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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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nicht.« Wilma hatte mich schon festgehalten, bevor ich mich überhaupt auf dem Barhocker umdrehen konnte. »Wir drei reden jetzt mal darüber, wie wir Rita helfen können, und danach ruft Hasselbrink Rita an und stellt die Sache klar. Klar?«
    »Find ich gut.« Endlich sprach auch Kai-Uwe wieder, nachdem er sich von dem Schock erholt hatte, angeblich so auszusehen wie Mikis Theodorakis und dass wir beide nie so weit gegangen waren.
    Ich hatte mich noch von gar nichts erholt. Ein bisschen erleichtert war ich schon, dass ich keinen Sex mit Kai-Uwe gehabt hatte. Aber warum konnte ich mich so gut daran erinnern, wie schlecht der küsst? … wenn Rita mit dem Köter da gewesen war? Willy! Ich will auf der Stelle tot umfallen, wenn rauskommt, dass ich Ritas Jack Russell geknutscht hatte.
    Aber das musste es ja nicht. Willy kann ja nicht reden. Und ich werde nicht reden. Und Rita – wie immer – geht jeder Diskussion aus dem Weg, sonst hätte sie mich ja vorhin schon fragen können. Da leidet sie lieber still vor sich hin.
    »… aber hauptberuflich eher ein Zocker. Und er hat immer viel verloren und manchmal auch gewonnen«, bekam ich von Kai-Uwes Referat gerade noch mit. Ich machte ein interessiertes Gesicht und nickte. Er berichtete weiter, dass Sattelmann schon einmal vor die Anwaltskammer zitiert worden war. Es hatte einen Verdacht auf Veruntreuung von Klientengeldern gegeben, das Verfahren war aber später eingestellt worden. Das Geld war plötzlich aufgetaucht, alles war ebenso plötzlich ein Missverständnis gewesen, und Konnys Klientin hatte die Anzeige noch plötzlicher zurückgezogen. Kai-Uwe konnte oder wollte sich nicht vorstellen, dass Sattelmann sich ausgerechnet mit Ritas Geld so was trauen würde.
    »Hat er aber. Er hat’s ihr doch selbst erzählt«, sagte Wilma.
    »Ich weiß, dass der mit ganz üblen Leuten zu tun hat. Die sitzen in so einer Villa kurz vor Sprockhövel. So ganz abgeschieden im Wald. Offiziell ist das ein Swinger-Club. Angeblich ist das aber nur die Tarnung für einen illegalen Zockertreff. Da ist der immer hin, wenn er wieder Kohle hatte. Da ist mächtig was über den Tisch gegangen. Bestimmt hat er bei denen Schulden gehabt. Und jeder weiß, dass die nicht lange fackeln.«
    »Huuuuuu … nicht lange fackeln! Das ist ja wie im Film hier«, feixte ich.
    »Nix huuuuu! Die haben ihm schon mal einen Arm gebrochen und die Nase. Vor einem Jahr. Eben kurz, bevor er die Anzeige am Hals hatte. Das war echt.«
    »Whow! Das klingt wirklich gemein«, machte ich mich über Kai-Uwe lustig. Die Vorstellung, kurz vor Sprockhövel könnten böse Buben im Wald hocken, die Leuten mal eben so Arme und Nasen brechen, traf mein Komikzentrum.
    »Der muss so viel Angst gehabt haben, dass er nicht mehr wusste, wo vorne und hinten ist, dass er sich an Klientengeldern vergreift«, sagte Wilma ernst.
    »Und wer sind die Bösen?«, insistierte ich weiter. »Die Russen-Mafia? Die chinesischen Triaden? Der CIA? Al-Qaida, Team Inkasso Moskau? … Nein! Ich weiß: Herrmanns und Borowski!«
    »Maggie! Weder noch! Albaner!« Kai-Uwe flitschte mit einem feuchten Geschirrtuch nach mir. »Das Spielgeschäft gehört den Albanern. Frag mal deinen Lieblingskommissar. Der wird es dir erklären.«
    »Aua! Is’ ja schon gut. Ich kann bloß nicht glauben, dass da draußen, kurz vor Sprockhövel, der Pate I, II und III abgeht. Wir sind doch hier in Bochum! Und Bochum ist Putzidutzi und nicht Kill Bill. «
    »Sagt wer? Die Frau, die Weihnachten im Kühlhaus saß? Wie viele Tote hatten deine seriösen Serienmörder auf dem Gewissen? Waren das 35?« Wilma nippte zufrieden an ihrem Espresso.
    »Genau, Wilma«, sagte Kai-Uwe.
    Ich schaute mich um. In mir keimte der Verdacht, in eine Zeitschleife geraten zu sein. Wir saßen hier in der Kneipe und redeten miteinander, als wären nicht mal eben zwanzig Jahre ins Land gegangen. Ich schaute schnell an mir herunter, in der Erwartung, plötzlich rot-grün-lackierte Doc Martens mit rosa Schnürsenkeln anzuhaben.
    »Schon gut. Meinetwegen die Albaner-Mafia. Wo könnte er sein, Kai-Uwe?«, nahm ich den Faden wieder auf.
    »Ich glaub’ nicht, dass der weg ist. Glaub’ ich nicht. Der ist bestimmt bei seinem Senior im Haus, versteckt sich im Keller, säuft dem Alten den Châteauneuf du Pape weg und wartet ab, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Oder der sitzt ganz gemütlich in seiner Kanzlei und hat die Rollläden runtergelassen.«
    »Sattelmanns Problem war immer schon, dass er gedacht

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