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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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als vielmehr für Martin unangenehm zu sein schien. Er holte tief Luft und sagte dann: »Herr Milster, ich habe den dringenden Verdacht, dass Ihre Frau mit dem Fall zu tun hat.«
    Milster schien verwirrt. »Sie sprechen jetzt aber nicht von Ihrem aktuellen Fall?«
    »Doch.«
    »Was reden Sie da für einen Unsinn!« Milster furchte die Stirn und sah Martin finster an. Der berichtete detailliert davon, was sich im Café Plan B ereignet hatte, von dem Zeugen und von dem Mietwagen.
    »Meine Frau würde nie einen Wagen mieten. Wir haben zwei funktionstüchtige in der Garage stehen. Und selbst wenn beide nicht laufen würden, wäre ein Mietwagen völliger Schwachsinn. Sie würde sich ein Taxi bestellen.«
    »Eben!«, sagte Martin nur und blickte Milster vielsagend an.
    »Das muss eine ganz blöde Verwechslung sein.«
    »Ist es nicht. Dass Ihre Frau unter dem Namen Katja Milster dieses Auto gemietet hat, ist hundertprozentig sicher. Daran gibt es keinen Zweifel. Die Kollegen haben das genau überprüft.«
    »Vielleicht hat sich jemand einen Scherz erlaubt.«
    »Dieser Jemand muss dann aber auch genauso ausgesehen haben wie Ihre Frau und zudem noch ihren Führerschein besessen haben.«
    »Jetzt reicht es aber. Ich rufe sie an.« Milster griff zum Hörer, wählte seine Festnetznummer und wartete. Vergebens. »Sie wollte sich heute mit einer Freundin treffen, vielleicht ist sie noch nicht wieder zu Hause«, vermutete er und tippte die Handynummer seiner Frau ein. Aber auch hier meldete sie sich nicht. »Ich verstehe das nicht.« Er legte den Hörer zurück auf das Telefon.
    »Wissen Sie, mit welcher Freundin sie sich treffen wollte?«, fragte Martin.
    »Nein, keine Ahnung. Aber das Ganze ist doch eine total verrückte Idee von Ihnen. Selbst wenn meine Frau ein Auto gemietet hat, was sollte das beweisen? Und wenn Ihre angebliche Entführung einfach nur ein freundschaftliches Treffen der Frauen war?« Fragend blickte er Martin an.
    »Das würde zwar erklären, warum die Hansen möglicherweise freiwillig in den Wagen eingestiegen ist, aber mit Anne Degener im Schlepptau? Das halte ich für äußerst zweifelhaft. Außerdem frage ich mich, warum sich keine der drei Frauen bis jetzt gemeldet hat.«
    Milster hörte gar nicht, was Martin sagte. »Sandor, ich glaube, Sie sehen vor lauter Verzweiflung in jedem einen Mörder«, ereiferte er sich und wurde laut. »Sogar in meiner Frau. Das muss man sich mal vorstellen. Unglaublich!«
    »Vielleicht hat sie ja tatsächlich nichts damit zu tun, aber was hätten Sie an meiner Stelle gedacht, wenn Sie all das erfahren hätten? Außerdem war Ihre Frau vor gut einem Jahr Mitglied in der Kampfsportschule Brenner, was meine Bedenken nicht gerade zerstreut hat. Noch dazu war sie dort unter dem Namen Höling angemeldet.«
    »Dass sie ihren Mädchennamen benutzt, ist nicht ungewöhnlich. Das tut sie öfter, warum auch immer. Jedenfalls nicht, um etwas zu verheimlichen.« Milster schüttelte den Kopf. »Und nicht jeder, der Kampfsport betreibt, nutzt ihn, um irgendwelche Leute umzubringen.«
    »Nicht jeder, aber unsere Serienmörderin.«
    Paul, Michael und Dieter lauschten mit zunehmendem Erstaunen dem Schlagabtausch ihrer Vorgesetzten. Keiner von ihnen wusste, was er von der Sache halten sollte. Wenn die Frau des Kriminaldirektors wirklich die gesuchte Person war, wäre das der absolute Hammer.
    »Ihre Ausführungen sind absolut haltlos. Und wenn dieser Fall abgeschlossen ist, wird dieser Vorfall hier noch Konsequenzen haben.« Milster war nun unverhüllt wütend.
    »Bis dahin müssen wir aber Ihre Frau finden und damit vielleicht auch Frau Hansen und Anne Degener.«
    »Ich werde keine Fahndung nach meiner Frau rausgeben. Das können Sie vergessen.«
    »Hat Ihre Frau einen Kalender, in den sie ihre Termine einträgt?«
    »Sicher! Und damit Sie endlich Ruhe geben, werde ich nach Hause fahren und nachsehen.«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, begleite ich Sie.«
    Milster antwortete nicht. Schweigend verließ er das Büro, während Martin seinen Leuten auftrug zu überprüfen, ob einer der Wagen des Chefs in der Nähe der Autovermietung stand. Dann folgte er Milster.

54

     
     
    Das Haus des Kriminaldirektors lag verlassen und still da. Auf seine Rufe hin meldete sich niemand. »Das Cabrio ist weg. Also können Sie davon ausgehen, dass sie damit unterwegs ist«, erklärte Milster, nachdem er die Garage überprüft hatte. Neben dem Telefon im Flur lag ein Notizbuch, das er Martin in die Hand drückte.

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