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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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eher mißtrauisch.
    »Wollen Sie mich auch deswegen ausschimpfen?« fragte sie.
    Caleb lächelte, sein schwarzer Schnurrbart glänzte im Licht der Lampe, und Shannon fiel auf, daß er in seiner dunklen, harten Art genauso gutaussehend war wie Whip.
    »Hat Whip das getan?« fragte Caleb. »Sie ausgeschimpft?«
    »Ja.«
    »Nein«, sagte Whip gleichzeitig. »Ich habe nur darauf hingewiesen, daß Shannon unglaublich dumm ist, sich in etwas einzumischen, bei dem sie leicht ums Leben kommen könnte. Prettyface und ich hatten den Grizzly schon fast so weit, daß er geflüchtet wäre.«
    Caleb schnaubte. »Wußte der Grizzly das?«
    Whip warf seinem Freund einen harten Blick zu und konzentrierte sich dann darauf, die Brötchen auf seinem Teller zu vertilgen. Es ging ihm immer noch nahe, daß Shannon ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt und dann nie erwähnt hatte, daß er ihr dafür etwas schuldig sein könnte.
    Und anstatt ihr zu danken, hatte er sie dann auch noch angeschrien. Das bereitete ihm auch Sorgen.
    Kein Wunder, dachte er zynisch, alles an dem Mädchen macht mir Sorgen.
    »Selbst wenn mein Bruder nicht die guten Manieren hat, sich bei dir zu bedanken«, sagte Willow, »will ich es doch tun. Du bist jederzeit auf unserer Ranch willkommen und kannst hierbleiben, solange du möchtest.«
    Shannon bedankte sich und gab sich Mühe, nicht sehnsüchtig zu Whip hinüberzuschauen. Inzwischen war ihr aufgefallen, daß Calebs scharfem Blick kaum etwas entging.
    Nach dem Essen gingen Caleb und Whip hinaus, um die Tiere zu versorgen, und Shannon bestand darauf, Willow bei ihren Arbeiten im Haus zu helfen.
    Und so ging es auch in den folgenden Tagen weiter. Wenn Willow sich manchmal beschwerte und meinte, ihr Gast arbeite zu viel, lachte Shannon nur und entgegnete, daß sie viel mehr würde tun müssen, wenn sie in Echo Basin wäre.
    Am vierten Tag, nach dem Abendessen, überredete Willow Caleb dazu, seine Mundharmonika zu holen und ein paar ihrer Lieblingslieder zu spielen.
    Schon bald zogen die Klänge eines Walzers durchs Haus. Die Lampen verbreiteten einen goldenen Schimmer und tauchten den ganzen Hauptraum des Hauses in weiches Licht.
    Die schlichten Formen der selbstgemachten Möbel und Teppiche wirkten solide und doch leicht.
    Whip lächelte, ging zu Willow, verbeugte sich elegant und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Madam«, sagte er ernst, »ich bitte Sie um den ersten Tanz des Abends.«
    »Ich bin nicht so anmutig wie bei unserem letzten Tanz«, warnte sie ihn.
    Sein Lächeln war betörend, fast verführerisch. »Du bist eine schöne Frau, Willow. Und könntest kaum schöner sein als jetzt, wo du das Kind der Liebe erwartest, die dich und Caleb verbindet.«
    Willow errötete und lächelte, stand auf und machte vor ihrem älteren Bruder einen Knicks, dem anzusehen war, aus welch gutem Hause sie stammte.
    Whip hielt seine Schwester im Arm, als bestände sie aus feinem, sehr zerbrechlichem Kristall. Ihrer beider Haar glänzte golden wie Kerzenlicht, ihre Augen strahlten und ihre Schritte paßten harmonisch zueinander, während Calebs Musik die Nacht verwandelte.
    Shannon sah den beiden beinah neidisch zu. Auch sie hatte früher einmal erfahren, wie es war, auf Bälle zu gehen - und sei es auch nur vom Balkon im zweiten Stock aus, wo sie das Rauschen und Wallen von Samt und Seide unten im Saal beobachtet hatte. Damals war sie schon zu alt gewesen, um ins Bett geschickt zu werden, und noch zu jung, um mitzutanzen, und dort oben hatte sie manche Stunde damit verbracht, davon zu träumen, wie es sein würde, wenn sie alt genug war, um am Arm eines Bewunderers übers Parkett zu schweben.
    Doch dann war alles anders gekommen. Seide und Bälle verschwanden aus Shannons Leben.
    Die letzten Takte des Walzers verklangen. Shannon seufzte und wandte sich an Caleb.
    »Ich wußte gar nicht, daß man mit einer Mundharmonika so schöne Musik machen kann«, sagte sie mit belegter Stimme.
    Caleb lächelte. »Sie haben zu lange draußen in Echo Basin gelebt. Sie haben nur das Heulen der Wölfe zum Vergleich.«
    »Würde es Sie überraschen zu erfahren daß ich die Musik der Wölfe mag - solange ich sicher in meiner Hütte bin?«
    Das Wohlwollen in Calebs Blick ließ Shannon rot werden, und sie lächelte ihn schüchtern an.
    »Wenn du gerade mal nicht mit meinem Schwager flirtest«, sagte Whip trocken, »könnten wir vielleicht miteinander tanzen.«
    »Ich kann nicht tanzen und habe nicht geflir -« begann Shannon.
    Sie verstummte

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