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Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Titel: Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Spaß macht«, meinten die meisten und brachten dadurch zum Ausdruck, worauf es wirklich ankommt. Nämlich darauf, ob man durch das Ausleben seiner sexuellen Bedürfnisse anderen Menschen schadet oder nicht. So einfach ist das. Oder sollte ich lieber sagen, »anderen Lebewesen«, um auch den Tierschutz nicht zu vernachlässigen? Körperlichen Schaden hatten die beiden Hühner jedenfalls nicht genommen, weil sie alsbald wieder gackerten. Ob sie seelischen Schaden genommen haben könnten und vielleicht einen Tierpsychologen gebraucht hätten, vermag ich nicht zu beurteilen. Der »kleine Hühnerficker« ging übrigens straffrei aus, da Sodomie seit 1969 nicht mehr strafbar ist. Allenfalls wegen Sachbeschädigung hätte er
angezeigt werden können, wenn die Hühner verletzt oder gequält worden wären. Aber das war, wie schon gesagt, eher nicht der Fall, handelte es sich doch bei den beiden »Damen« um »Professionelle«.
     
     
    Während also meine Laufbahn mit dieser eher heiteren Geschichte in Sachen Perversitäten begann, waren wir kurz vor meiner Pensionierung mit einem Fall befasst, der das krasse Gegenteil bedeutete und alles andere als zum Schmunzeln war: eine sexuelle Perversion, bei der ein Kind zu Tode gekommen sein soll, weil man es möglicherweise mit Kaffee klistiert hatte. Angeblich wirkt Kaffee in Form von Einläufen besonders heftig. Gott sei Dank erwies sich der Hinweis, der von einem verantwortungsbewussten Arzt kam, in Bezug auf den Tod eines Kindes als falsch, wie aber erst langwierige und intensive Ermittlungen ergaben. Er stand aber im Zusammenhang mit einem Kreis von Leuten, die tatsächlich solche Dinge praktizieren und deshalb gelegentlich ärztliche Hilfe brauchen. Ja, es gibt Zusammenschlüsse von Menschen, die sich Einläufe verpassen, um sich dann an den daraus resultierenden Schmerzen aufzugeilen. Jeder, der schon einmal an einer Magen-Darm-Erkrankung litt, kann in etwa nachvollziehen, welcher Art diese Schmerzen sind. Doch diese sind weitaus geringer als die, die sich jene Leute freiwillig zufügen. Ein Held ist, wer »den Drang« möglichst lange erträgt und die explosionsartige Entladung auf der Toilette am längsten hinauszögern kann. Natürlich - das gebe ich offen zu - haben wir uns halb totgelacht über verschiedene schriftliche Gebrauchsanweisungen, die uns in die Hände gerieten und in denen
sich Leute darüber austauschten, welche Mittelchen besonders intensiv wirken und unter welch unglaublich intensiven Schmerzen es der eine oder andere geschafft hat, möglichst lange nicht in die Hose zu machen.
     
     
    Sexualpraktiken und Perversitäten scheint es in immer neuen Auflagen und Variationen zu geben, obwohl doch die Anzahl der Körperöffnungen beim Menschen begrenzt ist. Irgendwann, so fragte ich mich oft, müsste man doch alles schon einmal praktiziert haben, oder? Aber selbst Kolleginnen und Kollegen, die jahrzehntelang bei der Sitte arbeiteten, lernten in all den vielen Jahren nie aus. Selbst diese Spezialisten wurden und werden immer wieder mit Perversitäten konfrontiert, die sie so noch nicht kannten. Wer würde beispielsweise auf die Idee kommen, dass es Männer gibt, die ihren Penis in den Ansaugstutzen eines Staubsaugers stecken und sich auf diese Weise befriedigen. Einer von denen, so las ich in einem internen Polizeibericht, hatte übrigens beim »Vögeln seines Staubsaugers« das kleine scharfe Rädchen übersehen, das sich im Innern dreht und das seinen größer werdenden »Zebedäus« touchierte. Der Mann war schwer verletzt, wusste nicht, wie er das seiner Frau erklären sollte, die gerade beim Einkaufen war, und erhängte sich deshalb in der Toilette. Damit war es ein Fall für die Polizei und ein Beispiel dafür, dass viele dieser Praktiken nur dadurch bekannt werden, weil hin und wieder jemand verletzt oder gar getötet wird.
    Die Dunkelziffer in diesem Bereich ist gigantisch. Man denke nur an autoerotische Unfälle, von denen vielleicht jeder tausendste schiefgeht. Wie der spektakuläre Tod eines
Rechtsanwaltes, der in die Kriminalgeschichte einging, weil das ganze Drama vier Stunden lang durch eine Videokamera aufgezeichnet wurde. Als wir den Film anschauten, mussten etliche Kollegen den Raum verlassen. Sie konnten und wollten dann doch nicht miterleben, einen Menschen sterben zu sehen. Zumal wir nicht wussten, wann es passieren und wie es aussehen würde. Würde es ein quälend langsamer Tod werden, dessen wir ansichtig werden würden?
    Man sah den Mann

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