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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein.
    »Freiwillig sicher nicht.« Carsten schüttelte den Kopf.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte Dieter und rückte seine Brille zurecht, »wo war Frau Degener, als die Hansen sie gesucht und dich angerufen hat?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt.« Martin zündete sich eine Zigarette an. »Wahrscheinlich war sie tatsächlich auf der Toilette, und die Hansen hat einfach nicht richtig nachgesehen.«
    »Na, so blöd kann man ja nicht sein.«
    »Vielleicht war Frau Degener auf der Männertoilette? Um möglichen Verfolgern zu entgehen?«, spekulierte Michael.
    »Diese Frage lässt sich offensichtlich jetzt nicht klären und bringt uns auch nicht weiter.«
    Für einen Moment herrschte betroffene Stille. Die Gedanken der Männer kreisten um die Frage, ob sie die Frauen rechtzeitig und unversehrt finden würden.

53

     
     
    Barbara Hansen stoppte den Wagen in der Eichenwaldstraße und wandte sich Anne zu. »Sie bleiben im Wagen, und ich spreche mit dem Beamten da vorn im Golf. Der observiert schon die ganze Zeit Ihre Wohnung.« Barbara deutete mit der Hand auf einen grünen Wagen, der in etwa fünfzig Metern Entfernung parkte. »Ich will nur sichergehen, dass die Luft rein ist.«
    Sie stieg aus, und Anne verfolgte sie mit den Augen. Sie sah, wie Barbara sich zu der Person im Wagen hinunterbeugte und kurz danach wieder zu ihr zurückkam.
    »Alles klar!« rief Barbara ihr zu, als sie die Beifahrertür für Anne öffnete. »Wir können reingehen.«
    Anne stieg aus und folgte der Psychologin ins Haus.
     
    Inzwischen hatte Martin im Präsidium das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können. Sein Kopf schmerzte, und er dachte flüchtig an eine Aspirin, wollte sich aber nicht die Zeit nehmen, eine zu suchen. Er kam sich gehetzt vor, suchte verzweifelt nach einer Lösung. Nervös fuhr er sich durch die Haare und seufzte laut auf. »Vorschläge!«, rief er seinen Leuten zu. »Wir brauchen Vorschläge. Uns läuft die Zeit davon.«
    »Ich habe es gewusst. Das Ganze war viel zu gefährlich!« Carsten stand auf und lief unruhig auf und ab. »Früher war ich oft beim Fischen mit meinem Vater, und wenn ich eines dabei gelernt habe«, er blieb stehen und blickte Martin an, »für den Köder geht’s immer schlecht aus.«
    Unter anderen Umständen hätten die anderen darüber wohl gelacht, doch jetzt herrschte betroffenes Schweigen.
    »Ich geh’ sie suchen!« Carsten griff nach seiner Jacke.
    »Wo willst du denn anfangen?« Martin stand ebenfalls auf und legte dem Freund die Hand auf die Schulter.
    »Ich habe keine Ahnung, aber ich kann nicht einfach herumsitzen und Däumchen drehen.« Damit verließ er den Raum und ließ die Tür laut ins Schloss fallen.
    Martin stöhnte.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass die Degener und vielleicht auch die Hansen tatsächlich in den Händen einer Irren sind, muss unsere erste Überlegung sein, wohin sie die beiden bringen könnte«, ergriff Dieter das Wort.
    »Es ist sicher ein Ort, der uns in gewisser Weise provoziert«, entgegnete Martin, während er sich auf seinen Stuhl fallen ließ.
    »Ja, das denke ich auch«, sagte Dieter. »Für die Täterin ist das sicher so was wie ein Spiel, und ich könnte mir vorstellen, dass die Sache mit Anne für sie einen besonderen Reiz hat, weil sie weiß, dass sie bei der Polizei gewesen ist.«
    »Die Hansen sagte doch mal, Rituale seien wichtig für einen Serienmörder«, formulierte Martin laut seine Gedanken. »Bis jetzt wurden alle, bis auf die Klein, zu Hause umgebracht.«
    »Das ist diesmal ja wohl ausgeschlossen! Aber vielleicht kommt sie zurück zu einem Tatort oder sucht einen Ort, der einen Zusammenhang zwischen ihr und Anne herstellt.«
    »Keine schlechte Idee.« Martin rieb sich die Schläfen. »Also, lasst uns alle Möglichkeiten auflisten und dann überprüfen.«
    Sie gingen alle bisherigen Tatorte durch, inklusive der Unterführung, in der Anne überfallen worden war, dachten an Eva Kleins Wohnung, zogen die Judoschule in Betracht.
    »Ich werd’ noch verrückt! Es muss doch eine Spur geben.« Martin stand auf.
    »Du meinst, du willst, dass es eine Spur gibt«, verbesserte Dieter ihn.
    »Es gibt sie auch. Wir müssen sie nur finden. Und zwar schnell.«
    »Wenn es nicht schon zu spät ist«, murmelte Michael vor sich hin.
    Daran wollte Martin im Augenblick gar nicht denken. »Wir verteilen uns auf alle Örtlichkeiten. Ich übernehme die Judoschule.« Dann wies er seinen Leuten die anderen Orte zu. »Jeder meldet sich, so schnell es geht. Ab

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