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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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nicht zu uns zurückkehren können, einen willigen Körper zur Verfügung hatte, um die anderen Lichtarbeiter auszuspionieren, zu unterwandern und gegebenenfalls zu töten.«
    Vankoti schüttelte angespannt den Kopf. »Aber du sagtest doch, es sei bisher keinem von euch gelungen, einen Lichtarbeiter zu besetzen. Warum war Ionason so zuversichtlich, dass er es schaffen könnte?«
    »Du vergisst, dass ich bereits einen Dritten beauftragt hatte, Eldana zu besetzen und das war gelungen. Wir vermuteten, dass durch die Berührung des Spiegels eine Art Schutzbarriere durchbrochen war, die Eldana bisher vor dämonischen Angriffen bewahrt hatte. Nun aber war sie angreifbar. Es war ein Leichtes, sie zu besetzen.«
    Sylan bebte innerlich. Wie gern wollte sie ihm nicht glauben. Doch auch bei ihr fügten sich einzelne Erinnerungsfetzen zu einem Gesamtbild zusammen.
    Ihre Mutter hatte immer wenig Zeit für sie gehabt. Hatte sie in Angst vor einer Besetzung gelebt? Hatte sie ihre Familie womöglich schützen wollen? Schützte sie sie immer noch?
    Korkoran hustete angestrengt und unterbrach damit ihren Gedankengang. »Ionason muss ziemlich überzeugend gewesen sein. Sie jedenfalls versprach ihm alles, damit er im Gegenzug dazu, Shekowah und die anderen Lichtarbeiter in Frieden ließ.« Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Sie vertraute ihm und glaubte tatsächlich, er würde sie dann in Ruhe lassen. – Ich hatte meinen Spaß, als er mir von ihrer Reaktion erzählte.«
    Vankoti schnaubte verächtlich durch die Nase und umfasste Sylan, die jetzt zitterte. Korkoran warf ihnen einen kurzen Blick zu.
    »Als wir dann das nächste Mal miteinander sprachen, war Ionason anders. Schweigsam – in sich gekehrt. Er teilte mir mit, Eldana würde ihrer Verpflichtung nachkommen und nach Wegen suchen, ihn zurückzuschicken. Er sagte mir auch, sie habe versucht, seine Schmerzen zu lindern und er hätte zum ersten Mal so etwas, wie ein inneres Licht gesehen. Dann sagte er mir, dass die Menschen anders seien, als wir sie durch unsere Spiegel sehen würden.« Korkoran lächelte und sah dabei beinahe friedlich aus. »Er bedeutete immer wieder, wie sehr er sich wünschte, mir all das zeigen zu können: Das Licht und die Himmelskörper, die Erde und die Steine, die Pflanzen, Tiere und Insekten. Es sei alles so facettenreich und ungewöhnlich. Wir könnten diese Dinge mit all unseren Experimenten nicht annähernd nachahmen. Dann sagte er mir, dass er selbst gern ein Mensch wäre.«
    Jetzt zitterte Sylan nicht mehr. So ähnlich hatte es ihre Mutter auch beschrieben. Wenigstens war das eine Wahrheit, die mit dem übereinstimmte, was sie gelesen hatte.
    Korkoran räusperte sich, bevor er weitersprach. »Ich fragte ihn, wann er gedachte, Eldana zu besetzen? Doch er lachte mich nur aus und sagte mir, ich würde gar nichts verstehen! Wieder bat er mich zu schweigen und obwohl ich es nicht verstand, tat ich es.
    Die Dunkle Herrscherin indes war wütend. Sie glaubte mir nicht, dass meine Versuche, mit Ionason Kontakt aufzunehmen, erfolglos blieben. Sie drohte mir, mich zu degradieren, wenn ich nicht endlich etwas über den Verbleib ihres Gatten herausfände. Ich versprach, beim nächsten Mal Antworten parat zu haben.«
    Sylan atmete geräuschvoll aus. Wieder warf ihr Korkoran einen wachen Blick zu. »Ich wollte Ionason zur Rede stellen! Ich war sein Diener und ihm unterstellt, aber ich wollte mich nicht um Seinetwillen degradieren lassen.
    Als er mich in der darauf folgenden Nacht rief, war er merklich schwächer geworden, aber in seinen Augen leuchtete etwas auf, das mir fremd war. Als wäre er tatsächlich von einem inneren Licht erfüllt, das er jetzt aber abstrahlen konnte.
    Er ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen. Er sagte, es gäbe Hoffnung für unsere dämonische Welt. Wir müssten nicht die Welt beherrschen, um uns an ihr erfreuen zu können. Wir müssten einfach nur zu Menschen werden! Er zählte mir irgendwelche Gesetzmäßigkeiten auf und erklärte mir die Geschichte der gefallenen Engel aus der Sicht der Menschen. Er sprach davon, dass er mit Eldana einen Plan ausarbeite.«
    Korkoran schüttelte unverständig den Kopf. »Er plante etwas zusammen mit einem Menschen! Es war mir unbegreiflich. – Ich hielt ihm die Worte der Dunklen Herrscherin dagegen. Das gab seinem Enthusiasmus einen Dämpfer. Er sagte mir, und diese Worte werde ich nie vergessen, er sagte: ‚ Wenn du mich verraten willst, dann tue es. Aber dann werden wir nie herausfinden, ob es

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