Abraxmata
mir egal, was du machst. Ich gehe jedenfalls zurück zu den anderen.« Damit entfernte sich Murus von Abraxmata, um woanders nach Waldbeeren zu suchen. Er hatte nicht vor, Abraxmata alleine zurückgehen zu lassen, wollte ihm aber eine kleine Lektion erteilen, ihn nicht einfach zu ignorieren und keine Erklärungen oder Antworten zu geben. Nicht weit von Abraxmata entfernt fand er eine Buschgruppe mit Sträuchern dazwischen, auf denen schon von fern rote und orange Beeren leuchteten. Murus rieb sich freudig den Bauch und lief auf die Sträucher zu. In seinen Gedanken malte er sich schon aus, wie er mit einem Arm voller Beeren vor Abraxmata und den anderen stand, die ihn lobten, während Abraxmata ihm freundlich zulächelte, dankte und sich für seine Dummheit entschuldigte. Er war nur noch wenige Meter von den Sträuchern entfernt, als er plötzlich leise, aber deutlich Stimmen vernahm.
»Abraxmata in seinem Lernprozess überwachen, als ob das eine ehrenvolle Aufgabe für eine seit Jahren treue Dienerin wie mich wäre. Ich kann mehr als mich irgendwo hinter einem Baum verstecken und horchen, was er mit dem alten Askan bespricht«, sagte eine hohe, liebliche Stimme, die allerdings mit etwas belegt zu sein schien, etwas das sie trübte.
»Wäre es dir vielleicht lieber herauszufinden, was er schon alles kann und wie weit er damit umzugehen gelernt hat? Es scheint mir nur mit einem Gedächtniszauber möglich zu sein. Oder habt ihr vielleicht eine andere Idee?«
Nach dieser Frage trat eine kurze Pause des Schweigens ein. Obwohl Murus nicht sehen konnte, was hinter dem Gestrüpp vor sich ging, hatte er das Gefühl, dass die tiefe, raue Stimme etwas gesagt hatte, das die anderen entsetzte.
»Wenn du das wagst, weißt du, was mit dir passiert«, schaltete sich eine zweite tiefe Stimme ein, die jedoch in ihrem etwas abgehackten Dialekt deutlich von der anderen zu unterscheiden war.
Dann fuhr eine weitere Stimme fort, die der ersten zum Verwechseln ähnlich war. Aufgrund dessen, was sie sagte, kam Murus zu der Vermutung, dass es jemand weiteres sein müsse. »Du weißt, dass er es merken würde, wenn jemand in seinem Gehirn herumstöbert, dazu ist er schon viel zu stark. Er wäre gewarnt und das wiederum wäre nicht gerade von Vorteil für uns, für uns alle.«
»Ja, er ist stark, aber er weiß es nicht, und genau das ist unser großer Trumpf«, polterte erneut die erste Stimme los.
»Dann sorge dafür, dass es so bleibt«, sagte die abgehackte Stimme, und während sie redete veränderte sich für Murus ihre Lautstärke, was ihm verriet, dass sich die Person bewegte.
Der Rat schien auseinander zu gehen.
Noch ehe er weglaufen konnte, erschien ein blauer Punkt über den Büschen, der auf ihn zuflog.
»Hevea?«, hauchte er in die Luft und kniff seine kleinen Augen zusammen, um besser erkennen zu können, wer da auf ihn zukam. Es war in der Tat ein junges Gilkomädchen, das Hevea sehr ähnlich sah. Erst als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war, erkannte er, dass es nicht Hevea war. »Impala!«, rief er. »Es kam mir gleich komisch vor, dass ein Gilko aus dem Morgentauwald weggeht, um im Mondschattenwald zu leben. Wir Waldwesen ändern nie unseren Lebensraum.«
Impala gab keine Antwort und sah ihn aus ihren funkelnden Augen an. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, rief sie einen Namen. »Jaipur, kannst du bitte mal herkommen!«
Ein dunkles Wesen kam aus dem Gestrüpp hervor. In seinem Kommen war keine Bewegung, wie sie ein lebendiges Wesen, das geht, normalerweise hat. Es schien vielmehr heranzuschweben, und auch als es ganz nahe war, konnte Murus keine Konturen erkennen. Sie waren vielmehr verwischt und flimmerten. Und auch unter dem schwarzen Tuch, das Murus zu erkennen glaubte, war kein Gesicht oder etwas Ähnliches zu sehen. Das ganze Wesen kam Murus eher wie ein Schatten vor. In der Nähe klang seine Stimme schallend und bedrohlich, dennoch erkannte Murus, dass es die Stimme des Ersten war.
»Was ist los, Impala?«
»Ich befürchte, wir wurden belauscht«, antwortete sie, den Kopf schon etwas eingezogen, in der Befürchtung, dass gleich das große Donnerwetter über sie hereinbrechen würde.
Ein lautes Grollen war aus der Ferne zu hören, das immer lauter wurde und unaufhaltsam auf sie zuzukommen schien.
»Er erledigt es selbst«, sagte Jaipur.
Impala und Jaipur entfernten sich und ließen Murus, der vor Angst sehr schwer und schnell atmete, zurück. Murus war zunächst erleichtert, dass sie ihn
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