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Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Titel: Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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miterlebt hatte. Dass es Liebhaberinnen sogenannten Intimschmuckes gibt und all seiner Variationen, bis hin zu verschieden großen und schweren Glocken, die
man in die Schamlippen einhängt, damit sie bei jedem Schritt läuteten wie bei einer Almkuh auf der Weide, war mir seit der Auswertung eines Computers bekannt, der einem Ingenieur bei einem großen Elektrokonzern gehörte. Der Mann stand im Verdacht, seine Frau ertränkt zu haben, was sich dann aber nicht bestätigte. Die Arme hatte sich selbst umgebracht, was wiederum bei einem Mann wie diesem kein Wunder war. Jedenfalls war im Rahmen der Ermittlungen sein Büro durchsucht worden, wobei sich auf seinem Rechner Hunderte von Bildern fanden, die ausschließlich Intimschmuck in den unglaublichsten Ausführungen an lebenden Objekten zeigten. Abgesehen davon, dass ich mir überlegte, ob der Mann nebenher auch noch Zeit zum Arbeiten fand - immerhin hatte er ein Monatsgehalt von fast 6000 Euro -, fragte ich mich natürlich auch, wie es möglich ist, dass sich Menschen völlig freiwillig so etwas antun können. Mir war fast schlecht geworden bei dem Gedanken, mit welchen Schmerzen es verbunden sein dürfte, sich derart verstümmeln zu lassen. Aber das sollte geradezu harmlos sein gegen das, was wir im aktuellen Fall auf jenen Bildern und Videos sehen sollten, die wir bei unserem »Sado-Maso-Ehepaar« beschlagnahmt hatten. Es hat mich mehr entsetzt als manches Tötungsdelikt. Eigentlich kann ich bis heute nicht glauben, was ich da sah und wohl auch nie mehr aus meinen Gedanken löschen kann.
    Angefangen hatte es mit einem Inserat, das im Internet auffällig geworden und deshalb der Polizei gemeldet worden war. Da suchte doch tatsächlich jemand nach einer geeigneten »Blutwanne« und auch noch nach »schlachtungswilligen« Personen. Wie sich später herausstellte, war das Ehepaar, welches das Inserat ins Netz gestellt
hatte, durch den »Kannibalen von Rothenburg« angeregt worden. Dieser hatte schließlich auch einen Partner über das Internet gefunden, der bereit war, sich seinen Penis abschneiden zu lassen, den man anschließend gebraten hat, um ihn zu verspeisen. Angeblich soll er den Herren nicht geschmeckt haben, wie ja inzwischen hinreichend bekannt ist. Inzwischen soll es ja Foren und Chatrooms im Netz geben, in denen sich Menschen über unvorstellbar ekelige, grausige Perversitäten austauschen können, bis hin zum Kannibalismus. Informationsfreiheit!
    In unserem Fall hatten wir es also mit sogenannten Trittbrettfahrern zu tun. Jedenfalls war das Ehepaar erst durch den Fall in Rothenburg darauf aufmerksam geworden, dass es spezielle Blutwannen gibt und vor allem die Möglichkeit, Schlachtwillige übers Internet zu finden. Um es vorwegzunehmen: Tatsächlich hatten sich einige Personen aus dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland gemeldet und ihr Interesse daran bekundet, sich gegebenenfalls »schlachten« zu lassen. Dass die Polizei in solchen Fällen, sofern sie davon Kenntnis erlangt, eingreifen muss, bedarf wohl keiner gesonderten Begründung.
    Das Ehepaar lebte zusammen mit dem zehnjährigen Sohn in einem abseits gelegenen kleinen Einfamilienhaus vor den Toren Münchens. Ihre Werkstatt hatten sie im schallisolierten Keller eingerichtet, sodass das Kind wenigstens nichts hören konnte, wenn sie gelegentlich auch mit Gästen dort zur Sache kamen. Hin und wieder ging es auch ziemlich laut zu, weil das schmerzerfüllte Brüllen und Schreien irgendwie dazu gehört und Teil der Inszenierung ist. Auf mehreren Videos konnte man sehen, wie der Hausherr seine Frau mittels eines Flaschenzuges nach
oben zog - allerdings an ihren Brüsten! Diese waren außerordentlich ausgeprägt und ließen sich vermutlich deshalb leicht mit den Stricken umwickeln, an denen sie dann - wirklich nur an den Brüsten, und ohne dass sie sich irgendwo festhielt - hochgehievt wurde. Das schmerzverzerrte Gesicht gehörte wahrscheinlich zur Prozedur oder war sogar beabsichtigt. Interessant war, dass der Mann auf allen Bildern ausschließlich als Folterknecht fungierte. Man sah ihn nie bei irgendwelchen anderen sexuellen Aktivitäten. Er war bis auf diverse Lederriemen, die er sich durch die Pobacken gezogen und um diverse Körperteile gewickelt hatte, stets nackt. Allerdings war er auf keinem einzigen Foto erregt. Als ob es ihm auf die eigene Sexualität gar nicht ankäme. Was auch zutreffend gewesen sein dürfte, wie die Auswertung weiterer Aufnahmen belegte. Noch nie hatte jemand von uns

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