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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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Waldwesen richteten sich tatsächlich gegen die dunklen Landorvanen und gegen deren Blitze, die kreuz und quer durch den Raum prallten. Abraxmata versuchte, wo immer er konnte, seine Leute zu schützen. Feenschilder und seine silbernen Flammen durchschnitten den Raum und mit einem kratzenden Geräusch, wie von spitzen Steinen auf Eis, prallten die Blitze ab und stürzten mit klirrenden Geräuschen zu Boden. Im Augenwinkel konnte der Azillo beobachten, wie der schwarze Pfeil eines Landorvanen den Körper eines jungen Azillomädchens durchdrang. Der Pfeil war nicht abgeschossen, das andere Ende war noch undefinierbar mit dem Körper des Landorvanen verschmolzen. Abraxmatas Schrei brachte viele der Kämpfenden dazu, für einen Augenblick innezuhalten und zu ihm hinüberzusehen. Wie eine Statue war die schwarze Gestalt eingefroren. Ein Monolito erledigte den Rest. Seine Wangen glühten und sein Gesicht spiegelte Entsetzen wider. Abraxmata warf wild die Vollendung seiner Gedanken in den Raum. Ein Landorvane nach dem anderen erstarrte, worauf die übrigen für zwei kämpften. Die Todesschreie der zarten Gilkos nahmen in unerträglichem Maße zu. Das Geschehen eskalierte.
    »Es ist gut, aber du musst schneller werden.« Die Hand Ranavalos verließ Abraxmatas Schulter sofort wieder. Abraxmata hätte sie am liebsten festgehalten.
    Er rannte durch den Raum, umschloss einen Landorvanen nach dem anderen mit seinem silbernen Schild oder fror sie in seiner Gedankenwelt fest.
    Flach wie eine Scheibe flog sein Schild auf eine dunkle Gestalt zu. Sein Mund öffnete sich erstaunt, als die Flammen abprallten. Wie in Zeitlupe raste seine eigene Waffe auf ihn zurück. Das ganze Kriegsgeschehen schien wie erlahmt zu sein. Obwohl er dem Schlag ausweichen konnte, wurde Abraxmata rückwärts zu Boden gestürzt. Er rappelte sich wieder hoch und riss seine Augen vor seinem Gegenüber auf. Viele hundert Gesichter hatten sich auf die beiden Gestalten gerichtet. Es waren nur einige Sekunden. Dann setzte der Lärm sirenengleich wieder ein, wurde immer lauter und schrecklicher. Abraxmata konnte es immer noch nicht glauben. Sein blauer Pfeil raste auf das schwarze Etwas zu, fiel aber schon auf halber Strecke, wie aus der Luft gefangen, zu Boden. Der Landorvane zeigte keine Regung, nichts war zu erkennen, kein Gesicht, keine Hand, kein Fuß. Abraxmata konnte spüren, wie einige Gestalten von hinten an ihn herantraten. Er wusste, dass ihm der Rat der Zwölf zur Seite stehen würde, aber er wusste auch, dass sie wahrscheinlich nicht viel für ihn tun konnten. Abraxmata kannte seinen Gegner nicht, und er wusste, dass es kaum jemanden gab, dem es auch nur ein bisschen anders erging.
    Das dünne, schwarze, seilähnliche Gebilde ohne Hand, das unter einem unförmigen Körper oder Gewand hervorschoss, ließ diejenigen, die es sahen, erstarren. Abraxmatas Rücken wurde abwechselnd heiß und kalt. Was ihn am meisten zusetzte war, dass er überhaupt nicht einschätzen konnte, wie sich die seltsame Gestalt verhalten würde, was sie als Nächstes vorhatte. Eine schwarze Mauer aus vielen der Landorvanen verdichtete sich hinter der schwarzen Gestalt im Vordergrund, sodass diese sich von ihren Mitstreitern kaum noch abhob. Wie auf einem fließenden Boden rollte die Meute einige Schritte nach vorne und die Bewohner des Mondschattenwaldes, die noch ihrem eigenen Willen unterworfen waren, wichen erschrocken zurück. Nur Abraxmata blieb wie angewurzelt stehen. Als ob man ihm in den Bauch geschlagen hätte, klappte der Landorvane nach vorne. Eine Art Loch war an seinem Hinterhaupt zu erkennen, in dem ein schleimiges Sekret schimmerte. Er warf seinen schlangengleichen Arm, oder was immer es war, ganz nach rechts und ging mit seinem Kopf ganz eng darüber. Mit einem lauten Zischen tropften zunächst einige durchsichtige Tropfen, die dann in einem blendenden Weiß aufschäumten, herunter.
    »Was hat er nur vor?«, murmelte Abraxmata und seine Stimme zitterte vor Anstrengung.
    Die Flüssigkeit türmte sich zu kleinen Nebelschwaden auf. Ein eiskalter Windhauch ging durch ganz Yama und man konnte das angestrengte Hauchen eines Wesens hören. Mit lautem Klirren breitete sich in Sekundenschnelle eine alles durchziehende Welle aus, die sich wie eine leuchtende Decke über den Raum legte. Die Schreie hunderter Bewohner des Waldes, die um ihr Leben kämpften, waren zu hören. Wie ein Donnerhagel schlugen die nicht zu erkennenden Schutzschilder der Feen in die grelle Ebene ein. Aber

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