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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Whip.«
    »Und genau das wird auch passieren, wenn du wieder zu deinem verdammten Schuppen zurückgehst!«
    »Aber ich entscheide das, Whip. Nicht du.«
    Langsam stellte Whip Shannon wieder auf den Boden. Dann ließ er sie los, drehte sich um und ging wortlos hinaus.
    Shannon überzeugte sich, ob auch alles auf dem Tisch stand, denn bei ihrer augenblicklichen Gemütslage war sie nicht sicher, ob sie nicht etwas vergessen hatte.
    »Donnerwetter«, murmelte sie. »Ich hab’ die Teller vergessen.«
    Falls Willow Shannons ungewöhnliches Ungeschick bemerkt hatte, so sagte sie nichts. Aber sie hatte gerade mit Ethan alle Hände voll zu tun. Er brüllte wütend, denn seine Mutter erlaubte ihm nicht, zwischen Spüle und Tisch weiter laufen zu üben, weil er sich bei seinem erstaunlichen Tempo sonst womöglich am Herd hätte verbrennen können.
    »Himmel noch mal, der Junge ist schnell«, sagte Willow, als sie ihn in seinen Laufstall gebracht hatte.
    »Das hat er von Caleb, zusammen mit der Augenfarbe. Und das Grübchen beim Lächeln sieht genauso aus wie bei Whip.«
    »Wenn Ethan nur halb so gutaussehend wird wie sein Vater und sein Onkel, werden die Mädchen von ganz Colorado zu uns gepilgert kommen, wenn er erwachsen ist. Wie weit ist der Eintopf?«
    »Fertig.«
    »Prima, ich habe Caleb gerade von der Scheune herüberkommen sehen. Und Whip ist sicher nicht weit, er mag nämlich gern hausgemachten Eintopf.«
    Shannon senkte den Kopf, damit Willow die Tränen nicht sah, die plötzlich in ihren Augen standen.
    Was ist bloß mit mir los? fragte sich Shannon. Ich müßte doch wissen, daß Weinen nur Energieverschwendung ist.
    »Ist mir auch schon aufgefallen«, sagte sie bedrückt. »Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich nicht um sein Haus. Ist das Brot schon so weit abgekühlt, daß man es schneiden kann?«
    »Wahrscheinlich. Aber bestimmt wird sich Whip beschweren, daß es keine Brötchen gibt.«
    »Nein, wird er nicht«, sagte Caleb, der gerade hereinkam. »Er ist vor ein paar Stunden weggeritten...«
    Shannon erstarrte.
    »Weggeritten?« fragte Willow. »Wohin denn?«
    »Reno besuchen.« »Ach so.« Willow wandte sich wieder dem Eintopf zu. »Seltsam, sonst geht er nicht einfach weg, ohne mir Bescheid zu sagen.«
    Calebs Blick richtete sich auf das schlanke junge Mädchen mit dem herbstfarbenen Haar.
    »Hat er Ihnen etwas gesagt?« fragte er sie direkt.
    »Nein. Aber schließlich ist er ein Streuner.«
    »Das ist keine Ausrede für schlechte Manieren«, sagte Willow. »Sicher auch in keinem der anderen Länder, die Whip bereist hat. Er sollte es einfach besser wissen.«
    Caleb betrachtete Shannon immer noch. In ihrem Blick lag die gleiche Spannung, die ihm bei Whip aufgefallen war. Und er hatte ein paar Stunden lang darüber nachgedacht, ob er versuchen sollte, darüber zu reden. Und dann beschlossen, daß es wohl schon notwendig war.
    »Wenn ich richtig verstehe, hat Whip ein paar Tage lang auf Ihren Goldclaims gegraben«, sagte Caleb. »Hatte er Glück?«
    Willow warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Caleb, das geht dich nichts an.«
    Er drehte sich erstaunlich schnell zu ihr um. »Gewöhnlich nicht, nein. Aber dies ist kein gewöhnlicher Fall.«
    Willow sah ihren Mann eindringlich an und schöpfte dann wieder Eintopf in eine Schüssel.
    »Also, hat er irgendwelches Gold gefunden?« fragte Caleb Shannon nochmals.
    »Nein. Whip hat gesagt, er hätte die Ader verloren, was immer er damit gemeint haben mag.«
    Caleb knurrte. »Das ist die Richtung, in der das Gold im Felsen verläuft. Wenn man sie verliert, tut man nichts anderes mehr als Steineklopfen.«
    »Damit hat Whip viel Zeit verbracht. Er kam jeden Tag voller Schweiß und Staub zurück.«
    »Ach wirklich? Warum? Er haßt Goldschürfen fast so sehr wie ich, und für Geld zu arbeiten haßt er sogar noch mehr.« »Whip hat sich meinetwegen Sorgen gemacht«, erklärte Shannon. »In Echo Basin sind die Winter lang, und die Vorräte in Holler Creek sind teuer. Er fürchtete, ich würde nicht genug zu essen haben, wenn die Claims nichts hergäben.«
    »Man kann ja immer noch jagen gehen«, sagte Caleb. Dann lächelte er und erinnerte sich an die Geschichte mit dem Grizzly. «Aber Sie sind keine gute Schützin, wie?«
    »Die Munition ist so teuer, daß ich keine zum Üben verschwenden kann«, sagte Shannon. »Also muß ich mich an die Tiere anschleichen und mein Bestes tun.«
    »Mich erstaunt, daß Silent John nicht seine Munition selbst hergestellt hat wie die meisten

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