Abenteurer meiner Traeume
legte sie sich auf die Schultern. Ihr Fuß klopfte den Takt wie Willows.
»Bereit?« fragte er.
»Wozu?«
»Um mit mir durchs Zimmer zu toben, als wenn ich Prettyface wäre und um uns herum eine Bergwiese, wo nur Blumen und Sonne uns sehen.«
Der Gedanke daran, so ausgelassen mit Whip zu toben, gefiel Shannon. Übermut glitzerte in ihren Augen und verzog ihre Lippen zu einem strahlenden Lächeln.
Dann erfüllte sie ein sinnliches Prickeln, als Whip seine Hände auf ihre Hüften legte. Seine Finger bewegten sich sacht, genossen das weiblich weiche Fleisch dicht unter der abgenutzten Kleidung. Sein Lächeln war so unverschämt und sexy wie das Glitzern in seinem Blick.
Und dann begann Whip ohne jede weitere Warnung Polka mit ihr zu tanzen. Shannon begriff schnell, denn die Polka war viel einfacher als der Walzer. Und ihre mangelnde Erfahrung wurde in jedem Fall durch Whips Kraft ausgeglichen. Wenn Shannon nicht weiterwußte, hob er sie einfach hoch.
Bald tobten die beiden polternd vom Wohnzimmer zur Küche, durch den Flur und wieder zurück. Alle paar Schritte hob Whip Shannon in die Luft, wirbelte sie herum, und schon ging es in einer anderen Richtung weiter.
Mit geröteten Wangen und glänzenden Augen gab Shannon sich lachend der Musik hin und dem Mann, der sie umschlungen hielt. Schließlich, bei der zehnten Runde durch den Flur, war sie völlig atemlos. Sie klammerte sich an Whip und flehte um Gnade. Er wirbelte sie noch einmal durch die Luft und drückte sie dann an sich, denn sie waren gerade in der Küche angekommen, und niemand sah sie.
»Ich weiß, daß du nicht mit Cal geflirtet hast«, sagte Whip leise. »Aber wenn du mich so angelächelt hättest, hätte ich...«
Bei diesen Worten verschwand der Humor aus Whips Blick und machte der Leidenschaft Platz, die er nicht mehr verbergen konnte. Er neigte den Kopf und nahm Shannons Mund mit einem schnellen, tiefen, hungrigen Kuß.
»Und dann hätte ich noch mehr haben wollen, so verdammt viel mehr«, sagte Whip keuchend und drückte Shannon an sich. »Ich begehre dich, Honigmädchen. Jungfrau oder Witwe oder Ehefrau, Himmel oder Hölle oder was immer dazwischen liegt, ich will alles.«
Mit einem leisen Laut ließ Whip Shannon an seinem Körper abwärtsgleiten, ohne seine Erregung vor ihr zu verbergen.
Atemlos flüsterte sie seinen Namen.
»Sag Cal und Willy, daß ich nach Sugarfoot sehe«, meinte Whip heiser.
Die Hintertür schlug zu, und Shannon blieb allein und mit heftigem Herzklopfen in der Küche zurück - und mit Whips Geschmack auf ihren Lippen, berauschender als Wein.
14. KAPITEL
Am nächsten Morgen tobte ein Gewitter von den Bergen herab in das lange grüne Tal, wo Caleb und Willow lebten. Der Wind wehte heftig, und Whip hielt beim Hereinkommen den Türknauf ganz fest, damit ihm die Tür nicht aus der Hand gerissen wurde.
Shannon saß im Wohnzimmer auf einem der von Caleb gezimmerten Stühle und flickte eine von Willows Blusen.
»Wo ist Willy?« fragte Whip.
»Sie hat sich mit Ethan hingelegt.«
Whips Lächeln erinnerte beinah an ein Schaf. »Cal hat erzählt, daß Ethan gestern abend von unserem Tanz wach geworden ist.«
Shannons Wangen tönten sich dunkler, als sie sich an Whips harten Kuß und noch härteren Körper erinnerte.
»Er war nicht lange wach«, erwiderte sie. »Willow hat ihn mit einem Lied bald wieder in den Schlaf gesungen. Sie hat eine wunderschöne Stimme.«
»Ja, du müßtest sie mal mit Reno und Eve zusammen singen hören«, sagte Whip und lächelte. »Letztes Jahr zu Weihnachten war es so schön, als wir zusammensaßen und Lieder gesungen haben.«
»Es muß herrlich gewesen sein«, sagte Shannon nachdenklich.
Whip betrachtete Shannon. Ihr Gesicht wirkte jetzt weniger angespannt als vor einer Woche. Ihr Körper desgleichen. Hier am Fenster zu sitzen und zu nähen, während die Sonne hereinschien, gab ihr das entspannte Aussehen einer Katze, die am warmen Ofen liegt.
»Hier gefällt’s dir, oder?« fragte Whip.
»Das läßt sich ja fast nicht vermeiden. Caleb und Willow sind so gastfreundlich. Wenn ich die beiden sehe, weiß ich, was meinen Eltern in ihrer Ehe gefehlt hat.«
»Reno und Eve sind auch so. Und Wolfe und Jessi. Das muß wohl an der Gegend und an der Luft hier liegen.«
Shannon wandte den Blick von Whip ab, um ihm ihre Gefühle nicht zu zeigen, wenn sie ihn anschaute und an ein eigenes Heim dachte, eine Ehe, ein gemeinsames Leben mit ihm voller Liebe.
Doch dazu würde es nicht kommen. Shannon
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