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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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Abenteuer bei Konny Sattelmann Wilma und mich wieder versöhnt hätte … Fehlanzeige. Nicht alle Wege führen nach Rom.
    Kajo und Nikolaj winkten. Kurz bevor der Wagen um die Ecke bog, drehte sich Nikolaj noch mal um und rief: »Dein Essen ist im Kühlschrank. Blini und …«, weg waren sie.
    Im Kühlschrank fand ich einen Teller mit kleinen, dünnen, labbrigen Teigplätzchen, die ziemlich langweilig aussahen. Nachdem ich lustlos ein halbes davon probiert hatte, zog ich die Frischhaltefolie wieder über den Teller und setzte mir einen Topf mit Wasser für Spaghetti auf. Dr. Thoma kam in die Küche, setzte sich neben die Blini und versuchte, die Frischhaltefolie mit einer Kralle aufzureißen.
    Das Telefon klingelte. Es war Oma Blaschke, die mir voller Freude von den Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung an unserem Bad Camberger Leichenteil berichtete. Informationen aus erster Hand. (Achtung, Killerjoke!)
    »Stell dir dat ma vor. Keine Bestattung für dat eiskalte Händchen.«
    Ich verkniff mir einen Scherz über Spezialsärge für Einzelteile und fragte pflichtbewusst: »Und warum?«
    »Wat die allet machen können in so’nem Labor. Wie bei CSI.«
    Sie sagte Zeh Ess Ihhh. Ich musste grinsen. »Aha. Und was haben die Labor-Zauberer gefunden?«
    »Valium. Und Alkohol. Und noch so’n Zeug, nennt man K.o.-Tropfen.«
    »Das hat dir alles Onkel Walla erzählt? Darf der doch gar nicht.«
    »Na und?«
    »Tja, dass die Person ermordet wurde, war doch schon vorher klar. Ich kenn’ keinen, der sich aus Spaß eine Hand abhackt. Und schon gar nicht ohne Betäubung.«
    »Kolophonium. Dat war da noch unter den Fingernägeln. Und Steinstaub.«
    »Passt zu einem fiedelnden Steinmetz. Die sind wohl eher selten, würde ich sagen. Gut, dass wir das jetzt wissen.«
    »Du nimmst dat nich ernst, Maggie. Aber hömma: Ich hab’ dem Wachtmeister einen Vorschlag gemacht. Wenn’er schlau is …« Oma Berti setzte eine Kunstpause, und ich fragte pflichtschuldig: »Wird er was genau machen?«
    »Genetisches Matrial bei Pling ausse Wohnung holen.«
    »Pling? Der Musiktherapeut? Der ist doch in Amerika und macht sein Sabbatjahr. Hat er uns doch selbst erzählt … Route 66 und so. Wie kommst du auf so was, Berti?«
    »Pass ma auf: Bad Camberch is klein, ne? Ich hab’ dem Walla gesacht, weisse, Wachtmeister, hab’ ich gesacht, et wird keiner vermisst. Dat is richtich. Aber gezz ma andersrum gedacht: Wer is nich da und wird trotzdem nich vermisst?! Hä?! Staunze, wat, Maggie Abendroth? Und gezz kommt et: Der Einzige in diese Kategorie is Pling. Alle andern hatter überprüft und mit telefoniert und so … Waren alle lebendig. Nur Pling! Schon länger nich erreichbar … und dazu dat Kolophonium!«
    »Ja …?«
    »Weil der, und dat weiß ich, weil ich mich mitti Leute unterhalte, Geige spielt. Und auf den Bogen von sonne Fiedel is Kolophonium. Has du gerade selbs gesacht.«
    »Abgesehen davon, dass immer noch eine Erklärung für den Steinstaub fehlt – der Pling ist doch in Amerika. Unterwegs!«
    »Ja, glaubse, die haben da kein Telefon? Der Walla hat natürlich inne Klinik nachgefracht. Aber an die Hoteladressen, die der da hinterlassen hat, kannten se keinen Pling. Der is da nie aufgetaucht.«
    Allmählich begann ich, Oma Bertis ausgefuchstes Gedankenspiel zu verstehen.
    »Ist der denn überhaupt in irgendeinen Flieger gestiegen?«
    »Siehsse, gezz fällt der Groschen. Dat überprüft der Walla gerade.«
    »Ich bin gespannt, Berti.«
    »Und ich erssma.«
    »Wie geht’s denn Carmen?«, wechselte ich das Thema.
    »Gut. Der Alte is mittlerweile in Polen verscharrt. Wie sie dat wollte. Hat mir heute von ihr’n Schoppink erzählt. Die dreht richtich auf. Wo warss du?«
    Ich erzählte ihr, was mit Rita los gewesen war und dass Wilma und ich uns direkt darum gekümmert hatten. Die Handgreiflichkeiten mit Konny Sattelmann erwähnte ich vorsichtshalber nicht. Mein aufpoliertes Image wollte ich nicht gleich wieder mit Geständnissen über Pennälerrangeleien beflecken. Oma Berti gab mir ohne Widerrede den Montagvormittag frei. So viel Einsatz müsse belohnt werden, meinte sie. Außerdem hatte sie wohl den Eindruck gewonnen, dass ihre Standpauke bei mir zum gewünschten Ergebnis geführt hat und Wilma und ich uns wieder versöhnt hatten. Für Sonntagnachmittag lud sie mich zum Kaffeetrinken mit Mia und Carmen ein. Aber ich sagte konsequent nein. Ich wollte einfach mal einen Tag lang was ganz Verrücktes machen: nämlich gar

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