Abgründe der Leidenschaft
Klienten und seiner Begleitung. Wenn du gern etwas Geld dazuverdienen würdest …«
»Prostitution?«
»Spaß und Spiele und etwas Geld nebenbei. Und nur, wenn du es wirklich möchtest.«
»Wie viel Geld nebenbei?«, fragte sie und war erstaunt, wie sehr die Vorstellung sie plötzlich faszinierte.
»Ich hatte nie direkt etwas damit zu tun, aber soweit ich verstanden habe, werden zwischen dreihundert und tausend Dollar pro Abend gezahlt. Damit Erwachsene unterhalten werden.«
Ronnie riss die Augen auf. »Eintausend Dollar?«
Jack nickte.
»Ich bin geplättet. Für etwas, das wir sowieso tun. Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mit anderen Männern zusammen bin?«
»Wenn du mir hinterher ein bisschen darüber erzählst, was passiert ist, macht mich die Idee sogar an.«
»Ich würde natürlich niemals das Vertrauen von jemandem verletzen.«
»Natürlich nicht.« Er sah das Leuchten in Ronnies Augen. »Interessiert?«
»Ich denke schon.«
Er nahm ihren Arm. »Diese Unterhaltung hat mich geil gemacht. Möchtest du ein wenig für deinen neuen Job üben? Oder ich könnte die ärztliche Einstellungsuntersuchung vornehmen.«
Ronnie ging zur Treppe. »Wer als Letzter im Schlafzimmer ist, muss auf dem feuchten Fleck schlafen.«
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3 . Kapitel
U nd so fing alles an«, sagte Ronnie zu Carla. »Tim hat diese Fotos von mir gemacht.«
»Gute Arbeit«, bemerkte Carla.
»Das stimmt. Er hatte mittlerweile einige Freundinnen, und er ist einfach spitze im Bett. Er liebt Frauen, und das zeigt sich auch in seinen Bildern.«
»Ich liebe dieses Happy End.«
»Ich auch.«
»Und mit dieser Callgirl-Sache kommst du klar?«
»Ja. Ich verdiene gut und lerne faszinierende Menschen kennen.«
Carla hatte unzählige Fragen. »Hast du je schlechte Erfahrungen gemacht? Bist du zum Beispiel an jemanden geraten, der ausfällig geworden ist oder etwas tun wollte, das du nicht wolltest?«
»Noch nie ist jemand aus der Reihe getanzt. Ich suche mir meine Freunde sehr genau aus. Sie sind mir alle von anderen Freunden empfohlen worden. Ich gebe niemals meine Adresse weiter, bis ich mir sicher bin, dass die Männer in Ordnung sind. Ich habe außerdem eine Geheimnummer. Und ich gehe nicht gleich ran, wenn es klingelt, sondern lasse den Anrufbeantworter anspringen. Dann rufe ich entweder zurück oder nehme das Gespräch an, sobald ich weiß, wer dran ist. Beim ersten Date gehen wir immer irgendwo essen. Ich kann Menschen schnell einschätzen, und wenn ich kein gutes Gefühl habe, trennen sich unsere Wege nach dem Essen wieder.«
»Gab es je einen Abend, der schieflief?«
»Es gab einige Männer, die sich Dinge von mir wünschten, die ich nicht tun wollte«, antwortete Ronnie. Carla hob fragend eine Augenbraue. »Ein Mann wollte, dass ich auf ihn uriniere, während er onanierte, und ein anderer wollte, dass ich ihm einen Einlauf mache.«
Als Carla das Gesicht verzog, sagte Ronnie: »Verurteile sie nicht. Diese Dinge bereiten ihnen sexuelles Vergnügen, es ist ihre Sache. Einige der Praktiken, die ich bevorzuge, würden andere Menschen vielleicht auch abstoßend finden. Aber manchmal muss ich einem Kunden eben sagen, dass seine Fantasien nichts für mich sind.« Ronnie lächelte warmherzig.
»Der Urin-Typ war eigentlich ein netter Mann, und er hat mir sogar mehr Geld geboten. Ich habe ihm erklärt, dass das Geld nicht der Grund sei, und ihm vorgeschlagen, dass er sich jemand anders suchen solle. Wir haben das gemeinsame Essen noch beendet und uns sehr gut über Filme unterhalten. Er hat für das Essen bezahlt. Danach habe ich ihn nie wieder gesehen.«
»Noch andere?«
»Ein Mann namens Harry wurde mir von einem alten Freund empfohlen. Wir haben zusammen gegessen und über seine Fantasien gesprochen. Er wollte gern die Kontrolle übernehmen, wollte mich dominieren, bestimmen, wo es langgeht, und mich schlagen, wenn ich frech wäre. Das wäre sehr schwierig für mich geworden, da ich selbst dominant bin.« Sie lachte. »Und ich spiele nicht mit jemandem, wenn ich nicht selbst Spaß dabei habe.«
»Kontrolle?«
»Viele Leute haben Fantasien, in denen es um Macht und Kontrolle geht. Dieser Kerl wollte das Sagen haben und entscheiden, was passiert. Tatsächlich hatte er noch eine andere interessante Fantasie. Ich sollte so tun, als würde ich eine Pille nehmen, die mich willenlos macht. Und es gab einen anderen Mann, der mich ans Bett fesseln wollte. Ist auch nicht mein Geschmack.«
Carla spürte, wie Erregung durch ihren
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