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Abgründe (German Edition)

Abgründe (German Edition)

Titel: Abgründe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine d’Arachart
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Stimme nicht mehr als ein Flüstern war. »Hey Donovan… ich bin’s.«
    » Tut mir Leid, dass keiner von uns da sein kann, Eth. Hier ist die absolute Hölle los!«
    Ethan war froh darüber, dass niemand an seinem Krankenbett saß. Er hätte sich in seiner momentanen Verfassung nichts Unangenehmeres vorstellen können.
    »Ist es so schlimm?«, nuschelte er. Man musste ihm eine Riesenportion Schmerzmittel verabreicht haben.
    »Schlimmer. Der Captain tobt, der Bürgermeister fängt gleich an zu weinen… Mensch, Ethan, wir haben den Killer entwischen lassen und fast eines seiner Opfer getötet!«
    »Habt ihr ihn gesehen? War er dort irgendwo?«
    »Nein, nur diese verstörte Frau. Sie sagt, er habe sie in seinen Wagen gezerrt und mit Chloroform betäubt, aber mehr konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Die Arme steht völlig unter Schock!«
    »Ist sie noch im Krankenhaus?«, wollte er wissen. Wenn er nur daran dachte, dass sie und das Baby beinahe erschossen worden wären, drehte sich ihm der Magen um.
    »Wag es nicht, voreilig aufzustehen – Wenn du aufstehst, bring' ich dich eigenhändig um!«
    »Ist sie denn noch hier?«
    »Sie liegt auf der Intensivstation, aber ihr Zustand verbessert sich fast stündlich«, gab Donovan zu. »Die Verletzungen sind größtenteils oberflächlich.«
    Ethan schloss kurz die Augen. Wenigstens war sie am Leben.
    »Ich habe Haley informiert. Er macht sich auf den Weg zu dir.«
    » Wieso ?« Ethan war entsetzt. »Das kann nicht dein Ernst sein! Du weißt–«
    »Er ist dein Sohn , Ethan. Und er ist erwachsen. Irgendwo hört der Spaß auch mal auf.«
    Vielleicht hatte er Recht.
    »Hör mal, Eth«, wechselte Donovan das Thema. »Ich hab‘ dir eine Kopie von diesem Brief gemacht. Ich dachte, du willst sicher nicht warten, bis er aus dem Labor zurück ist.«
    Ethan wusste zunächst nicht, wovon die Rede war, bis Donovan ihm erklärte, dass es sich bei dem Gegenstand, den alle versehentlich für eine Waffe gehalten hatten, in Wahrheit um nichts als ein zusammengefaltetes Blatt Papier gehandelt hatte. Um einen Brief, der adressiert an Ethan war.
    »Lies… lies ihn mir vor«, bat er seinen Partner.
    Donovan räusperte sich, bevor er begann: »Detective Ethan Hayes, ich bin enttäuscht. Sehr enttäuscht sogar. Du und deine Kollegen, ihr wolltet mir eine Falle stellen? Wolltet mich in einen Hinterhalt locken…und dann? Mich eiskalt abknallen wie ein Stück Vieh? Ich hatte wirklich etwas mehr Taktgefühl erwartet. Ihr erfindet Verdächtige, ihr verdächtigt Nutten und Perverse und lasst mir dabei einfach nicht die Aufmerksamkeit zukommen, die ich verdiene. Machst du das mit Absicht, Hayes? Willst du auch noch zerstören, was von meinem Leben übrig ist? Das werde ich nicht zulassen, das verspreche ich dir.«
    »War das alles?«, wollte Ethan wissen.
    Donovan bejahte. »Es sieht alles ziemlich hingekritzelt aus. Gladys findet seine Ausdrucksweise auffällig. Sie meint, er ist wohl ziemlich durch den Wind.«
    Den Eindruck hatte Ethan auch. Willst du auch noch das zerstören, was von meinem Leben übrig ist … worauf spielte der Kerl an?
    »Bist du noch dran?«
    Ethan riss sich selbst aus seinen Gedanken und ließ sich kurz die Lage auf dem Revier schildern. Seine Kollegen hatten alle Hände voll zu tun, die Reporter zu beruhigen und den Captain davon zu überzeugen, dass ihnen kein Riesenfehler unterlaufen war. Sie kämpften förmlich um ihre Jobs.
    Ethan beendete das Gespräch unter dem Vorwand, sich ausruhen zu wollen, was Donovan begrüßte. In Wahrheit wollte er jedoch nichts weniger, als weiter im Bett zu liegen, während die Presse vor dem Revier und der Killer in der Stadt wütete. Die Schmerzen waren erträglich, wenn er den rechten Arm ruhig hielt und auch die Benommenheit verflog langsam.
    Er brauchte einen Moment, um seinen geschwächten Kreislauf in den Griff zu bekommen, dann stand er auf und war sogleich dankbar für den Infusionsständer, an dem er sich festhalten konnte.

-102-
     
    Ames war ein Fan von ziemlich vielen Dingen. Von gut gemachten Sitcoms, zum Beispiel. Von Mountain Dew Code Red. Von Werkzeugen, die über Akku genau so gut liefen wie unter Stromversorgung. Aber er war definitiv kein Anhänger von blonden Huren, die zu blöd waren, sich erschießen zu lassen.
    Er hatte das Ganze perfekt geplant. Detective Ethan Hayes erkennt die Frau im letzten Moment, doch er ist machtlos, denn als sie die Hand mit dem Brief hebt, trifft sie der tödliche Schuss aus dem

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