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Abgründe der Leidenschaft

Abgründe der Leidenschaft

Titel: Abgründe der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Flame
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Aufschrei kam sie, und kurz darauf ergoss sich auch Gene in sie.
    Als seine Atmung sich wieder einigermaßen normalisiert hatte, nahm Gene Carla die Zange aus der Hand und löste sie von der Leitung. Kein Wasser spritzte heraus. Carla ließ sich auf einen Küchenstuhl sinken und beobachtete Gene, der geschickt den Wasserhahn wieder einbaute.
    »Nette Armaturen«, brummte Gene, packte seine Zange in die Werkzeugkiste und musterte ungeniert Carlas Körper. »Sehr nette Armaturen.«
    »Und die Werkzeuge, die Sie benutzt haben, waren für den Job genau richtig«, entgegnete Carla, noch immer atemlos.
    »Ich komme wieder, falls es noch einmal Probleme geben sollte.«
    »Jederzeit«, erwiderte Carla. Gene zog den Reißverschluss an der Vorderseite seines Blaumanns hoch, ergriff seine Werkzeugkiste und verschwand.

[home]
    7 . Kapitel
    I n den nächsten Monaten entwickelten Carla und Ronnie eine gewisse Routine. Carla wollte nicht öfter von ihren Söhnen getrennt sein, als unbedingt nötig, also begrenzte sie ihre Treffen in der Stadt auf dienstag- und donnerstagabends. Hinzu kamen die gelegentlichen Begegnungen am Tag, die sie nicht davon abhielten, zu Hause zu sein, wenn die Jungs aus der Schule kamen. Ronnie nutzte das Sandsteinhaus an den anderen Abenden und manchmal am Wochenende. Jeden Montag trafen Ronnie und Carla sich zum Mittagessen, tauschten Geschichten aus und vertieften ihre Freundschaft.
    Bis Thanksgiving hatte Carla bereits einen Kundenstamm, der aus ungefähr einem Dutzend Männern bestand, die regelmäßig in ihrem Album stöberten und ihre Fantasien mit ihr auslebten. Ein besonderer Lieblingsgast wurde ihr erster Kunde Bryce McAndrews, der häufig in dem Sandsteingebäude an der 54 th Street zu Besuch war. Wenigstens zweimal im Monat kamen er und Carla zusammen, aßen in einem Viersternerestaurant und besuchten dann zum Beispiel eine Show am Broadway oder ein Konzert im
Lincoln Center
. Einmal waren sie eine Stunde lang bei einem Konzert mit Werken von Benjamin Britten gewesen, das ihnen überhaupt nicht gefallen hatte. Nachdem sie übereingekommen waren, dass sie beide nichts für Musik des zwanzigsten Jahrhunderts übrighatten, waren sie in der ersten Pause gegangen. Die meisten Abende endeten in dem vertäfelten Spielzimmer, obwohl sie auch manchmal auseinandergingen, ohne miteinander geschlafen zu haben. Eines Nachmittags im Dezember rief Bryce an und erzählte Carla, dass er mit ihr einen besonders ausgeklügelten Wunsch ausleben wolle. Er traf alle Vorbereitungen für den nächsten Dienstag und bat sie, das Haus an besagtem Abend um halb acht zu verlassen, den Schlüssel neben dem Eingang zu verstecken und dann um Punkt acht Uhr zurückzukommen. Zur vereinbarten Zeit verschwand Carla, trank in einem kleinen Restaurant in der Second Avenue einen Kaffee und kehrte dann mit wachsender Aufregung zum Haus zurück. Bryce schien ihre Begierden mehr und mehr zu erfassen, und ihre Gelüste, ihre Vorstellungen harmonierten perfekt miteinander. Sie trat in den Flur und hörte seine vertraute Stimme. »Hier oben«, rief er aus dem zweiten Schlafzimmer.
    Als Carla in den Raum kam, hatte die Atmosphäre sich vollkommen verändert. Bryce hatte das gedämpfte Licht durch helle 100 -Watt-Birnen ausgetauscht und alle außergewöhnlichen Requisiten, die entfernt werden konnten, weggeräumt. Er trug einen weißen Kittel und hatte ein Stethoskop um den Hals. »Danke, dass Sie so pünktlich sind, Miss Barrett, und es tut mir leid, dass Sie sich in letzter Zeit nicht wohl gefühlt haben.«
    Es dauerte einen kurzen Moment, bis sie in die Rolle geschlüpft war, und nur wenig länger, bis sie feucht war und zitterte. »Es war nicht einfach«, sagte Carla und versuchte, ihre wachsende Erregung zu unterdrücken.
    »Das verstehe ich vollkommen.« Bryce reichte ihr einen hellblauen Untersuchungskittel aus Papier – genau wie der, den sie bei ihrem letzten Arzttermin getragen hatte. »Gehen Sie ins Badezimmer und ziehen Sie den hier an. Ich bin gleich für Sie da.«
    Als sie ihm den Kittel abnahm, fiel Carla ein schmaler gepolsterter Tisch auf, der mit einem breiten Streifen Papier abgedeckt und in einer Ecke des Zimmers aufgebaut war. Ihre Knie zitterten. Wusste er von ihrer Fantasie über »Doktorspiele«, oder war das seine eigene Fantasie? Eigentlich war es egal.
    Im Badezimmer brauchte Carla nicht lange, um sich aus- und den Kittel anzuziehen. »Nur den Kittel«, ertönte Bryces Stimme durch die geschlossene

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