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About a Boy

About a Boy

Titel: About a Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Hornby
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gehst am Sonntag zu einem Picknick«, sagte sie plötzlich.
»Einem Picknick?«
»Ja. Im Regent’s Park.«
»Mit wem?«
»Suzie.«
»Nicht mit den SPAT-Idioten.«
»Doch, mit den SPAT-Idioten.«
    »Ich hasse sie.« Fiona hatte Marcus zu einem SPAT-Sommerfest bei irgendwem im Garten mitgenommen, als sie gerade nach London gezogen waren, aber seitdem war sie nicht mehr dort gewesen; Marcus war öfter bei diesen Treffen gewesen als sie, weil Suzie ihn zu einem der Ausflüge mitgenommen hatte. »Tant pis.«
    Warum musste sie solche Dinge sagen? Er wusste, dass das auf Französisch so viel wie »dein Pech« hieß, aber warum konnte sie nicht einfach »dein Pech« sagen? Kein Wunder, dass er ein Spinner war. Wenn man eine Mutter hatte, die grundlos französisch sprach, musste man ja als jemand enden, der im Zeitschriftenladen unabsichtlich vor sich hin sang. Er schaufelte einen Berg Käse auf seine Nudeln und rührte ihn unter. »Gehst du hin?« »Nein.« »Und warum muss ich dann?« »Weil ich mich ausruhen muss.« »Ich kann dir aus dem Weg gehen.«
    »Ich tue, was du gesagt hast. Ich besorge dir jemand, der sich um dich kümmert. Suzie kann das viel besser als ich.« Suzie war ihre beste Freundin; sie kannten sich schon seit der Schulzeit. Sie war nett; Marcus mochte sie sehr. Aber er wollte trotzdem nicht mit ihr und den ganzen schrecklichen Kindern von SPAT zu einem Picknick gehen. Er war zehn Jahre älter als die meisten von ihnen, und bis jetzt hatte er es jedes Mal schrecklich gefunden, wenn er etwas mit ihnen unternommen hatte; das letzte Mal waren sie alle im Zoo gewesen, und er hatte seiner Mutter gesagt, er wolle sich sterilisieren lassen. Darüber hatte sie laut gelacht, aber er hatte es ernst gemeint. Er wusste mit Sicherheit, dass er niemals Kinder haben würde, also warum nicht gleich alles hinter sich bringen? »Ich würde mich schon beschäftigen. Ich könnte den ganzen Tag in meinem Zimmer sitzen und am Computer spielen. Du würdest nicht mal merken, dass ich im Haus bin.«
    »Ich will, dass du mal rauskommst. Etwas Normales machst.
Hier hat man keine Luft zum Atmen.«
»Was meinst du?«
    »Ich meine … Oh, ich weiß nicht, was ich meine. Ich weiß nur, dass wir beide uns nicht gut tun.«
    Moment mal. Sie taten sich beide nicht gut? Zum ersten Mal,
    seit seine Mutter mit dem Weinen angefangen hatte, wollte er auch weinen. Er wusste, dass sie ihm nicht gut tat, aber er hatte wirklich nicht geahnt, dass das auch umgekehrt galt. Was hatte er ihr getan? Ihm fiel wirklich nichts ein. Eines Tages würde er sie fragen, was sie meinte, aber nicht heute, nicht jetzt. Er war sicher, die Antwort würde ihm nicht gefallen.

    8

    »Dieses Miststück.«
    Will schaute auf seine Füße und brummte etwas, das Suzie vermitteln sollte, dass seine Exfrau so schlimm nun doch nicht war, nicht ganz.
    »Will, so geht das einfach nicht. Man kann nicht einfach fünf Minuten vorher anrufen und alle Pläne umschmeißen. Du hättest ihr sagen sollen, sie soll dich … « - sie sah sich um, ob Marcus, der komische Junge, den sie offensichtlich für den Rest des Tages am Hals hatten, noch zuhörte - »mal am … Abend besuchen.«
    Seine Ex (die Suzie zufolge Paula hieß, ein Name, den er gestern Abend erwähnt haben musste) würde für immer mit der Schuld an Neds Nichterscheinen beim Picknick leben müssen, aber jetzt empfand er angesichts von Suzies solidarischem Zorn eine unklare Loyalität Paula gegenüber. Hatte er den Bogen überspannt?
    »Na ja«, sagte er immer nur, während Suzie weiterschäumte. »Du weißt ja.«
    »Du kannst dir Nachgiebigkeit nicht leisten. Sonst tanzt sie dir
nur noch auf der Nase herum.«
»Sie hat das vorher noch nie gemacht.«
    »Aber sie wird es wieder machen. Du wirst schon sehen. Du bist zu nett. Das ist ein schmutziges Geschäft. Du musst ihr die Zähne zeigen.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.« Zu hören, er sei zu nett und müsse gemeiner werden, war eine ungewöhnliche Erfahrung für Will, aber er kam sich selbst schon so kümmerlich vor, dass offensichtlich war, warum er gegen Paula keine Chance gehabt
    hatte.
    »Und das Auto! Ich kann nicht fassen, dass sie das Auto genommen hat.«
    Das Auto hatte er vergessen. Das hatte Paula auch noch genommen, aus Gründen, die zu kompliziert zu erklären waren, gleich als Erstes heute Morgen, und Will dadurch gezwungen, Suzie anzurufen, um sie zu bitten, ihn zum Regent’s Park mitzunehmen.
    »Ich weiß, ich weiß. Sie ist … « Ihm fehlten die Worte.

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