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Abenteurer sucht Frau fürs Leben

Abenteurer sucht Frau fürs Leben

Titel: Abenteurer sucht Frau fürs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA HARRINGTON
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hübsche Geschichte aus dem sonnigen Afrika erzählen. Wir sehen uns zu Hause wieder.“
    Mit einem kleinen Winken wandte sie sich ab und ging weiter zu der Siedlung aus strohgedeckten Landhäusern.
    Währenddessen musste er kämpfen, um die Hündin zurückzuhalten, die eine Schar Enten am anderen Flussufer entdeckt hatte und sich in ein wildes Biest verwandelte.
    Gemächlich schlenderte Kyle über den schlammigen Weg, der aus dem Dorf flussabwärts am Ufer entlangführte. Belle rannte übermütig voraus. Beide waren durchnässt, denn der leichte Nieselregen hatte sich zu einem schweren Schauer gesteigert.
    Was nicht gerade gut für meinen Bronchialkatarrh ist. Wie aufs Stichwort bekam er einen dieser Hustenanfälle, die ihn nun schon seit mehreren Wochen quälten.
    Es wurde höchste Zeit, dass er sich seinem Problem stellte – lange durfte er die Entscheidung über das letzte Kapitel seines Buches nicht hinauszögern. Je besser er Lili kennenlernte, desto klarer wurde ihm, welch schweren Schlag die Wahrheit für sie bedeuten musste.
    Und er selbst war derjenige, der ihr die Hiobsbotschaft überbringen sollte. Wie konnte er ihr das antun? Das stand in krassem Widerspruch zu seiner Absicht. Er wollte alles tun, was in seiner Macht stand, um ihr das Leben zu erleichtern.
    Sie war für ihn nicht nur Ruths Tochter, sondern darüber hinaus eine ganz besondere Person mit einer Lebensanschauung, die ihm nie zuvor untergekommen war. Bodenständig, gewiss. Aber da war noch etwas, das ihn von Anfang an fasziniert hatte, seit sie ihm in der Londoner U-Bahn aufgefallen war – sie besaß eine Heiterkeit und eine selbstgenügsame Ruhe, die sehr verlockend auf ihn wirkte und ihn magisch anzog.
    Am vergangenen Abend im Feathers war ihm aufgefallen, wie sie jedem ohne eine Spur von Falschheit oder Überheblichkeit begegnete. Die Leute, die sie kannten, schätzten sie ganz offensichtlich als wertvolles Mitglied der Gemeinschaft, und sie waren ihr ebenso wichtig. Lag das am Zusammenhalt im Dorf? Oder war es Lilis Persönlichkeit?
    Kyle musterte die malerischen Häuschen, die das gegenüberliegende Flussufer säumten. In wunderschönen Gärten blühten späte Rosen, und Apfelbäume hingen voll praller Früchte. Ihm wurde bewusst, dass für ihn Kingsmede und Lili untrennbar zusammengehörten. Sie war ebenso ein Teil dieses Dorfes wie die uralte steinerne Kirche, das Feathers und der gewundene Fluss.
    Vielleicht beruhte ihr innerer Frieden auf dem Wissen, wer sie war und vor allem an welchem Ort sie sein wollte. Das erklärte sicherlich, warum ihm diese Perspektive im Leben fehlte – er hatte keinen Sinn für Orte und Plätze.
    Eine Stunde später, als er gerade den Rückweg ins Dorf antreten wollte, sah er die Frau völlig unerwartet auf sich zukommen, die seine Gedanken ausfüllte. Nun trug Lili Regenkleidung und einen Schirm.
    Er pfiff nach Belle und lief Lili entgegen. „Ich dachte, Sie wären bei Emma! Ist was passiert?“
    „Nein. Es ist alles okay. Ich habe mir bloß etwas Sorgen um Sie gemacht und bringe Ihnen eine Jacke und Handschuhe. Ich habe nämlich nicht die Absicht, Ihr Buch allein zu vollenden. Sie sind ja total durchgeweicht.“ Sie holte ein langes Regencape aus ihrer Umhängetasche und reichte es ihm.
    Er dankte ihr und zog es sich über den Kopf.
    Sie blickte sich um. „Was haben Sie mit meiner dummen Hündin gemacht? Ist sie allein nach Hause zurückgelaufen?“
    „Verdammt!“ Kyle drehte sich im Kreis. Von Belle war keine Spur zu sehen. „Vor einer Sekunde war sie noch da. Gehen Sie weiter zum Fluss. Ich mache die große Runde. Wir treffen uns dann wieder hier.“
    Lili lief, so schnell sie konnte, aber es dauerte trotzdem fünf Minuten, bis sie den Weg erreichte, der am Ufer entlangführte. Und dann sah sie Belle.
    Enten nisteten auf einer Insel mitten im Fluss, der vom wochenlangen Herbstregen angeschwollen war. Belle wollte hinüberschwimmen, wurde aber von der Strömung flussabwärts gezogen. Sie war zwar ein kräftiges Tier, aber unerfahren. Ein Stück weiter unten, wo sich der Fluss verbreiterte und flacher wurde, hätte sie Grund unter den Pfoten bekommen. Doch sie geriet in Panik und kämpfte unter wildem Gebell gegen die Strömung an, sodass sie immer mehr ins Tiefe geriet.
    Verzweifelt rannte Lili am Ufer entlang zu der flachen Stelle und versuchte durch laute Rufe, Belle zu sich zu locken. Die Hündin war ihre ständige Begleiterin seit dem Tod ihres Vaters. Ihr durfte nichts zustoßen! Allein

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