Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf
verlangte, sie erst nackt betrachten zu dürfen, und zwar ihren »intimsten Bereich«, wie er sich ausdrückte. Also entledigte sich die Dame ihrer wenigen Kleidungsstücke, setzte sich aufrecht auf das Bett, den Rücken am Kopfende angelehnt, und spreizte die Beine. Damit hatte er genügend Platz, sich bäuchlings vor sie hinzulegen, mit dem Kopf zwischen
ihren Schenkeln und das Gesicht ganz dicht vor der geöffneten Vagina. Nach einer Stunde reglosen Daliegens verspürte er noch immer keine Erregung. Er stellte sich die Frage, woran es liegen könnte. Wahrscheinlich, so mutmaßte er, müsse man dazu primitiv sein und dumm. Und das sei er eben nicht. Er wurde zornig. Wütend sprang er auf, schimpfte laut und rannte aus dem Zimmer. Anziehen musste er sich nicht, denn er hatte sich ja gar nicht ausgezogen.
Seit ca. zwei Monaten wohnte der 23-jährige Student in dem kleinen, aus nur einem Zimmer mit Dusche und Toilette bestehendem kleinen Nebengebäude, einer Art Gartenhaus, das allerdings ausgebaut und beheizt war. Hier war er völlig ungestört. Das Haupthaus, ein gepflegtes Einfamilienhaus, stand in einiger Entfernung auf dem großen Grundstück einer ruhigen Wohnsiedlung in München-Moosach. Als er zu Hause war, arbeitete es wieder einmal in ihm. Wie immer halt. Plan A war gescheitert, das stand fest.
Seit Alexander W. vor knapp einem Jahr von Ostfriesland nach München gekommen war, um hier zu studieren, hatte er vergeblich versucht, eine Kommilitonin als Freundin zu gewinnen. Zu mehr als oberflächlichen Kontakten mit jungen Frauen war es nie gekommen. Er traute sich einfach nicht, Privates anzusprechen. Einmal allerdings hatte ihn eine junge Mitstudentin zu einem Spaziergang im Englischen Garten eingeladen. Sie hatten nett geplaudert. Natürlich über nichts anderes als das Studium. Als sie ihn aber aufgefordert hatte, sich doch ein bisschen auf eine Bank zu setzen, weil es hier so schön
ruhig wäre, war er überzeugt, diese Chance ergreifen zu müssen. Also schlang er blitzschnell seinen rechten Arm um ihren Hals und riss sie mit einem kräftigen Ruck zu sich heran. Dann versuchte er, seine Lippen auf die ihren zu pressen. Die Reaktion der jungen Frau war allerdings anders, als er es erwartet hatte. Sie sprang auf, schrie wie am Spieß um Hilfe und rannte weinend und völlig geschockt davon. Auch er suchte schleunigst das Weite.
Soziale Kontakte unterhielt er zu keinem einzigen Menschen. Verschiedentlich hatte er sich an der Isar, in Parks oder in vielbesuchten Waldgebieten herumgetrieben, um vom sicheren Dickicht aus Liebespaare oder nackte Frauen zu beobachten, die zumindest an sonnigen Tagen an der Isar reichlich anzutreffen waren. Fast wäre er einmal von Radfahrern erwischt worden, als er gerade onanierte und nicht aufgepasst hatte. Damals hatte er sich fest vorgenommen, nicht mehr in den Wald zu gehen.
Am Ostbahnhof, dort wo die Busse ankommen und abfahren, hatte er eine Alternative zu seinen Waldspaziergängen gefunden. Auch wenn es sehr mühsam war. Oft musste er stundenlang warten, bis sich eine günstige Situation ergab. Erst wenn eine junge Frau ganz allein in einem Bus saß und auf die Abfahrt wartete, der Busfahrer noch außerhalb war und keine weiteren Fahrgäste in der Nähe, konnte er es wagen. Er begab sich in den Bus, setzte sich kurz hinter die junge Frau und schaute sich noch einmal um. Dann stand er auf, trat vor sie hin, ließ seine Hosen bis zu den Knien herunter und onanierte vor ihren Augen. Es dauerte nur Sekunden, bis es zum Samenerguss kam, so erregt war er. Nun musste er nur noch darauf achten, dass das Ejakulat an die rückwärtige Sitzlehne des Vordersitzes direkt vor der jungen Frau spritzte,
um es sogleich vor deren Augen wieder ablecken zu können. Dann rannte er wie vom Teufel gehetzt aus dem Bus, nicht ohne vorher noch einen ganz kurzen Moment die vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen seiner wie gelähmt wirkenden Opfer genussvoll in sich aufzusaugen und mit nach Hause zu nehmen, wo er gleich nochmals onanieren konnte.
Nun saß er also wieder einmal am Tisch in seinem karg eingerichteten Zimmer und dachte intensiv über Plan C nach. Ihn galt es jetzt umzusetzen, nachdem alle anderen Versuche gescheitert waren. Letzte Möglichkeit, mit einer Frau Geschlechtsverkehr zu haben, sei wohl nur noch der Weg der Gewalt. Gewalt über eine Frau auszuüben, könnte eine Lösung sein. Er hatte darüber entsprechende Literatur gelesen und die Erkenntnis gewonnen, dass
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