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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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dachte, er ist ein Mann.«
    Whip warf Shannon einen glitzernden Blick zu.
    Sie gab ihn unverändert zurück.
    »Willow ist meine Schwester. Caleb ist ihr Mann.« Whip sprach langsam und klar, als hätte er den Stadtsäufer vor sich. »Sie haben einen kleinen Jungen und erwarten bald noch ein
    Baby. Als Hilfe hat sie nur Pig Irons Frau, und die spricht nur die Sprache der Ute Indianer.«
    »Dann sollten sie sich in Canyon City umsehen. Oder vielleicht will eine von deinen anderen Witwen den Job. Ich will ihn nicht.«
    Whip gab einen frustrierten Laut von sich und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, wobei er seinen Hut herunterstieß. Er fing ihn geschmeidig auf und drückte ihn wieder an seinen Platz. Er wünschte, seine Laune wäre ähnlich leicht im Griff zu behalten.
    »Sie würden dich nicht behandeln wie eine Angestellte«, sagte Whip sorgsam. »Du würdest praktisch... zur Familie gehören.«
    »Nach der Erfahrung mit meiner Stieftante ziehe ich es vor, als Angestellte betrachtet zu werden«, sagte Shannon.
    »Verdammt noch mal! Ich meinte doch nur, du hättest einen sicheren Platz mit netten Leuten um dich herum und Kindern, mit denen man Spaß haben kann und -«
    »Ihr Heim, ihre Kinder«, sagte Shannon angespannt. »Nein danke. Ich hätte lieber einmal mein eigenes Heim und meine eigenen Kinder, die ich lieben kann.«
    Der Gedanke, daß Shannon die Kinder eines anderen Mannes haben könnte, erfüllte Whip mit roher Wut. Seine gewaltsame Reaktion erschreckte ihn. Er biß die Zähne zusammen, um nichts von dem zu sagen, was sich ihm aufdrängte.
    Was geht es mich an, wessen Kinder sie bekommt? fragte er sich grimmig. Solange es nur nicht meine sind.
    Trotz dieser vernünftigen, kühlen Frage verringerte sich Whips ursprünglicher Zorn kaum. Mit zusammengebissenen Zähnen wandte er sich von dem jungen Mädchen ab, das seinen Zorn - und seine Erregung - in einer Weise hervorrufen konnte, wie es noch niemand anderem gelungen war.
    Das ist das Ende, sagte sich Whip. Zeit, alles einzupacken und zum nächsten Sonnenaufgang loszuziehen, bevor sie mich so fest im Griff hat, daß ich mich nicht mehr befreien kann.
    Aber zuerst muß ich dafür sorgen, daß die sture kleine Hexe in Sicherheit ist, ob ihr das nun gefällt oder nicht.
    Wortlos wandte sich Whip ab und ging hinüber zu seinem eigenen Lager.
    Shannon holte tief Luft und betrachtete ihre Hände. Sie zitterten etwas. Sie wußte, daß sie Whip beinahe dazu gebracht hätte, völlig die Fassung zu verlieren.
    Aber sie wußte nicht, was sie getan hatte, um ihn so in Rage zu bringen.
    »Ich wünschte, du könntest reden, Prettyface. Du bist auch männlich. Vielleicht könntest du mir sagen, was ich gemacht habe.«
    Der große Hund stupste ihre Hand mit der Schnauze an. Er verstand nicht, was mit seiner Herrin los war, spürte jedoch, daß etwas nicht stimmte.
    »Ich habe mich doch ganz höflich für das Angebot bedankt, im Haus seiner Schwester zu arbeiten«, stellte Shannon fest.
    Prettyface beobachtete sie mit hechelnder Zunge.
    »Na ja, vielleicht auch nicht ganz so höflich«, gestand sie. »Aber unhöflich war ich sicher nicht. Lange nicht so wie er.«
    Der Hund legte den Kopf zur Seite und sah aus, als wolle er gleich etwas sagen.
    »Wenn du bloß reden könntest.« Sie seufzte tief. »Kannst du aber nicht. Also schätze ich, ich muß wohl Whip fragen, warum er so wütend geworden ist, als ich gesagt habe, daß ich mein eigenes Heim und meine eigenen Kinder will. Ich habe ihn ja nicht aufgefordert, sein Teil dazu beizutragen.«
    Unruhig, zwischen Ärger und Bestürzung hin- und hergerissen, ging Shannon hinter Whip her.
    Aber als sie sein Lager erreichte, vergaß sie schlagartig ihre Fragen. Whip war dabei, mit knappen effektiven Bewegungen seine Sachen zusammenzupacken.
    Nein! Oh, Whip, verlaß mich nicht. Noch nicht!
    Shannon grub ihre kurzen Fingernägel in ihre Handflächen, als sie versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten.
    Ich werde nicht weinen. Ich wußte ja, daß es so kommen würde. Ich hatte nur nicht geglaubt, daß es so sein würde, im Zorn.
    Shannon wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Sie konnte ihrer Stimme nicht trauen. Schweigend wandte sie sich ab und ging zu ihrem eigenen Lager.
    Als sie wenig später Whips Pferd kommen hörte, konnte sie ihrer Stimme wieder vertrauen. Whip stieg wortlos ab.
    »Gehst du fort?« fragte sie ihn ruhig.
    »Habe ich dir doch gesagt.«
    »Ja.«
    Shannon blickte auf ihre Hände, holte tief

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