Abraxmata
Zygan reden«, warf Murus ein.
»Schön, dann geht außer Hörweite und wartet, bis wir hier fertig sind. Ich werde dann zu euch herüberkommen«, gab Zygan zur Antwort.
Abraxmata und Murus hatten sich bereits abgewendet, als ihnen Toska, Herrin der Feen von Kismet, – der Murus die ganze Zeit zugelächelt hatte, sich mit Mühe zurückhaltend, ihr nicht vor Wiedersehensfreude um den Hals zu fallen – noch etwas zurief. »He, Murus«, grinste sie freundlich, »jeder wird hier sofort merken, wenn du uns belauschst.«
Die beiden Freunde wollten das Vertrauen der zwölf Weisesten und Mächtigsten der Wälder nicht missbrauchen und liefen wirklich ein weites Stück über die sanften Hügel, bis sie gegen eine unsichtbare Wand knallten.
»Das Schutzschild«, bemerkte Murus.
»Vielleicht war es das, was sie uns zeigen wollte«, murmelte Abraxmata vor sich hin.
»Vielleicht war es das, was? Was überlegst du eigentlich die ganze Zeit?«, fragte Murus, der sich mittlerweile neben Abraxmata ins weiche Moos gesetzt hatte.
Sie konnten wie aus einer Glaskugel heraus in den verschneiten Mondschattenwald blicken. Abraxmata antwortete nicht. Er beobachtete einen Begumen, der an das Schutzschild herangeflogen war. Das Tier prallte dagegen, fiel rückwärts in den Schnee, bevor es wieder aufflog und sein Gesicht dicht an das Schild presste.
»Siehst du, ich glaube, es kann uns sehen«, sagte Abraxmata zu Murus gewandt.
»Es? Wer denn?«, fragte Murus bereits etwas ungeduldig.
»Der Begume natürlich«, gab Abraxmata zur Antwort. »Verstehst du denn nicht, was ich meine. Famora, damals, sie wollte uns etwas an den zwölf grünen Gumpen zeigen, oder?«
»Und?«, drängte Murus weiter.
»Ich glaube, dass sie das hier bemerkt hatte.«
»Glaubst du, jemand von denen«, und Murus deutete einfach hinter sich, »würde sie dafür bestrafen?«, fragte Murus nachdenklich.
»Wenn, dann hat er es schon getan. Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll«, sagte Abraxmata und presste seine Nase gegen das Schutzschild, um zu sehen, ob etwas passieren würde.
»Aber überleg doch mal, das ist Quatsch. Famora hat dich schließlich über deine Kräfte ausgefragt, dazu wurde sie benutzt.« Dann lenkte Murus auf ein anderes Thema.
»Sag mal, wieso haben wir uns eigentlich bei unserem Absturz nicht verletzt?« Er drehte seinen Kopf herum und blickte Abraxmata, der sein Gesicht immer noch eifrig an das Schutzschild presste, von unten an.
Abraxmata musste lachen und beschloss für sich, dass man so lange man wollte gegen das Schild drücken konnte, ohne dass etwas geschah. »Toska«, gab er zur Antwort. »Wenn mich nicht alles täuscht, dann war es ihr silberner Strahl, der uns vor dem sicheren Tod bewahrt hat.«
Von hinten hörten sie Schritte herankommen, die Sitzung schien beendet zu sein.
»Also, was habt ihr für ein Anliegen?«, fragte Zygan, der die beiden mittlerweile erreicht hatte und sich nun vor sie auf den Moosboden setzte.
Abraxmata konfrontierte ihn gleich mit der Nachricht. »Was ist das?«, fragte er und hielt ihm den Fetzen eines Heinekinblattes unter die Nase.
Zygan schaute verdutzt. »Das ist ein Stück eines Heinekinblattes, aber nicht von hier. Seht ihr, die Ränder sind leicht gezackt. Es ist zwar schon ziemlich erfroren, aber an dieser Ecke hier lässt sich das noch erkennen. Aus dem Mondschattenwald stammt es jedenfalls nicht«, gab er zur Antwort und drehte das Dokument in seinen Händen hin und her.
»Und es kann nicht zufällig sein, dass diese bescheuerte Nachricht von dir stammt?«, griff Murus Zygan an.
»Ich habe schon bemerkt, dass du mich absolut nicht leiden kannst. Beweisen kann ich es natürlich nicht. Ihr müsst mir einfach glauben, dass ich es nicht war. Aber so dumm ist der Hinweis gar nicht. Du solltest wirklich auf dich aufpassen, Abraxmata«, sagte Zygan.
»Eines möchte ich doch noch fragen?«, schaltete sich Abraxmata ein. »Was ist ein Uraeus?«
»Dieses Wort ist sehr, sehr alt. Aus einer Sprache, die heute keiner mehr verwendet. Es steht für ein berauschendes Gefühl durch hohe Geschwindigkeit, ja, für den Rausch der Geschwindigkeit.« Zygan überlegte noch ein Weilchen. »Vielleicht ist es ja auch ein Name. Ich kenne zwar niemanden, der so heißt, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich jemand gerne so nennt. Noch etwas, oder war es das?«, fragte er noch.
»Wo sind wir hier?«, fragten Abraxmata und Murus wie aus einem Munde.
»Ihr seid in Zerelinor. Ein Ort, der
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