Abiona - Das Bündnis (German Edition)
andere…«, stammelte er, »uns ähnlich und sie sangen ein Lied. Leider habe ich die Bedeutung nicht verstanden.«
»Nein, ich auch nicht«, sagte Torfun kopfschüttelnd. »Aber es war sehr schön.«
»Was war das für ein Land?«, fragte Falfarev leise.
Torfun schüttelte erneut den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber da waren drei… Menschen. Zwei Männer und eine Frau.« Er machte eine Pause und schaute die Lichtarbeiter an, die sich ihm stumm und erwartungsvoll genähert hatten. »Sie sagten, sie würden uns nach Hause bringen und sie hatten Namen.«
Falfarevs Stimme war nur noch ein Flüstern. »Welche Namen, Torfun? Wie hießen sie?«
Torfuns Augen waren weit geöffnet. »Ihre Namen waren: Robin, Thuri und Jack. Und sie sagten, sie seien unsere Götter.«
Fünftes Buch – Die Sonjen der Schöpfer
Souvenirs von der anderen Seite
»Hast du etwas erreichen können oder etwas gesehen?«, fragte Thuri nervös, als Jack sich von seinem Schwächeanfall erholt hatte und wieder zu ihnen ans Feuer setzte. Er sah bleich und ausgemergelt aus und sein Gesicht glänzte schweißnass, doch er lächelte leicht und ließ sich von Thuri eine Schüssel mit Suppe reichen.
Sie saßen vor Solfajamas Zelt und die Sterne funkelten zahlreich über ihnen. Der alte Mann hatte seine Tageswache an der Pforte beendet und leistete ihnen Gesellschaft. Doch war er sehr schweigsam und hatte Jacks Wunsch, durch die Pforte Kontakt mit den verschollenen Schöpfern aufzunehmen, eher geduldet als unterstützt. Jetzt summte er leise eine Melodie in einer unbekannten Sprache vor sich hin. Sie klang zugleich traurig und schön.
Robin, der etwas abseits am Feuer gestanden hatte, näherte sich ihnen langsam. »Geht es wieder?«, fragte er besorgt und schaute seinem Bruder wach in die Augen. Jack nickte, doch er zitterte noch von der Anstrengung, die es ihn gekostet hatte, die Pforte mit Hilfe seiner Gedankenkraft zu durchdringen.
»Ich gesagt habe, er solle es nicht mehr heute Abend versuchen. Aber ungeduldig die Menschen sind, so ungeduldig«, kommentierte der Alte kopfschüttelnd und schöpfte eine Tasse mit Suppe, die er Robin weiterreichte.
»Ich denke, das ist durchaus nachvollziehbar, bei unserer kurzen Lebenszeit!«, murrte Robin und griff nach einem Holzlöffel.
Solfajama gluckste. »Ich dir schon erklärt habe, dein Leben eben so ewig wie meins, doch mit vielen Übergängen.«
Robin antwortete nicht, verdrehte aber kurz die Augen, so dass Thuri grinsen musste. Ihre Blicke trafen sich kurz und Robin zwinkerte seiner Gefährtin zu. Dann berührte er Jack an der Schulter und kniete sich auf Augenhöhe zu ihm hinunter. »Und?«, war alles was er herausbrachte, doch seine Augen leuchteten vor Neugier und Anspannung.
»Ja«, antwortete Jack mit ruhiger Stimme. »Ich habe Gneihau und Junakal durch den Schleier gesehen und ihnen meine Botschaft übermittelt. Ich weiß nicht, ob sie die Prophezeiung verstanden haben, denn Solfajama hat sie in der alten Sprache gesungen. Aber ihr Geist war konzentriert und ihre Aura offen.«
»Was ist mit Tenkara und den anderen Rebellen?«
»Ich konnte nur diese beiden erreichen.«
Er schwieg und Robin klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Das ist mehr, als wir erwarten durften. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass diese verlorenen Schöpfer nichts Unüberlegtes in unserer Welt anstellen.«
Solfajama hörte auf zu summen und warf Robin einen strengen Blick zu, doch dieser zuckte nur mit den Achseln.
»Ich würde ja meinen Mund halten. Aber dann sag uns wenigstens, wie gefährlich sie unserer Welt werden könnten ?«
Der Greis griff nach dem großen hölzernen Schöpflöffel und rührte damit in der Suppe herum. Dann betrachtete er den Dampf, der aus dem Topf aufstieg.
»Sie haben Energie zum Erschaffen und Zerstören ganzer Welten in sich. Dir dies als Antwort genügt?«
»Nein«, entgegnete Robin kurz angebunden und stand wieder auf. »Wir müssen etwas tun. Wir können doch nicht einfach nur hier herumsitzen!«
Solfajamas Augen funkelten belustigt und er schüttelte dann leise lachend den Kopf. »Robin, Robin du mir aus der Seele sprichst! Tut was, los, los steht auf!«
Er selbst richtete sich auf seinen Stock gestützt auf und machte unwirsche Bewegungen mit der Hand. Dann lachte er wieder und stampfte mit dem Stab dreimal auf den Boden. Jack erwachte aus seiner Benommenheit und schaute auf. »Was habt ihr vor?«
Robin streckte sich und gähnte herzhaft. »Wir gehen zur Pforte
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