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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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verschlug es die Sprache, als sie sein Gesicht von nahem sah.
    »Was ist los?« wollte sie besorgt wissen. »Es ist doch nichts mit Willow, oder? Oder mit dem Baby? Ist -«
    »Auf der Ranch der Blacks ist alles in Ordnung«, unterbrach sie Whip.
    »Warum hast du dann so einen harten Zug um den Mund?«
    »Es ist nichts, was sich nicht durch etwas Gold bereinigen ließe. Wo ist Reno?«
    »Direkt hinter dir«, sagte Reno.
    »Ja, das dachte ich mir schon«, sagte Whip und drehte sich um. »Jemand hat mich beobachtet, seit ich durch den Fluß geritten bin.«
    Reno lächelte. »Wir haben eine tolle Aussicht von unserem Haus. Ich habe dich schon lange kommen sehen.«
    »Nett, daß du nicht auf mich geschossen hast.«
    »Als ich die Rindlederpeitsche erkannt hatte, war ich schon sehr in Versuchung«, meinte Reno lässig. »Dann dachte ich, daß du womöglich ein paar von Willows Brötchen mitgebracht haben könntest.«
    »Ich habe nichts mitgebracht als einen leeren Magen und eine Bitte an dich«, sagte Whip direkt.
    »Das erklärt den Ausdruck auf deinem Gesicht. Wenn du Hunger hattest, hast du immer schon ungefähr so freundlich ausgesehen wie ein verwundeter Grizzly.«
    Während Reno redete, musterte er Sugarfoot mit einem kurzen, scharfen Blick aus seinen grünen Augen. Der Zustand seines Fells deutete darauf hin, daß er mehrmals geschwitzt hatte und wieder getrocknet war, seit man ihn zuletzt gestriegelt hatte. So wie der Wallach an den Zügeln zerrte, um ein paar Grashalme abrupfen zu können, mußte er wohl ähnlich hungrig sein wie sein Reiter. Und ähnlich müde.
    »Du und Sugarfoot seht beide so aus, als wäret ihr hart geritten und noch feucht wieder in den Stall gekommen«, sagte Reno.
    »Ich bin gestern kurz vor dem Abendessen bei Cals Ranch losgeritten.«
    Reno hob plötzlich die schwarzen Augenbrauen. »Dann mußt du ja fast die ganze Nacht geritten sein.«
    Whip zuckte mit den Schultern.
    »Ich helfe dir, Sugarfoot zu versorgen«, sagte Reno. »Und Eve macht dir was zu essen.«
    Sobald die beiden Brüder am Gatter der Pferdekoppel standen, wandte sich Reno Whip zu.
    »Also gut. Raus damit«, sagte Reno brüsk. »Was ist los?«
    »Wie ich Eve schon gesagt habe - nichts, das nicht durch etwas Gold in Ordnung zu bringen wäre.«
    »Einer von den spanischen Goldbarren ist direkt unter deinen Füßen vergraben. Würde der deine Stimmung verbessern?«
    Whip sagte tonlos etwas Schreckliches, hob den Hut, fuhr sich mit der Hand durchs Haar, setzte den Hut wieder auf.
    Wortlos löste er den Sattel, hob ihn auf den obersten Holmen des Weidezauns und legte die Satteldecke zum Trocknen darauf. Dann ließ er den Wallach auf die Weide gehen, und Sugarfoot machte sich eifrig daran, das üppige Gras am nahe gelegenen Flußufer abzuweiden.
    Reno sah Whip mit aufmerksamem Blick zu, beobachtete, wie geschmeidig sich sein Bruder bewegte. Als er Whips Wendigkeit sah, entspannte sich Reno etwas; er hatte schon befürchtet, sein Bruder hätte vielleicht eine Verletzung oder Krankheit, die er zu verbergen versuchte.
    »Cal und Willy und Ethan geht es gut«, sagte Reno.
    Es war nicht direkt eine Frage, aber Whip nickte.
    »Du bist in ausgezeichneter Form, obwohl du gerade einen mörderischen Ritt hinter dir hast«, sagte Reno.
    Whip zuckte mit den Schultern.
    »Du hast nicht irgendwelche schlechten Nachrichten über einen unserer Brüder?« drängte Reno.
    »Nein.«
    Reno wartete.
    Whip sagte nichts weiter.
    »Wenn das so ist«, sagte Reno mit einem kleinen Lächeln, »hast du wohl Probleme wegen einer Frau.«
    »Worüber redest du, zum Teufel?« fragte Whip ärgerlich.
    »Die Linien um deinen Mund und der Ausdruck in deinen Augen, die klarmachen, daß du am liebsten irgendwen umbringen würdest, und Gnade dem, der dir einen Vorwand dafür liefert.«
    Whip ballte die Hände zu Fäusten. Er war gekommen, um über Gold zu reden, nicht über eine Frau, die er nicht nehmen durfte und doch nicht einfach lassen konnte.
    »Willst du darüber reden?« fragte Reno milde, »oder lieber zuerst kämpfen?«
    »Teufel auch«, sagte Whip voller Abscheu, »ich bin gekommen, um dich um einen Gefallen zu bitten, nicht um gegen dich zu kämpfen.«
    »Manchmal kann man jemandem mit einem Kampf einen Gefallen tun.«
    Whip gab ein leises Geräusch von sich, das vielleicht ein Lachen war oder auch ein Fluch oder beides zusammen. Dann sah er zum Himmel hinauf. Er war tief und blau wie Shannons Augen.
    »Hast du je zwei Dinge gleichzeitig haben wollen«,

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