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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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anscheinend laufen ließen, doch es wurde ihm sehr schnell klar, dass es für ihn kein Entrinnen gab. Die Erde um ihn herum begann zu zittern. Das Beben verstärkte sich, bis sich schließlich erste Risse ergaben. Murus versuchte davonzukommen, doch schon nach wenigen stolpernden Schritten brach er zusammen. Das Rütteln wurde so stark, dass seine Sinne davon so vernebelt wurden, dass er nichts mehr erkennen konnte, nichts mehr wirklich sehen konnte. Das Bild vor seinen Augen war verschwunden und nur noch ein sich wild bewegendes Farben-gekleckse war zu erkennen. Ohne nachzudenken und instinktiv klammerte sich Murus am weichen Moosboden fest, die Flügel über den Körper gedeckt, den Kopf nach unten gerichtet und mit zugekniffenen Augen. Er dachte an gar nichts, kein Gedanke schoss ihm durch den Kopf, er verspürte nicht einmal Angst.
    Er fühlte, wie der Boden unter seinen Händen zu zerbröseln schien, er ihn Stück für Stück verlor, wie eine Hand voll Sand, die einem durch die Finger rieselt. Dann tat es noch einmal ein lautes Krachen und Murus spürte, wie er nach unten fiel, unaufhaltsam. Erst jetzt stieg die Angst in ihm hoch und sein Herz begann zu rasen, aber er wagte es nicht, seine Augen zu öffnen. Immer noch hatte er seine Flügel eng an seinen Körper gedrückt und diesen damit umwickelt. Durch das Fallen, das eine immer größere Geschwindigkeit bekam, entstand ein immer stärkerer Wind, der an einer Stelle unter Murus’ Flügel fuhr und sie so ein Stück vom Körper wegdrückte. Dieser Widerstand seiner eigenen Flügel war es, der den Aufprall auf der rot-schwarzen Wasseroberfläche etwas dämpfte. Als er das Nass spürte, geriet Murus vollkommen in Panik, sodass er wild um sich zu schlagen begann, was ihn über Wasser hielt. Immer wieder wurde er durch sein Körpergewicht nach unten gezogen und schluckte einiges an Wasser. Er wusste selbst nicht wie, aber durch das wilde Herumschlagen hatte er es in dem strömungslosen Wasser geschafft, an Land zu kommen. Er zog sich am Rand des Flussbetts nach oben und ließ sich erschöpft auf die Erde fallen, wo er noch für einige Zeit regungslos liegen blieb.
    Als er die Augen wieder öffnete, war die Sonne hinter einem dichten Wolkenband verschwunden und der Himmel hatte sich bereits verdunkelt. Ihm war klar, dass er heute nicht mehr in sein Nest zurückkommen würde und so erhob er sich aus der Pfütze, die sich um ihn herum gebildet hatte, und lief in Richtung eines seltsam dunklen Baumes, der schon alle seine Blätter verloren hatte, um sich dort irgendwo einen Schlafplatz zu suchen. Er betrachtete von unten die komisch geführten Äste, die auf ihrem Weg nach oben, dem Licht entgegen, umkehrten und im Boden verschwanden. Er suchte sich einen glatten Ast, der besonders flach nach oben führte. Die tellerartige Krone des Baumes schien Murus als Schlafplatz gut geeignet. Er wollte aus Angst vor möglichen Wesen nicht auf dem Boden schlafen, obwohl ihm sein Verstand sagte, dass er auf einem Baum, auf den er als miserabler Kletterer kam, vor möglichen feindlichen Wesen wohl auch nicht hundertprozentig geschützt war.
    Mit seinen Händen umklammerte er den Ast und half mit seinen großen Flügeln nach. Ein leises Zischen war zu hören, das ihn erschrocken innehalten ließ. Als er in die Stille der Dunkelheit hineinhörte und nichts geschah, zog er sich mit seinen Flügeln vom Boden weg, um weiterzuklettern. Eine dunkle Soße floss unter ihm aus dem Baum heraus und ein lautes Krachen war zu hören. Dann sah er nichts mehr außer Weiß. Nur eine weiße Wand, die sich kalt anfühlte, als er einen Flügel danach ausstreckte. Als er diesen wieder zurückziehen wollte, konnte er nicht. Er wurde von dem undefinierbaren Nichts festgehalten, nicht mehr losgelassen. Der Wind, den er spürte, riss so fest an ihm, dass er sich nicht mehr am Ast halten konnte und zuerst der eine Fuß, dann der andere und schließlich beide Hände vom Baum weggerissen wurden. Sein einer Teil wurde in dem weißen Wirbel schon fast gedreht, während sich sein anderer Flügel noch krampfhaft am Baum festkrallte. Murus hatte das Gefühl auseinander gerissen zu werden. Der Schmerz der beiden Gewalten, seiner eigenen und der des Sturms, stieg unaufhaltsam in ihm hoch, bis er schließlich sich selbst nachgab und in den Strudel gezogen wurde. Er wurde immer schneller gedreht, sodass ihm zunächst schlecht wurde, bis er, wie betäubt, gar nichts mehr wahrnahm.
    Die Flucht aus Kismet
    Als er wieder

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