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Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition)

Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition)

Titel: Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federico Baccomo
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nur bei zwanzig gewaschen . Die Dame platzt los, wieso zwanzig , und zieht an meinem anderen Ärmel. Der Alte hinter mir beginnt jetzt von seiner Partisanenzeit zu sprechen. Der Herr von der Wäscherei hat den Kopf in den Händen vergraben. Ich nehme meine Hemden und befreie mich aus den Klauen der beiden Frauen. An der Tür schaue ich mich noch einmal um. Was habe ich überhaupt mit euch zu schaffen, ihr seid doch alle verrückt , schreie ich und gehe.«
    Das alles erzähle ich ohne Punkt und Komma und konzentriere mich darauf, einen Knoten in die Serviette zu machen, während Emily Tränen lacht. Sie holt ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und wischt sich vorsichtig über die Augen, um nicht die Schminke zu verschmieren.
    »Aber hast du …« Mühsam bringt sie die Worte zwischen den Juchzern hervor. »Aber hast du denn nichts Besseres zu tun, als in die Wäscherei zu gehen und dich mit den Leuten zu streiten?«
    »Weiß nicht.« Ich denke nach. »Es war an einem Samstagvormittag. Da habe ich nicht so wahnsinnig viel zu tun.«
    Es ist ein paar Minuten vor eins, und wir sitzen im Ristorante Pizzeria von Signor Aldo. Emily hat ihr Sorbet von grünem Apfel aufgegessen, schaut auf den langen Löffel im Dessertglas und lacht. Alle Zweifel am Gelingen des Abends sind wie weggeblasen, zumindest seit Emily und ich, ermutigt von der Begeisterung der Pensionäre, inmitten klatschender Hände, altmodischer Kleider und knirschender Gelenke zu singen angefangen hatten. Emily hatte dann sogar tanzen wollen, und ich hatte mich versuchsweise angeschlossen, muss aber wie ein Todeskandidat auf dem elektrischen Stuhl ausgesehen haben. Sie konnte nur mühsam das Lachen unterdrücken, bat mich stillzustehen und führte mir Arme und Beine. Bald kam allerdings das Männchen vom Parkplatz, verdrängte mich und legte mit Emily jenen verschlungenen Twist hin, in dem er so überaus gewandt war. Mich bedachte er mit einem herausfordernden Grinsen, bei dem ich mit einer gewissen Beruhigung eine Zahnlücke registriere.
    Ich hebe die Hand, um die Rechnung zu verlangen, und merke, dass Signor Aldo schon fast eingeschlafen ist. Er hängt schräg auf seinem Stuhl, den Ellbogen auf der Rückenlehne, und stützt seinen Kopf in die Hand. Signor Aldo ist ein ägyptischer Pizzabäcker mit sanften Augen, und sein Ristorante Pizzeria ist meine Zuflucht. Hier verkehrt ein verwitweter Ingenieur, der jeden Abend in tadelloser Aufmachung Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise verzehrt und schweigend den Worten der anwesenden Paare lauscht, dann ein Ehepaar, das unter den Augen ihres Hundes mit den immer selben Szenen und Scherzen aufwartet. (»Fünfzig Jahre, und es ist mir immer noch nicht gelungen, dich loszuwerden« – »Fünfzig Jahre, und ich bin immer noch nicht weg.«) Außerdem kommen junge Leute und Gruppen von Alten, die nicht mehr in diese Zeit zu gehören scheinen. Und dann bin da noch ich, der ich esse und in der Gegend herumschaue, auf die Weihnachtsdekoration zum Beispiel, die nie entfernt wurde, und auf die vergrößerten Zeitungsausschnitte aus dem Corriere della Sera (»Die Pizza, die nie enttäuscht«) und auf den Coca-Cola-Kühlschrank. Und immer bestelle ich ein Sorbet von grünem Apfel.
    Hierher hatte ich mich hilfesuchend gewandt, als mich Emily nach dem Konzert gefragt hatte: »Und jetzt?«, und mir klar geworden war, dass ich nichts geplant hatte. Ich betrat vor ihr das Lokal und sah, dass Signor Aldo dabei war, den Ofen zu putzen. Auf mein Hüsteln hin ließ er alles stehen und liegen, rieb sich die Hände an der Schürze ab und kam auf mich zu, um mich zu begrüßen.
    »Signor Aldo«, sagte ich und schüttelte seine Hand. »Sie müssen mir helfen. Ich weiß, es ist schon spät, aber …« Ich trat näher, damit Emily mich nicht hören konnte. »Das ist eine Freundin von mir, sie hat noch nichts gegessen. Und ich auch nicht. Und ich habe nicht die geringste Idee, wohin man …«
    »Ich könnte Pizza machen«, schlug er mit leuchtenden Augen vor.
    »Das wäre … Das wäre wunderbar«, antwortete ich und schüttelte immer noch seine Hand.
    »Einen Tisch für unsere Freunde«, rief er in Richtung des Kellners mit den Locken, der im Raucherraum den Boden fegte.
    Und da sind wir nun.
    »Kommst du oft hierher?«, fragt Emily und zeigt mit einem Zahnstocher in den Raum.
    »Ja, schon«, sage ich und räkle mich zufrieden. »Hier kennt man mich. Freunde, Freundinnen, opulente Mahlzeiten, ein netter Kreis.«
    Der Kellner mit den Locken

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