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Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Titel: Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schwierigsten Fälle in Bezug auf Mord ohne Leiche, der sich in unserem Zuständigkeitsbereich ereignet hatte, war der eines Asiaten. Der Mann wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt, weil man nicht nachweisen konnte, wie und warum es zur Tat gekommen ist. Man wusste nur, dass er seine Frau vorsätzlich getötet hat. Darauf deuteten großflächige Blutspuren unter dem Teppich hin und Knochenreste im Siphon der Badewanne und des Spülbeckens in der Küche. Da mehrere Mitbewohner des Hauses über gelegentlichen bestialischen Gestank berichteten, der während eines bestimmten Zeitraumes aus der Wohnung kam, und da die Schwägerin des Beschuldigten bzw. die Schwester der Getöteten aussagte, es würde ein großer Fleischtopf fehlen, gelangten wir zur Überzeugung, dass
er seine Frau zerstückelt und die Fleischteile so lange gekocht hatte, bis sie zu kleineren, transportablen Klumpen zusammengeschrumpft waren. Jede Hausfrau kennt das: Je länger man Fleisch kocht, desto kleiner und fester werden die Stücke. Und es stinkt widerlich.
    Als man schließlich nahe der großen Häckselanlage jener Gärtnerei, in der unser Täter arbeitete, auffällige Plastiktüten aus seiner Wohnung mit DNA-Spuren seiner Frau fand, war allen klar, was er mit den Fleischklumpen gemacht hatte. Da aber das Zerstückeln und das Entsorgen von Leichen rein rechtlich allenfalls als Störung der Totenruhe strafbar ist, konnte dem eisern schweigenden Mann nur die mildeste Form eines Tötungsdeliktes, nämlich Körperverletzung mit Todesfolge, nachgewiesen werden. Dass er den Tod der Frau zumindest billigend in Kauf genommen haben könnte, dafür gab es keine Beweise und nicht einmal genügend stichhaltige Indizien, geschweige denn, dass ein Mordmerkmal wie Habgier, Heimtücke oder Grausamkeit nachzuweisen war. Der Täter wurde zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

WOLLUST
    Alexander W. lag schon eine ganze Stunde zwischen den weit gespreizten Beinen der Prostituierten und stierte in ihre Vagina. Er wartete darauf, in Erregung zu geraten. Aber es wollte nicht funktionieren. Obwohl die junge und hübsche Liebesdienerin sehr geduldig war. Sie hatte dem jungen Mann sogar angeboten, ihn zu stimulieren, als sie bemerkte, eine völlig unerfahrene »Jungfrau« vor sich zu haben. Alexander W. lehnte aber ab. Er wollte nicht, dass sie ihn anfasste. Er war überzeugt, nur auf seine Weise könne es endlich klappen. Er sei schließlich schon öfters erregt gewesen und habe onaniert, wenn er Bilder nackter Frauen angesehen habe. Nun, da er eine Vagina in Natura vor sich habe, müsste er doch erst recht erregt werden, um endlich einmal mit einer Frau schlafen zu können. Wie ein richtiger Mann eben. Das war sein sehnlichster Wunsch. Diesem Gedanken hatte er alles untergeordnet. Auch sein Studium. Und weil alle bisherigen Versuche, eine junge Frau kennenzulernen, mit der er Geschlechtsverkehr würde haben können, gescheitert waren, hatte er vor 14 Tagen mitten am helllichten Tage eine Bank in der belebten Schwabinger Leopoldstraße überfallen, um an das Geld zu kommen, das er brauchte, um Plan B umzusetzen: Erfüllung durch käuflichen Sex.

    Mit einem Gasrevolver bewaffnet und mit Wollmütze getarnt, hatte er die Bank betreten, Kunden bedroht und den Kassierer aufgefordert, ihm »nur die großen Scheine« auszuhändigen. Das klappte und mit insgesamt 17 000 D-Mark flüchtete Alexander W. aus dem Schalterraum, versteckte sich gleich nebenan in einem Nachbarhaus, das er vorher ausbaldowert hatte, und wartete, bis er nach Stunden sicher sein konnte, dass nun auch der letzte Streifenwagen abgezogen war. Unbehelligt fuhr er dann samt seiner in einer Plastiktüte verstauten Beute mit U-Bahn und Bus nach Moosach, wo er ein Zimmer im Nebengebäude eines Einfamilienhauses angemietet hatte. Die Beute zählte er gar nicht. Geld interessierte ihn ohnehin nicht sonderlich. Und zum Leben reichten ihm eine Packung Toastbrot und ein Glas Marmelade eine ganze Woche lang. Dazu gab es nur Wasser.
    An der Bar des Bordells in München-Moosach, das er noch am selben Abend aufsuchte, erklärte er der jungen Prostituierten, die ihn gefragt hatte, ob er etwas trinken wolle, er sei gekommen, um mit einer Dame den Geschlechtsverkehr auszuüben. Er legte 1500 D-Mark auf den Tresen und sorgte auf diese Weise dafür, dass die junge Prostituierte ganz plötzlich glänzende Augen bekam.
    Er folgte ihr aufs Zimmer. Als sie Anstalten machte, ihn auszuziehen, wehrte er ab. Er

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