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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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mich dafür zur Verfügung stellen.«
    »Männer«, sagte Eve leise.
    Dann seufzte sie und versuchte es anders.
    »Warum gibst du ihr nicht einfach etwas von deinem Gold aus der spanischen Mine?« fragte sie. »Du hast es doch sowieso bisher kaum angerührt.«
    »Würdest du es annehmen, wenn du an ihrer Stelle wärst?« fragte Reno, bevor Whip etwas sagen konnte.
    »Nein. Aber ich hatte mich in einen Mann verliebt, der verrückt nach der Goldgräberei war.«
    »Und Shannon«, sagte Reno, »hat sich in einen Mann verliebt, der verrückt danach ist, zu streu -«
    »Sie liebt mich gar nicht wirklich!« unterbrach Whip ihn heftig.
    »Sagt sie das?« gab Eve zurück. »Oder ist das deine Hoffnung?«
    »Sie hat nie andere Gesellschaft gehabt als einen fiesen alten Kopfgeldjäger, einen zähen, alten Einsiedler namens Cherokee und einen Haufen junger Goldgräber, die Manieren haben wie Elche in der Paarungszeit«, sagte Whip. »Natürlich muß sie den ersten Mann, der nett zu ihr ist, für etwas Besonderes halten.«
    »Mit anderen Worten: Sie liebt dich«, faßte Eve zusammen.
    Whip verzog das Gesicht und sagte nichts.
    »Also, laß mich sehen, ob ich dich richtig verstanden habe«, sagte Eve direkt. »Du liebst Shannon nicht, sorgst dich aber um ihre Sicherheit. Sie möchte nicht bei irgend jemandem angestellt sein. Du möchtest nicht, daß sie allein in Echo Basin lebt, und du willst nicht, daß sie irgend jemanden heiratet, einschließlich dir. Also hast du dich entschlossen, auf ihren Claims so viel Gold zu finden, bis dein Gewissen beruhigt ist, bevor du das nächste Mal auf Wanderschaft gehst. Habe ich das richtig verstanden?«
    Whip blinzelte.
    Reno stieß den angehaltenen Atem aus. »Eve...«
    Sie kümmerte sich nicht um ihn.
    »Wenn du ein Mann wärst«, begann Whip mit tonloser Stimme.
    »Wenn ich ein Mann wäre, würdest du mir die Hucke vollhauen«, sagte Eve. »Das ist einer der Gründe, warum Gott die Frauen erschaffen hat, damit die Männer nicht nur raufen, sondern manchmal auch denken.«
    Whips Gesichtsausdruck zeigte deutlich, daß er lieber raufen würde.
    Eve stand auf und ging um den Tisch herum zu Whips Platz, wo er verkrampft gegen seinen selbstgeschaffenen Käfig ankämpfte. Sie strich ihm über das sonnenhelle Haar, das so ganz anders war als das ihres Mannes.
    »Ich liebe dich, Whip«, sagte Eve leise. »Dich und Caleb und Willow und Wolfe und Jessi. Ihr seid die Familie, die ich mir immer gewünscht habe. Schimpfe ruhig mit mir, wenn es dir hilft. Denn ich möchte dir gern helfen. Es tut mir weh, dich so unglücklich zu sehen.«
    Whip schloß die Augen. Ein sichtbares Beben erschütterte ihn. Dann lockerte er langsam seinen Griff um die Tischkante. Er sah auf zu Eve und lächelte sie so traurig an, daß ihr Tränen in die Augen traten.
    »Du bist wie Willy«, sagte Whip leise. »Lauter Sonnenschein. Ich kann euch beiden immer nur ein paar Minuten böse sein.«
    Eve berührte Whips Wange und erwiderte das Lächeln.
    »Was findest du nur an all jenen fremden Orten?« fragte sie sanft.
    »Ich glaube, das kann ich nicht in Worte fassen.«
    »Kannst du es nicht versuchen?«
    Whip strich sich mit den Fingern durchs Haar, dann über die glatten Windungen der Peitsche auf seiner Schulter. Die Geste bewies, wie ruhelos er war, ebenso sein schmaler Mund und der Ausdruck von Spannung um die Augen.
    »Es ist aufregend«, sagte er schließlich.
    »Was?« fragte Eve. »Das neue Land? Neue Sprachen? Neue Städte? Neue Frauen?«
    Mit gerunzelter Stirn zog Whip die Peitsche von der Schulter und ließ sie langsam und nachdenklich durch seine Finger gleiten.
    »Die Frauen sind es nicht«, erklärte er. »Oh, sie sind schon hübsch, manche unvorstellbar exotisch. Aber Shannon finde ich viel hübscher als jede andere Frau, die ich auf der ganzen Welt gesehen habe. Sie besitzt auch nicht eine Schönheit, die irgendwann vergeht. Jedesmal wenn ich sie ansehe, scheint sie hübscher zu sein als das Mal davor.«
    Renos schwarze Augenbrauen hoben sich, aber er sagte kein
    Wort. Wenn er darauf hinwies, daß er Eve gegenüber gleich empfand, würde das Whip nur in Rage bringen.
    »Die Sprachen sind auch irgendwie faszinierend«, fuhr Whip dann fort. »Chinesisch ist absolut höllisch, Portugiesisch nicht, und die portugiesischen Eroberer haben an vielen fernen Orten Häfen gegründet. Mit Portugiesisch und Englisch komme ich fast überall in Asien zurecht, wenn ich in der Nähe des Meeres bleibe.
    Und Portugiesisch und

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