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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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Nostalgie. Und das war’s auch schon.«
    »Aber wir beide waren nicht im Bett!«
    Die Kaffeemaschine fauchte und zischte. Wilma schaute erst Kai-Uwe an, dann mich.
    »Nicht?!«, stotterte ich.
    »Ich war mit … mit …«, stotterte Kai-Uwe.
    Wilmas Unterlippe bebte leicht, und sie schloss die Augen. Dann kam aus ihrem Bauch ein tiefes Grollen, gefolgt von etwas, das zuerst klang wie ein Schluckauf. Der Espresso schwappte über den Rand, als sie eine volle Tasse auf die Theke stellte. Ich verspürte die allergrößte Lust, wieder mit Gegenständen nach ihr zu werfen. Aber meine Hände klebten auf dem Tresen fest. Festhalten war jetzt wichtiger … was hatte Kai-Uwe gerade gesagt? Wir hatten nicht …? Aber mit wem hatte ich denn dann? Hatte ich überhaupt? Oh mein Gott. Das Residents-Plakat! Der Pfirsich. Das war gar nicht ich? Wer denn dann? Oh nein!
    »Du hast echt gedacht, wir beide hätten …?! Hast du etwa mein Plakat versaut?«
    »Nee, also. Nein. Wieso sollte ich?«
    »Weil du gedacht hast, du bist der Pfirsich, hab’ ich gedacht.«
    »Wer ist denn, Himmel noch mal, der Pfirsich?!«, mimte ich die Ahnungslose.
    Wilma krümmte sich kreischend und verschwand für einen kurzen Moment hinter der Theke. Als sie wieder auftauchte, hielt sie sich mit der einen Hand den Bauch und mit der anderen hielt sie sich am Zapfhahn fest.
    »Ich … krieg … keine … Luft …«
    »Sagt mal, seid ihr alle beide bekloppt?«, protestierte Kai-Uwe.
    »Hört, hört«, keuchte Wilma, »… er hat’s begriffen. Endlich.«
    Hasselbrink ging hinter die Theke und schob Wilma vom Zapfhahn weg. Er stellte mit lautem Knall drei Pinnchen auf den Tresen, rollte die Ärmel seines weißen Hemdes auf, ließ eine Flasche Wodka aus dem Kühlschrank fliegen und schenkte ein. Wilma riss sich zusammen, versuchte ein ernstes Gesicht und setzte sich neben mich.
    »So, Ladies. Hopp in den Kopp damit, und dann will ich mal was klarstellen.«
    Wir tranken den Wodka auf ex und knallten die Pinnchen auf den Tresen. Wilma röchelte schon wieder. Der nächste Lachkoller bahnte sich an. Sie hob ihre rechte Hand und befahl Kai-Uwe zu schweigen. Sein Los seit Kindertagen. »Lass mich das machen, ich hab’ gerade Spaß. Maggie, du hast mit niemandem irgendwas. Kai-Uwe hat mit Rita. Kapiert? Und Kai-Uwe ist sauer auf Rita, weil sie einfach abgehauen ist und sie ihm das Plakat versaut hat. Hat er zuerst gedacht. Aber du warst das. Gib’s zu.«
    »Also wie jetzt? Ihr habt, während ich …?« Ich schob Kai-Uwe das Pinnchen hin, aber der zog es vor, kreidebleich, rot und wieder kreidebleich zu werden. Die Wodkaflasche hielt er unschlüssig in der Hand. »Natürlich nicht. Wir wollten bei mir nur frühstücken«, sagte er beleidigt. »Rita ist schon mal rauf, ich war an der Tanke Brötchen holen. Als ich zurück kam, wart ihr beide verschwunden.«
    Wilma war drauf und dran, wegen akuter Atemnot das Bewusstsein zu verlieren. Na gut, wenn das so war, wollte ich wenigstens im Text weiterkommen: »Warum ist Rita denn abgehauen? Die steht doch auf dich seit der 11b. Da warst du noch kein Doktor phil., aber für Rita die erreichbare Version von Mikis Theodorakis.«
    »Ich bin wer?«
    »Nix. Vergiss es …«, erklärte ihm Wilma und fuhr fort: »Rita hat dich im Bett gesehen. Da hat sie gar nix mehr kapiert und ist abgehauen. Und dann bist du wach geworden, hast die Botschaft am Spiegel …«, Wilma zeigte auf Hasselbrink, der erschrocken einen halben Schritt zurückwich, »… gesehen und messerscharf geschlussfolgert, dass du der Pfirsich bist.«
    Anstatt mir noch mal nachzuschenken, stellte er die Wodkaflasche zurück in die Kühlung und sagte: »Nur zu deiner Information – du warst nie ein Pfirsich, Gretchen. Das steht da schon seit über einem Jahr dran.«
    »Okay, soweit habe ich es verstanden. Und wer ist jetzt der Pfirsich?«
    »Das geht dich gar nix an.«
    »Bitte schön! Und nenn mich nicht Gretchen. So weit sind wir beide nie gegangen.«
    »Das habe ich aber anders in Erinnerung«, sagte Kai-Uwe.
    »Ist ja alles schwer interessant, aber können wir mal beim Thema bleiben?«, mahnte Wilma. »Der Gretchenfrage können wir uns widmen, wenn uns langweilig wird.«
    »Aber gerne, Wilma. Von mir aus kann ja jetzt Kai-Uwe das Missverständnis mit Rita aufklären. Dann macht der den Macho, regelt das mit dem Sattelmann, wie man so was eben unter Kerlen regelt, mit Fäusten und vor der Tür und so, und ich bin raus. Und tschüss.«
    »Moment mal. So ja

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