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Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Wood
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gehen. Sein übergewichtiger Freund war der Mittelpunkt einer fünfköpfigen Gruppe. Gleich, nachdem Bell ihn verlassen hatte, hatte Josh mit Bob zu reden versucht, wurde aber von zwei Kollegen unterbrochen, die ihm ihre Ehefrauen vorstellten.
    Als Josh kam, erzählte Bob gerade einen Witz. Bob war ein guter Witzeerzähler, und die Pointen waren alle salonfähig. In seinen Händen befand sich das Rüstzeug jedes tüchtigen Partybesuchers: ein Bier und ein Burger. Bob gestikulierte damit, um seine Darbietung zu unterstreichen.
    »Wenn ich draufgehe, dann ich gehe auf in Flammen«, sagte er mit schlecht imitiertem, französischen Akzent.
    Die Gruppe brach in lautes Lachen aus. Josh schmunzelte. Den kannte er schon. Er legte seine Hände auf Bobs fleischige Schultern. »Darf ich euch diese Stimmungskanone entführen?«
    Man war einverstanden, vorausgesetzt, er würde Bob zurückbringen. Doch bevor er ihn abschleppen konnte, verwickelten die Gäste Josh in ein Gespräch über seinen Unfall.
    Er spielte die Schwere des Ereignisses und die Angst, die er verspürt hatte, herunter. Er wollte hier nicht darüber reden. Es gab größere Probleme.
    Während Josh und Bob sich von der Gruppe entfernten, fragte sein Freund: »Was wollte Bell?«
    »Sie will mich kirre machen. Eine kleine Mahnung, was passieren wird, wenn ich nicht mitspiele.«
    Sie lehnten sich an den Zaun und sahen dem fröhlichen Treiben zu.
    »Eine schöne Bescherung«, sagte Josh.
    Bob fühlte, wie sich in seinem Freund die Verzweiflung aufbaute, als zöge ein Gewitter herauf. Er hätte gern gesagt, es würde schon alles gut werden, aber er war nicht sicher, ob das stimmte.
    »Lass mich mit ihr reden«, sagte er.
    »Das ist zwecklos.«
    »Wenn du mit ihr redest, ebenfalls. Sie weiß genau, wo sie dich erwischen kann. Bei mir ist das anders.«
    »Ich glaube nicht, dass das irgendetwas bringt.«
    »Das lass nur meine Sorge sein. Du gehst dort rüber und unterhältst dich mit deinen Freunden. Schließlich ist das
deine
Party.«
    Josh betrachtete die Gäste. Ihm kam es gar nicht wie eine Geburtstagsparty vor. Wenigstens keine schöne. Ihm war nicht zum Lachen zumute.
    »Liefere eine gute Show. Tu so, als wäre alles okay, und zeig diesem Miststück, dass sie dir nichts anhaben kann.«
    »Du bist ein echter Freund, Bob.«
    »Danke. Jetzt schau, dass du unter die Leute kommst, mach ein paar Witze und, um Himmels willen, lass den Kopf nicht so hängen.« Bob schob Josh mit beiden Händen in die Richtung seiner Gäste und beobachtete, wie Kate und ihre Freunde Josh begrüßten und ihn in ihre Diskussion einbezogen. Dann suchte er im Getümmel nach der Erpresserin. Sie saß allein an einem Tisch und schenkte sich ein Glas Wein ein. Er trat neben sie und machte ein neues Bier auf.
    »Hallihallo«, sagte er.
    »Hallo«, antwortete Bell.
    »Ich bin Bob Deuce, ein guter Freund von Josh Michaels, und natürlich auch von Kate und Abby.« Er lächelte und streckte ihr seine Hand hin.
    »Natürlich. Ich bin Belinda Wong. Freut mich, Sie kennenzulernen, Bob.«
    Bob sah die Kälte in ihrem Blick. »Ja, das glaub ich.«
    »Josh hat Sie mal erwähnt.«
    »Wir kennen uns schon ewig. Haben Sie nicht früher für Josh gearbeitet?«
    Eine Frau mittleren Alters kam an den Getränketisch und unterbrach Bobs Gespräch. Bob und Bell traten beiseite.
    »Wollen wir?« Er deutete mit einer Handbewegung an, sich ein Stück weiter zurückzuziehen. »Amüsieren Sie sich gut?«
    »Ja, es ist eine hübsche Party. Und Sie?« Bell warf ihm ein flüchtiges Lächeln zu, aber der Ausdruck ihrer Augen blieb misstrauisch.
    Bob nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche. »Ich meinte nicht die Party.«
    Bell kniff leicht die Augen zusammen. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Von Ihrem … ungebetenen … Erscheinen hier. Ich weiß Bescheid über Sie und Josh. Und über das Geld, das Sie von ihm erpresst haben.« Bob gestikulierte mit der Flasche.
    Bells Gesicht schien zu erstarren. »Was, zum Teufel, geht Sie das an?«, fragte sie kalt.
    »Josh ist mein bester Freund, und ich halte zu ihm. Ich will nicht entschuldigen, was er getan hat. Ich persönlich finde, er war ein Arschloch, eine Affäre zu haben. Nehmen Sie’s mir nicht übel. Ich will, dass Sie Josh und seine Familie in Ruhe lassen.«
    Bells Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Hat Sie dieses feige Schwein geschickt, um mit mir zu sprechen?«
    »Nein, hat er nicht. Ich bin als sein Freund gekommen. Sie haben genug Geld aus der Sache

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