene sichere Ort für dich wäre auf der Ranch von Cal«, sagte er fest.
    Shannon sah ihn von der Seite her an und sagte nichts.
    »Die Ranch liegt hinter den Gipfeln dort«, erklärte Whip und deutete nach Westen. »Zwei Tage auf Razorback. Vier zu Fuß.«
    »Und nicht einer, wenn man zu Hause bleibt«, stellte Shannon zufrieden fest.
    Whip redete weiter, als hätte sie kein Wort gesagt.
    »Cal und Willy - meine Schwester, erinnerst du dich?«
    »Cal ist deine Schwester? Ich

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