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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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Klo. »Hat der Sattelmann sie noch alle?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Wir gehen in sein Büro. Los, komm. Dem korrigieren wir die Zähne. Sich aus dem Staub gemacht … und wohin? Hat sie die Polizei angerufen?«
    Wilma zuckte mit den Schultern und rollte mit den Augen. »Nein, hat sie nicht. Sie hat mit ihrer Therapeutin telefoniert.«
    »Mit dem Erfolg, dass sie jetzt einen Nervenzusammenbruch hat.«
    Ach, Rita – offensichtlich hatte sich seit unseren Schultagen nicht viel geändert. Aus ›dicke, dumme, rosa Rita‹ war ohne Reibungsverluste ›dünne, dumme, grüne Rita‹ geworden.
    Willy hatte endlich aufgehört zu fiepen. Vielleicht zernagte er gerade die hellgrünen Teppichbodenfliesen im Flur?
    »Willst du nicht erst mal Rita Hallo sagen?«
    »Muss ich? Ich denke, die schläft.«
    »Maggie! Es geht um ihr Geld. Rita geht es total schlecht.«
    »Weiß ich doch. Aber wenn ich jetzt zu ihr gehe, dann textet sie mich wieder voll und alles ist so irrsinnig und wahnsinnig und so. Du weißt schon. Wäre doch viel lustiger, dem Sattelmann das Fressbrett zu polieren, falls wir ihn noch erwischen, oder?«
    »Sag’ mal, wie redest du eigentlich?«
    »Kiosk. Ich spreche perfekt Kiosk.«
    Es war nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Rita lag in ihrem grünen Schlafzimmer, trug einen grünen Pyjama und war auch ein bisschen grün im Gesicht. Die Beruhigungsmittel hatten schon ihre Wirkung getan, und sie war sehr müde. Willy hatte sich ans Fußende verdrückt und würdigte uns keines Blickes. Mit letzter Kraft schluchzte Rita immer wieder: »Wie kann der Konny mir das antun?«
    Am liebsten hätte ich gesagt: Tja, er kann es dir antun, weil er weiß, dass er dir das antun kann. Du bist doch die alte, dicke Rita, der man ungestraft das Pausenbrot aus dem Ranzen stehlen kann und die einem dann noch Geld für eine Cola leiht, das man ihr nie wiedergeben muss, weil sie sich nicht traut, danach zu fragen. Haha. Ich habe es mir verkniffen. Nicht zuletzt, weil Rita mir plötzlich wirklich leid tat. Was hatte sich der blöde Sattelmann eigentlich dabei gedacht? Vermutlich wie immer: nix! Rita war einfach das perfekte Opfer, das zur richtigen Zeit durch seine Kanzleitür marschiert war. Rita in Nöten mit Aussicht auf viel Geld. Da muss für Konny die Sonne aufgegangen sein.
    Vier Papiertaschentücher später war Rita endlich eingeschlafen und Willy auch. Wir nutzten die Gelegenheit, uns aus dem Staub zu machen.
    Wir standen vor Ritas Haustür, unschlüssig, was wir jetzt tun sollten. Da schwelte zwischen uns immer noch der Streit über den Knipser, andererseits war Rita in großen Schwierigkeiten und hoffte auf unsere Hilfe.
    »Wilma, tust du mir einen Gefallen?«
    »Warum sollte ich?«, schniefte Wilma und restaurierte ihr Make-up, das nach der letzten Niesattacke ernsthaft Schaden genommen hatte.
    »Lass doch mal den Quatsch! Tust du Rita einen Gefallen?«
    »Jederzeit.«
    »Also musst du jetzt mal mir einen Gefallen tun, damit wir Rita einen Gefallen tun können.«
    »Und das wäre?«
    »Komm bitte mit zum Hasselbrink. Der kennt den Konny besser als wir alle zusammen. Wir fragen ihn. Vielleicht weiß er ja was. Aber ich kann da nicht alleine hin.«
    »Was ist es diesmal?«
    Wenn ich Wilma das mit dem Plakat erzähle und wie es dazu kam, hat sie mich für den Rest meines Lebens in der Hand.
    »Is’ schon gut. Ich red’ alleine mit ihm«, sagte ich.
    »Wie du willst.«
    Wilma steckte ihre Puderdose weg, schwang ihre Kellybag und schritt auf ein knallgelbes Cabriolet zu. Sie betätigte die Fernbedienung. Die Scheinwerfer des Posche 911 leuchteten kurz auf. Wilma rutschte elegant auf den Fahrersitz und klappte ihre 2,80 Meter langen Beine ein, ohne mit ihren Riemchensandalen aus altrosé gefärbter Python irgendwo hängen zu bleiben.
    »Ist das etwa deiner?«, entfuhr es mir.
    Sie tat so, als hätte sie meine Frage nicht gehört, zog sich im Rückspiegel sorgfältig die Lippen nach, puderte nochmal ihre rote Nase und zupfte sich die Haare zurecht. Dann drehte sie sich doch noch zu mir um und sagte: »Nein, ich mache eine Probefahrt. Wer kauft denn heute noch Autos? Kaum sind sie einen Tag alt, sind sie nur noch die Hälfte wert.« Sie startete den Wagen, gab Gas, und weg war sie.
    Ich hatte das dumme Gefühl, dass eine Versöhnung in ganz weiter Ferne lag.
    Und überhaupt! Es war doch die Sendung mit der Maus!
    Okay, auf dem Hinweg war ich kurz davor gewesen, eine weise Maggie zu werden, hatte aber angefangen, meinen

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