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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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tat?«
    »Ich weiß nicht, wie stark ich sein werde, wenn der Zeitpunkt naht. Unser König selbst war nicht stark genug, ihrem Angebot zu widerstehen.«
    »Aber ich würde es gern für dich tun!«
    Torfuns Augen verengten sich zu Schlitzen und seine Stimme bebte vor unterdrückter Anspannung. »Nein, Falfarev! Du musst mir versprechen, dass du dich fern hältst. Das ist meine einzige Bitte an dich!«
    Falfarev schluckte und wandte ebenfalls den Blick zu den Sternen. »Ich weiß nicht, ob ich dafür stark genug bin.«
    »Falfarev!«, donnerte der Freund ungewohnt scharf. »Niemals darfst du mich in dich aufnehmen! Ich bin ein Dämon und ich weiß nicht, was ich mit deinem Körper anstellen würde. Wir sind darin ausgebildet, uns wie ein Geschwür im Menschen auszubreiten! Ich könnte dich zwingen, dir selbst und anderen Leid zuzufügen. Wenn du mir helfen willst, dann gebe mir hier und jetzt dieses Versprechen. Nur dann kann ich dem Tod oder was immer mir begegnen sollte, friedlich entgegen treten.«
    Falfarev hatte den Arm des Dieners immer noch umfasst. Doch jetzt spürte er, wie eine sengende Hitze davon ausging und er ließ ihn rasch los. Die Gefühle jedoch, die da waren und ihm das Herz verbrannten, konnte er nicht so einfach loslassen. Er schaute in das Gesicht des Dämons und begriff plötzlich, wie sehr er ihn liebte.
    »Du kannst nicht einfach gehen!«, presste er hervor und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er hob den Blick zum Himmel, doch die Sterne waren verschleiert. Torfun legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie war nicht mehr heiß, nur noch angenehm warm und gleichzeitig tröstlich.
    »Wir sind jetzt fertig hier und bis Selana soweit ist, haben wir etwas Zeit. Ich würde mir gern die Gärten der Verlorenen Seelen anschauen und dein Mosaik.«
    Falfarev nickte nur schwach und ließ sich von Torfun, der ihm jetzt den Arm fest um die Schulter legte, vom Vorplatz der Kathedrale in Richtung der Gärten führen.
    Dem Künstler war merkwürdig fade zu Mute. Alles war ihm plötzlich egal. Das Leben, das Sterben, der Kampf, die Kunst. Die dekorativen und seltenen Pflanzen, an denen er sich sonst immer erfreute, nahm er nur undeutlich wahr. Allein Torfuns Griff hielt ihn aufrecht.
    Torfun schien zu wissen, wohin er wollte und führte Falfarev sicher durch das Wirrwarr der verschlungenen Wege. Schließlich blieb er vor Falfarevs Mosaik stehen und der Künstler hörte die Stimme des Freundes, die ihm sagte, welche innere Kraft und Ausdrucksstärke sein Werk hätte. Was ihn noch vor einigen Tagen froh und stolz gemacht hätte, ließ ihn jetzt kalt. Was nutzte es, dies zu hören, wenn der, der es sagte, nicht mehr da war? Falfarev kämpfte erneut gegen den Drang an, einfach davonzulaufen und sich zu Hanrik auf den Scheiterhaufen zu legen. Vielleicht wäre es dann ganz leicht?
    »Nein, Fal«, sagte Torfun, als hätte er die Gedanken des Künstlers vernommen. »Du gehörst in diese Welt.« Er schwieg eine Weile und bei seinen nächsten Worten klang seine Stimme weich. »Du machst sie irgendwie… schöner.«
    Sein Arm, der immer noch um Falfarevs Schultern lag, verkrampfte sich und wurde merklich heißer. Torfun ließ vom Künstler ab, ging in die Hocke und ließ seine Hand über das detailreiche Mosaik gleiten. »Es wäre traurig, wenn du sie nicht weiter gestalten würdest, weil ein Dämon dich daran hindert.«
    Er schaute auf in Falfarevs feuchte Augen. Falfarev blinzelte verärgert. »Du weißt nicht, was du da sagst!«
    »Doch, das weiß ich nur zu gut«, antwortete Torfun und richtete sich auf.
    »Für mich bist du etwas… anderes«, begann Falfarev umständlich und fühlte sich plötzlich schwindelig.
    »Und was?«, fragte Torfun leise und leichter Spott lag in seiner Stimme. Der Schwindel in Falfarevs Kopf wurde stärker. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Er atmete tief durch und lehnte sich an den Dämon.
    »Für mich bist du ein Lichtarbeiter und ein… Freund!«, vollendete er den Satz und taumelte leicht. Er spürte, wie Torfuns Hand ihn ergriff.
    »Nicht, Fal, du machst es nur schlimmer für uns.«
    »Ich kann nichts dafür, es ist der Schwindel«, murmelte Falfarev und versuchte sich zu lösen, doch Torfun hielt ihn weiter fest.
    »Versprichst du es?«, fragte er plötzlich und drehte Falfarev so zu sich um, dass dieser ihm in die Augen blicken musste. »Als mein… bester Freund?«
    Falfarev erwiderte seinen durchdringenden Blick und wusste, dass er verloren hatte. Er nickte, doch

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