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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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Schutzschicht war durch den Angriff der Kralle vollends zerstört worden. Sein Körper lag im Sterben. Jack ließ seine Hand darübergleiten. Sein Körper schien sich nach ihm auszustrecken, nach ihm, dem Lebenshauch, der die Macht hatte, ihn wieder zu erwecken. Er und sein Körper waren eins. Warum hatte er ihn nur verlassen?
    Sein Zögern wich Tatkraft und er tauchte mit ganzer Substanz hinein in die Dichtigkeit seines eigenen Leibes.
     
    Zunächst hob sich Jacks Brustkorb ein wenig und senkte sich wieder ab. Da war Luft! Ein und aus, ein und ausatmen. Jack atmete tiefer. Er lebte!
    Sofort spürte er auch eine schmerzhafte Kälte und Steifheit seines Körpers, und sie erinnerte ihn an das freudlose Erwachen im Raum der Steingesichter, wo Tenkara ihn stabilisiert hatte. War er wieder gelähmt? Seine Finger fühlten sich kalt, feucht und nutzlos an. Er versuchte sie, aus ihrer Erstarrung zu lösen. Ein dumpfer Schmerzschrei entrann seiner ausgetrockneten Kehle und er hustete. Nein, er war nicht gelähmt. Nur steif wie ein gefällter Eichenstamm.
    Jack versuchte gegen die Lethargie seines Körpers anzukämpfen. Sein Geist war wach wie nie zuvor und sein Kopf zwang seine Finger, sich zu krümmen. Ein weiterer Schmerzensschrei entfuhr seinem kalten Mund. Doch die Fingergelenke beugten sich und ließen sich allmählich wieder bewegen!
    Jacks Geist glitt zu seinen Händen und Handgelenken. Sie schrien vor Freude und Schmerz. Seine Füße und Fußgelenke indes knackten bedrohlich bei ihrer ersten Bewegung. Die Beine schienen mit dem Felsboden verwachsen zu sein, wie Wurzeln einer sehr alten Bergkiefer. Ganz langsam erwachte Jacks gesamter Körper zu vollem Dasein. Erst jetzt öffnete Jack die Augen und starrte die Höhlenwand an. Es war eine normale Höhlenwand. Er war wieder da – angekommen in seiner Welt.
    Mühsam stand er auf. Seine Beine gehorchen ihm nur widerwillig. Er schwankte und stützte sich an der zerfurchten Felsenwand ab. Wieder atmete er. Zwei Atemzüge, drei...
    Das kraftspendende Gefühl der Atmung dehnte sich langsam auch über seine Beine nach unten hin aus und er spürte plötzlich Boden unter seinen nackten Füßen. Kalten, festen, steinigen Boden. Jack atmete noch ein weiteres Mal tief durch. Dann sah er sich blinzelnd um.
    Das Halbdunkel der Höhle war angenehm. Doch da war eine Strahlung, die sein Geist noch nicht zu deuten wusste. Er drehte sich zu dem Spalt um, der helles Tageslicht in die Höhle ließ. Das Licht bestand aus vielen Farben und war von skurriler Schönheit. Dennoch wandte Jack seinen Blick von dem Spalt ab. Das war nicht der richtige Weg. Warum?, fragte sein kritischer Geist. Vielleicht, weil das gesichtslose Grauen ihn versperrte? Jack wusste es nicht. Er wusste nur, dass er in die andere Richtung laufen musste, tiefer in die Höhle hinein.
    Er umrundete den Felsen und wandte sich einem schmalen Höhlengang zu. Der Boden war feucht und Jack entdeckte Fußabdrücke, die sich von dem Höhlenboden farbig abhoben. Nein, es waren keine Fußabdrücke, denn die würden auf dem nackten Felsen nicht zu sehen sein und sie würden auch nicht türkisfarben und rosa leuchten! Er neigte sich hinunter und nahm die Erscheinung genauer in Betracht. Es waren Lichtpartikel, die sich dort unten angesammelt hatten. Wie sie jedoch dorthin gelangt waren und warum sie die Form von Fußabdrücken hatten, war Jack unbegreiflich. Aber dies war der richtige Weg. Und so folgte Jack ihnen und murmelte im Rhythmus seiner Schritte jene Worte, die seit dem Angriff der Kralle in seinem Geist herumschwirrten. »Mo-na-tom, Sol-fa-ja-ma…«

Das Bündnis

    Als Eldana wieder zu sich kam, zitterte sie vor Kälte. Die Sonne hatte sich in ein graues Wolkennest gebettet und ein frischer Nordwind war aufgezogen. Doch noch regnete es nicht. Eldana griff sich an die Schläfen. Ihr Kopf schmerzte, doch sie schien sich nicht ernsthaft verletzt zu haben. Suchend sah sie sich um. Von ihrer Stute fehlte jede Spur. Und auch die Krähe und der Wolfshund waren verschwunden. Nur ihre Reisetasche lag noch dort, wo sie gesessen und die Krähe gefüttert hatte.
    Eldana hievte sich das schwere Gepäckstück auf den Rücken und überlegte, ob sie zurück nach Gentola gehen sollte, um sich nach einem neuen Pferd umzusehen. Doch sie hatte weder genügend Geld noch die Zeit, sich welches zu verdienen und so setzte sie ihren Weg widerwillig zu Fuß fort, während sie sich an den Angriff zurückerinnerte.
    Was hatte der Wolfshund nur von

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