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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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zusammengewürfelter Haufen, eine Hand voll unreifer Geschöpfe aus dem Mondschattenwald so viel bewirken könnten.
    »Lasst uns doch mal logisch nachdenken«, versuchte Araton einen Anfang zu machen, aber Murus fiel ihm sofort ins Wort: »Logisch … Pfh … Da gibt es nichts, über das man logisch nachdenken könnte.«
    »Lass ihn doch einfach mal ausreden«, mischte sich Hevea ein und sah mit einem mütterlich warnenden Blick hinüber zu Murus. Der Commodor zog sofort den Kopf ein, wenn auch etwas scherzhaft, aber Hevea fühlte sich bestärkt. »Ich glaube auch nicht, dass man Askan so einfach finden kann. Für mich wäre es viel einfacher, gleich Abraxmata zu suchen, aber ich vertraue auf den Rat der Zwölf.«
    Araton druckste so herum, dass sogar Chamor merkte, dass er noch ein Ass im Ärmel haben musste und gemeinsam mit den anderen darauf wartete, dass Araton endlich mit der Sprache herausrückte. »Eine Falle, eine Falle für Askan, das ist für mich die einzige Möglichkeit.« Die anderen starrten ihn weiter an. Irgendetwas musste doch noch kommen. Es klang so einfach, so simpel, viel versprechend auf der einen Seite, aber ohne konkreten Plan war die Idee nichts wert. »Ich dachte da an Biharun«, kam doch noch eine Antwort auf die Frage, die den anderen drei auf den Lippen gebrannt hatte.
    Die zwölf Stühle und Sessel standen unbenutzt herum. Das Eis drohte in der Sonne zu schmelzen und trotzdem konnte man nicht einen Wassertropfen an den kunstvoll gemeißelten Möbeln erkennen. Elf unterschiedlichste Geschöpfe standen dicht gedrängt um ein kleines Gestell, in dessen Mitte sich ein Tautropfen befand.
    »Sie setzen ihren Streifzug weiter ins Herz des Waldes fort. An den großen Nadelbäumen befinden sich die Höhlen vieler Azillos. Ich bin überzeugt, dass sie dorthin ziehen.« In Pentons Stimme zitterte Angst.
    »Wir können nicht so tatenlos zusehen wie bei meinem Volk. Auf die Landorvanen überträgt sich zwar seine Kraft, aber dennoch haben wir durchaus wirksame Waffen gegen sie«, ertönte Isleens Stimme, und die Trauer über den Verlust so vieler Gilkos seines Volkes, von denen niemand wirklich wusste, was mit ihnen geschehen war, klang klar und deutlich darin mit.
    »Isleen hat Recht. Ich bin dafür, dass die Feen versuchen mit Feenschildern einzugreifen. Toska?« Zygan sah Toska an. An ihrem Mienenspiel sah er, dass sie geahnt hatte, er würde diesen Vorschlag einbringen.
     
    Abraxmata rannte durch den Wald. Von der Ferne kam ihm schon der Geruch nach verbranntem Leben entgegen. Er hielt seinen Atem an, um diesen Duft nicht mehr riechen zu müssen. Ihm wurde schlecht, sodass er sich übergeben musste. Eine schwarze Schneise zog sich vor seinen Augen durch den Wald, etwa zwei Meter breit. Alles dort war schwarz, verkohlt. Teilweise konnte man noch die Überreste einst großer und mächtiger Bäume erkennen, die wie dunkle Gespenster aus Staub und Asche in die Luft ragten. Und rundherum spross überall das frische Grün des Frühlings. Abraxmata wusste nicht warum, aber er folgte der Spur der Landorvanen. Eigentlich wollte er es gar nicht und trotzdem verspürte er einen ungeheuren Drang, es zu tun.
    Nach einigen hundert Metern erschienen die schwarzen Gestalten vor ihm. Es waren jetzt mindestens doppelt so viele als beim letzten Mal am Heinekinbaum. Abraxmata war sich nicht sicher, ob sie ihn sehen konnten oder nicht. Ihre Köpfe, oder was man dafür halten konnte, wehten wie ein vom Wind umgedrehtes Blatt für wenige Sekunden in Abraxmatas Richtung, bevor sie sich wieder den Höhlen der Azillos zuwandten. Abraxmata spürte, wie er innerlich schrie.
    Es musste doch einen Weg geben. Ein Säuseln und Rasseln ertönte, bevor jeder einzelne Azillo, der sich in einer der Höhlen befand, herausgezogen wurde. Einige wehrten sich gegen den zunächst unsichtbaren Feind, andere schrien. Atma war auch dabei. Sie schrie nicht, sie wehrte sich auch nicht. Eigentlich schien sie ganz ruhig, aber ihre Augen waren weit aufgerissen und schrien vor Panik. Die Landorvanen warfen ihre Köpfe, deren Gesichter nicht zu erkennen waren, in den Nacken. Einige der Azillos wagten es nicht, nach oben zu sehen, aber die meisten taten es dem Feind gleich, auch Abraxmata. Ein riesiger brennender Ball stürzte unaufhaltsam auf sie zu. Die meisten Azillos wichen erschrocken ein Stück zurück in Richtung der Landorvanen.
    Ein saugendes, schluckendes Geräusch war zu hören, bevor drei der Azillos verschwanden. Atma und zehn andere

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