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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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verzweifelte, verbot mir die Dunkle Herrin mit anderen Vadoiten über dieses Ereignis zu sprechen und trug mir auf, sie sofort zu benachrichtigen, sollte sich Ionason bei mir melden.
    Und tatsächlich, in der darauf folgenden Nacht gelang es Ionason, mich über meinen eigenen Spiegel zu rufen. Die Verbindung jedoch war sehr schlecht. Ich verstand ihn nur mit Mühe. Aber ich erzählte ihm, dass er für unsere Obervatorien unsichtbar sei. Das machte ihn nachdenklich. Er vertraute mir an, dass sein Spiegel nicht mehr richtig funktioniere, seit ihn diese Lichtarbeiterin, Eldana, berührt hatte. Es war ihm folglich unmöglich zurückzukehren. Er befahl mir, nach einem Weg zu suchen, ihn zurück zu holen, verbot mir aber mit Gea Mortan, seiner Gattin darüber zu sprechen.
    Ich verstand, dass ihm die Sache peinlich war und versprach, Stillschweigen zu wahren. Dann brach die Verbindung ab. Wahrscheinlich war sie sowieso nur zustande gekommen, weil ich einen Splitter seines Spiegels in mir trug.
    Noch in derselben Nacht befahl mich die Dunkle Herrscherin zu sich. Sie fragte mich, ob ich Kontakt zu ihrem Mann gehabt hätte und ich schwieg, wie er es mir befohlen hatte. Sie wurde zornig und ungehalten. Gefährlich…, doch noch tat sie mir nichts an. Dennoch widerstrebte mir diese ganze Geschichte. Vor allem Eldana galt mein Vorwurf. Warum hatte sie den Spiegel nur angefasst?! In meiner Wut befahl ich einem Dritten, der mir unterstellt war, sie zu besetzen. Ich handelte eigenmächtig, das war mir klar, aber ich war ein Zweiter, hatte eine hohe Stellung inne und keiner stellte Nachfragen.«
    Sylan starrte ihn mit schreckensweiten Augen an. »Du hast den Befehl gegeben, meine Mutter zu besetzen?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Korkoran zuckte mit den Achseln. »Ich habe dir gleich gesagt, es wird dir nicht gefallen.« Er faltete die kurzen Flügel zusammen und setzte sich auf den kalten Steinboden.
    Sylan wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen, doch Vankoti hielt sie zurück. »Lass uns seine Geschichte weiterhören. Dann können wir ihn immer noch vierteilen.« Auch er setzte sich auf den kalten Steinboden und Sylan tat es ihm zögerlich nach.
    Korkoran fuhr fort. »Ionason meldete sich auch in der darauf folgenden Nacht und, nun ja, er machte mich ziemlich zur Schnecke. Die Verbindung war immer noch schlecht, aber ich verstand so viel, dass er mein selbstloses Eingreifen verurteilte.
    Er sagte mir, ich solle Eldana in Ruhe lassen, denn sie wäre die Einzige, die womöglich seinen Spiegel wieder funktionstüchtig machen könnte. Er war ehrlich in Sorge. Ich selbst hatte auch noch keine Möglichkeit gefunden, ihn zurückzuholen oder ihm nachzukommen, obwohl ich angefangen hatte, mich in Materialisierungen zu üben.
    Ionason gestand mir, dass er einen Plan ausarbeitete und versprach, sich später noch einmal bei mir zu melden. Ich sollte inzwischen die Besetzung auflösen. Also rief ich den Dritten zurück und hoffte, dass sein Plan mindestens so gemein sein würde wie mein spontanes Eingreifen.«
    Sylan knuffte den Dämon in die Seite, doch seine Haut war fest und er rührte sich nicht von der Stelle. »Tu dir nicht weh«, war sein einziger Kommentar.
    »Nun, es war ein guter Plan. Ionason kannte nämlich Eldanas Bewunderung für den Anführer der Lichtarbeiter. Zwar hielt sie diese Gefühle wachsam verschlossen hinter der Fassade einer engagierten Lichtarbeiterin, aber für uns waren sie offensichtlich, denn wir beobachteten auch Eldana ausführlich.«
    »Das ist doch Quatsch!«, fuhr Sylan dazwischen. Doch Vankoti schwieg. Vor seinem inneren Auge fügten sich Puzzleteile wie von selbst zusammen.
    »Ja«, sagte Korkoran leise und sah Vankoti an. »Du kennst sie besser.« Er lächelte fade und fuhr fort: »Ionason wollte Eldana besetzen und sie zwingen, Shekowah zu verführen, um ihn schließlich zu töten. Dadurch wäre sein größter Gegenspieler auf einfache Weise aus dem Weg geräumt worden.«
    Sylan wurde wieder übel. Auch wenn der Steinboden jetzt angenehm warm war, empfand sie dies nicht als behaglich. Diese Dämonen hatten unglaubliche Macht. Plötzlich wünschte sie sich Hanrik zurück. Korkoran blinzelte und warf Sylan einen schnellen Blick zu und sie fragte sich, ob Dämonen vielleicht auch Gedanken lesen konnten.
    »Eigentlich war es ein genialer Plan«, fuhr Korkoran mit kratziger Stimme fort, »ganz nach unserem Geschmack. Außerdem stellte dieser Plan in Aussicht, dass Ionason, sollte er vorerst

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