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Aber bitte mit Sake

Aber bitte mit Sake

Titel: Aber bitte mit Sake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Phillips
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Valentinstagskram ist, dass die Männer sich vier Wochen später revanchieren müssen – am weißen Tag. Und dann muss man den Wert des Geschenkes der Frau auch noch überbieten, sonst gilt das als grob unhöflich.«
    »Ja, wenn du also als Mann gut dastehen willst und viel Schokolade von Frauen bekommen möchtest, einfach weil es gut für dein Image ist, musst du im Gegenzug natürlich auch viele Frauen mit teuren Geschenken beglücken.«
    »Das ist schon wieder typisch japanisch! Ihr macht es euch manchmal echt selber schwer. Apropos Regeln …« Mir fällt mein Dinner mit Yuuku ein, bei dem er wenig generös vorgeschlagen hat, getrennt zu zahlen und ich auf der Rechnung sitzengeblieben bin.
    »Gibt es beim Dating auch Regeln? Wie steht es um das Bezahlen beim Dinner?«, frage ich, neugierig, ob Yuuku einfach knauserig oder es in Japan üblich ist, dass die Frau selbst bezahlt.
    »Beim ersten Date würde ich niemals zahlen«, entrüstet sich Kasuki. »Warum sollte ich? Ich weiß doch überhaupt nicht, was ich bekomme.«
    »Na, um der Frau zu zeigen, dass sie dir gefällt.«
    »Das ist doch total altmodisch.«
    »Es geht doch mehr um die Geste. Frauen gefällt es, verwöhnt zu werden. Ich finde das unglaublich, ich bin schon ein paar Wochen auf diesem Schiff, und mich hat noch kein einziger Mann auf einen Drink eingeladen.«
    »Kannst du dir die Getränke nicht selber leisten?«
    Ich seufze und rolle mit den Augen. »Natürlich. Darum geht es nicht. Aber wenn ich auf ein Date gehe, finde ich schon, dass er das Essen bezahlen kann. Mir gefällt einfach dieser Gentleman-Stil.«
    »Das ist vielleicht in Deutschland so. In Japan ist das nicht üblich.« Kasuki schüttelt den Kopf.
    »Jetzt sag du doch auch mal was«, sage ich zu Riku, der unsere Diskussion amüsiert beobachtet.
    »Kommt auf die Frau an. Ich würde schon das Essen bezahlen, wenn ich sie mag.«
    »Phh!«, schnaubt Kasuki.
    »Du bist also eher uncharmant«, necke ich ihn.
    »Jetzt fangt bloß nicht an zu streiten«, wirft Riku ein. »Überhaupt, viel interessanter ist doch, wer dich nicht zum Essen eingeladen hat.« Er sieht mich auffordernd an.
    Ich blicke zur Seite. »Ist doch egal …« Ich beschließe, mich schnell zu verabschieden, um nicht auf die Frage antworten zu müssen. Ich möchte nicht, dass Riku von meinem Techtelmechtel erfährt. Grinsend winke ich den Jungs noch mal zu, dann schlendere ich über das Pooldeck und bleibe vor einem breiten Tisch stehen, hinter dem sich einige japanische Mädchen versammelt haben. Weil ich das mit roten Herzchen bemalte Schild hinter ihnen nicht lesen kann, trete ich interessiert an sie heran und erkundige mich nach ihrem Anliegen.
    »Was macht ihr denn hier?« Glücklicherweise spricht eines der jüngeren Mädchen englisch.
    »Blutgruppenanalyse.«
    »Wofür denn?«
    »Na, du kannst hier herausfinden, ob dein Liebster zu dir passt.«
    »Anhand meines Bluts? Mein Freund ist doch kein Vampir!« Ich lache, aber das Mädchen blickt mich etwas verwundert an.
    »Wählt ihr eure Partner nicht nach der Blutgruppe aus?«
    »Also, meistens wähle ich meinen Partner danach aus, ob er mir gefällt, ob wir Gemeinsamkeiten haben, ob er mich zum Lachen bringt, ob ich ihn aufregend finde. Kurz: Ob ich mich in ihn verlieben kann.« Dann erinnere ich mich an den schwulen Georg, der bei der Komplizin für die Horoskope zuständig ist und bei unserer Redaktionskonferenz auch schon von der Blutgruppenanalyse gesprochen hat. »Wie funktioniert das jetzt genau?«
    »Die Blutgruppe ist super wichtig für uns Japaner: Sie prägt den Charakter und die Persönlichkeit. Wenn du weißt, was der andere ist, weißt du gleich, woran du bist!«
    »Tatsächlich? Ist ja ein Ding.«
    »Ja. Ich würde zum Beispiel niemals jemanden daten, der die Blutgruppe B hat. Bs gehen gar nicht.« Die Japanerin hinter dem Tisch schüttelt den Kopf.
    »Wieso? Wie sind Bs denn?«
    »Ein B-Mann ist immer schwierig. Und seine Freiheit ist ihm das Wichtigste. Wichtiger als die Partnerin. Er ist ein Egoist! Ich war mal mit so einem zusammen. Bindung war für ihn total schwierig, eine ewige On-and-off-Geschichte. Schrecklich. Ich bin heilfroh, dass ich ihn los bin. Und ich sag dir eins: Die B-Typen führen dich an der Nase herum. Sie kriegen dich mit ihrer Kreativität und ihren tollen Ideen. Immer optimistisch, aber das kann ganz schnell umschlagen. Sie lassen es nämlich gerne richtig krachen und sind immer auf dem Sprung ins nächste Abenteuer. Und dann

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