Abraxmata
sie richteten nichts aus. Abraxmata konnte spüren, wie ihm dieses Licht Kräfte entzog und wie er dagegen ankämpfen musste. Er war verzweifelt, nicht sehen zu können, was mit den vielen Geschöpfen, die ganz von diesem Schild umschlossen waren, passierte. Immer mehr der durchdringenden Schreie verstummten. Der Lärmpegel des Krieges ebbte immer mehr ab. Er konnte Toska sehen, umgeben von mehreren Feen aus Kismet. Ein silberner Strahl schoss aus ihrer Hand in die Luft. Die anderen Feen kamen zu Hilfe und aus dem Strahl wurde ein dickes Schild. Abraxmata konnte die Anstrengung in ihren Augen sehen, als das Schild auf die Lichtwellen zuschoss. Es durchtrennte tatsächlich die so unbesiegbar erscheinende Oberfläche mit einem Höllenlärm. Ein großes Loch entstand, durch das einige Gilkos nach oben schossen, die Augen dunkel, die Körper von großen Anstrengungen gezeichnet.
Vom Rand des Loches rollte, wie tausend kleine Wellen, neue Substanz nach und schloss die Verletzung in Sekundenschnelle. Abraxmata hatte die Landorvanen aus den Augen verloren, doch jetzt tauchten sie wieder auf, über ihrer Waffe schwebend, zu Hunderten.
Das Gefühl, das in Abraxmata hochstieg, kannte er nicht. Es war so unerträglich und aufbauend zugleich. Es war eine Mischung aus Angst und Wut, aus Trauer und unübertrefflichem Hass, aus Pflichtgefühl und dem Wunsch, einfach so schnell wie möglich von diesem Ort zu verschwinden und alles hinter sich zu lassen. Und es war so unerträglich, dass Abraxmata es so schnell wie möglich loswerden wollte, bekämpfen musste, denn es zerrte unerbittlich an seiner Kraft.
Er wich zurück aus dem Raum in den schmalen Stein-gang, aus dem er gekommen war. Sofort warfen die Landorvanen ihre Köpfe in seine Richtung, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Für einige Sekunden schloss der Azillo seine Augen. Er musste sich sammeln, seine ganze Kraft und Aufmerksamkeit für diesen einen Moment auf das richten, was er vorhatte. Seine ausgestreckte Hand zitterte, sein Körper bebte. Nicht als kleine züngelnde Flammen verließen seine Kräfte seinen Körper, sondern als gleißende Ebene, die den ganzen Gang erfüllte und nach vorne auf die flache Halle zuschoss. Es waren nur noch wenige Zentimeter, bis sein Schild das des Gegners erreichen würde. Abraxmata stellte sich fest auf seine beiden Beine, als müsste er einen riesigen Orkan abwehren, der auf ihn zuraste. Der Aufprall, mit dem die beiden Ebenen aufeinander trafen, erschütterte ihn, aber er konnte sein Bewusstsein bewahren. Sein Blick glitt für einen Moment zu den Landorvanen. Sie regten sich nicht mehr als zuvor, bis auf die schwarze Gestalt, die einige Zentimeter vor den anderen stand. Abraxmata glaubte, ein Straucheln auch in ihren Bewegungen erkennen zu können. Er fühlte, wie er mehr Kraft aufwenden musste, mehr seiner Energie in seine Abwehrwaffe hineinstecken musste, um nicht weichen zu müssen. Die beiden Lichtschilder kämpften immer noch gegeneinander an, ohne dass eines auch nur einen Millimeter zurückwich. Ein weißer Funke traf das silberne Feld und brannte ein Loch hinein, an dessen Rändern sich ein schwarzes Sekret bildete, das zu Boden tropfte. Umgekehrt stoben Funken von Abraxmatas Schild auf das feindliche Schild und lösten den gleichen Vorgang dort aus. Unter den kleinen Löchern konnte Abraxmata kleine blaue Gestalten blitzen sehen. Teilweise lagen die toten Gilkos übereinander, die Augen weit aufgerissen, gerichtet auf das weiße Monster, das ihnen den Atem nahm. Abraxmata schrie auf. Sein Gesicht zog sich zusammen, die Augenbrauen tief über die blauen Pupillen gezogen.
Unter größter Anstrengung schritt er ein kleines Stück nach vorne, ohne seine Waffe zu berühren. Ihn beherrschte kalte Wut, die alle seine anderen Gefühle für diesen Augenblick verdrängte. Er musste gar nicht hinsehen, um zu wissen, dass sich sein Schild in den Raum ergoss. Der Druck auf ihn wurde immer leichter, trotzdem war er noch in vollster Konzentration und ging Schritt für Schritt weiter nach vorne. Es tat einen Knall und Abraxmata fiel nach vorne. Seine silbernen Flammen überdeckten den ganzen Raum. Für einen Augenblick fühlte er sich, als hätte jemand eine schwere Last von seiner Brust genommen. Dann erkannte er das Ausmaß des Angriffes des Landorvanen und wie spät seine Hilfe gekommen war. So viele mussten sterben. Er rappelte sich hoch. Wie ein dunkler Schleier legte sich die Macht wieder auf seine Seele.
Die markerschütternd
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