Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
Vom Netzwerk:
hat Rita angerufen und sie beschimpft und ihr gedroht, dass sie ihr Geld nie wiederkriegt.«
    »Aha?!«
    »Wenn ich nicht rechtzeitig gekommen wäre, hätte sie sich umgebracht.«
    »Hätte sie?! Womit diesmal? Drei Aspirin?«
    Während unserer Schulzeit ging die Mär, sie habe es beim ersten Mal mit der Antibabypille versucht. War auch ein großer Lacher gewesen.
    »Wenn ich dich nicht so lange kennen würde, würde ich dir eine langen.«
    »Ja, Kai-Uwe, und weil du mich kennst, weißt du, dass ich zurückhaue.«
    Hasselbrink lief aufgebracht im Wohnzimmer auf und ab und schaute nervös in Richtung Garten. Willy sprang wie ein Flummiball hoch, und wenn er sich noch ein wenig mehr Mühe geben würde, dann wären der erste Ast und Dr. Thoma vor ihm nicht mehr sicher.
    Ich ignorierte Kater, Köter und die Hasselbrink’schen Beschuldigungen und wühlte in allen Schubladen nach Sekundenkleber.
    »Ihr wolltet mit ihm reden, habt ihr gesagt, nicht die Kanzlei verwüsten!«
    »Der Sattelmann hat angefangen! Ein Wort gab das andere, und dann sind, wie in alten Zeiten, eben die Brocken geflogen.«
    »Wir sind aber nicht in alten Zeiten, Maggie. Verstehst du das nicht? Wir sind nicht mehr auf dem Schulhof.«
    »Sind wir nicht?! Und warum wird hier dauernd auf den alten Zeiten rumgeritten? Von euch übrigens. Wenn ich auf alten Zeiten rumreiten würde, dann wäre Rita immer noch die dicke, doofe, rosa Rita. Ich könnte mich schon selbst ohrfeigen, dass ich mich auf die Geschichte eingelassen habe. Ich hätte es nämlich wie in guten alten Zeiten machen sollen: ihr die Zunge rausstrecken und sagen, dass sie nicht dazugehört! Und jetzt tu nicht so, als wärst du ihr bester Freund seit hundert Jahren.«
    »Ich wäre gerne ihr Freund seit hundert Jahren. Wenn ich mich bloß damals nicht mit dir eingelassen hätte. Erst knutscht du mit mir rum, und dann lässt du mich stehen.«
    Oha, Herr Dr. Hasselbrink will schmutzige Wäsche aus den 80ern waschen!
    »Auf welchem Planeten soll das denn stattgefunden haben? Ich kann mich an nix erinnern.«
    »Auf dem Ian-Dury-Konzert. Du hattest gemerkt, dass ich mich für Rita interessiere, und dann hast du mal eben mit Carsten Wozniak Schluss gemacht – und mir gesagt, dass ich der Einzige für dich bin. Alles an einem Abend.«
    »Zwischen Hit Me with Your Rhythmstick und Sex and Drugs and Rock’n’ Roll? Ach, ich vergaß, zwischendurch ist Ian Dury noch zweimal komatös von der Bühne gekippt.«
    »Rita wollte nix mehr von mir wissen, und du hast mich am nächsten Tag nicht mal mehr mit’m Arsch angeguckt, als du gesehen hast, dass du dein Ziel erreicht hast.«
    »Ach, deswegen weiß ich, wie schlecht du küsst. Ich hatte mich schon gefragt …«
    Kai-Uwe wurde blass um die Nase. »Jetzt ist aber gleich Feierabend hier. Ich bin nicht hergekommen, um mich von dir beleidigen zu lassen! Ich dachte, wir helfen Rita. Wir alle zusammen. Dafür sind Freunde doch da.«
    »Also doch – Beschwörung der alten Zeiten. Hasselbrink, hör auf, hier rumzuspinnen. Mann, schnapp dir Rita endlich. Du hast jetzt die beste Gelegenheit, den Larry für sie zu machen! Was beschwerst du dich? Such ihr einen Anwalt. Zeig den Sattelmann an, wenn du dich nicht traust, ihn zu vermöbeln, und irgendwann wird sie ihre Kohle wiederkriegen.«
    »Rita glaubt, du bist ihre Freundin.«
    »Ich hab’ mich schon viel zu tief da reingehängt. Aus was für Gründen auch immer. Nach Jahren treffe ich die Frau zufällig wieder, und schon hab’ ich ihre Scheidung, ihren Köter, Konny Sattelmann und einen liebeskranken Hasselbrink am Hacken. Womit hab’ ich das verdient?«
    Kai-Uwe bückte sich und holte unter dem Steinway noch eine Scherbe hervor.
    »Ich bin nicht Ritas Freundin. Um das ein für allemal klarzustellen, Kai-Uwe: Ich bin nicht Ritas Freundin. Vielleicht ist Wilma Ritas Freundin, und deswegen waren wir mal kurz bei Konny und haben ihn ein bisschen aufgemischt. Verdient hat er es ja. Hat Spaß gemacht. Was kann ich dafür, dass der jetzt Amok läuft? In zwanzig Jahren kann so mancher komisch werden.«
    »Ja, ja. Maggie Abendroth hat Spaß gehabt, und jetzt geht sie wieder. Den Dreck können andere wegfegen. Rita ist am Boden zerstört. Sie hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich habe ihre Therapeutin anrufen müssen!«
    »Na, wunderbar – kennst du jetzt also auch die Forelle. Macht doch gleich ’ne Paartherapie!«
    »Red doch keinen Scheiß.«
    »Ich rede so viel Scheiß, wie ich will.«
    Hasselbrinks Unterlippe

Weitere Kostenlose Bücher