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Abschied in Dunkelblau

Abschied in Dunkelblau

Titel: Abschied in Dunkelblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Falle saß, würde er alles zerstören, was er zwischen die Finger bekam. Er würde versuchen zu handeln. Und er könnte sich das Wissen um das Vermögen von Sergeant Berry zunutze machen, das gestohlen, ein zweites und ein letztes Mal gestohlen wurde ... falls alles gut für mich lief.
    Und doch wußte ich, daß ich das Versprechen halten würde. Zu versuchen, etwas zu retten. Sie stöhnte im Schlaf. Ihre langen Beine zuckten. Sie rannte vor einem früheren Schreckensbild davon. Ich streichelte ihr Haar und küßte ihre Augen, sie wurde halb wach, seufzte und schlief wieder ein.
    Konnte irgend jemand Patty Devlan trösten, falls das Projekt den Bach runterginge?

Doce
    Das kleine Einschreibepäckchen von Harry kam Montag morgen an. Als ich vom Postamt zurückkam, erzählte mir Lois ganz aufgeregt und nervös, daß Howard Wicker per R-Gespräch angerufen und die Nachricht hinterlassen hatte, daß die Play Pen einen Termin für Dienstag um zehn Uhr vormittags hatte, um den neuen Generator einzubauen.
    »Es geht alles so schnell«, sagte sie mit aufgerissenen Augen.
    Ich öffnete das Päckchen und nahm den imitierten Edelstein heraus. Er war dunkelblau, so groß wie das Ei eines Singvogels, und hatte einen hellen und perfekten Stern. Dann tat ich etwas Dummes. Ich bückte mich und rollte ihn zu ihr hinüber. Er rollte leicht unrund. Wäre es eine Schlange gewesen, sie hätte nicht heftiger zurückspringen können. Aschfahl und zitternd legte sie sich eine Hand an den Hals; sie sah krank aus.
    »Genau so«, flüsterte sie.
    »Heb ihn auf.«
    Sie zögerte lange, dann griff sie danach und hob ihn auf. Sie bekam auch wieder Farbe. Sie sah ihn sich genau an und schaute dann zu mir. »Ist der echt?«
    »Nur wenn mein Freund einen fürchterlichen Fehler gemacht hat.«
    »Er ist wunderschön.«
    »Kornblumenblau. Vor langer, langer Zeit galten die Steine als Liebeszauber. Einen Fachmann könnte der nicht täuschen.«
    »Kann er Junior Allen täuschen?«
    »Gerade lang genug, hoffe ich.«
    »Mein Gott, Trav, sei vorsichtig!«
    Ich nahm ihn ihr weg, wickelte ihn in etwas von dem Material aus der kleinen Schachtel und steckte ihn in die Tasche.
    Sie hatte kurze Leinenhosen an, die ich bislang noch nicht gesehen hatte, sowie eine Bluse mit dünnen, horizontalen blau-weißen Streifen. Wir hatten an diesem Morgen einen Vorgeschmack auf ein Eheleben genossen, aber einen schlechten. Ich war die Nacht über bei ihr geblieben und hatte noch einmal mit ihr geschlafen, als das allmorgendliche Durcheinander der in See stechenden Fischer mich geweckt hatte. Ohne Worte. Danach hatte sie sich auf den Bauch gerollt und geweint, konnte aber nicht sagen, weshalb, und ließ sich auch nicht beruhigen. Sie hatte zuerst geduscht, und als ich aus der Dusche kam, war sie damit beschäftigt, das Frühstück vorzubereiten, ihr Mund verkniffen, ihr Gesicht unbeweglich, ihre Augen ausweichend.
    »Was hast du heute vor?« fragte ich sie.
    »Nur ein paar Dinge beim Rechtsanwalt klären, hängt mit dem Hausverkauf zusammen. Das wird nicht lange dauern.«
    »Nimm dir Zeit. Beschäftige dich damit. Denke nicht andauernd an diese Geschichte.«
    Ich bot ihr Miss Agnes an, aber sie war entschlossen, lieber ein Taxi zu nehmen. Sie zog sich einen Rock an und ging. Beim Bootssteg für die Mietboote gibt es einen Taxistand.
    Ich schaute mir eine Seekarte an und rechnete mir aus, daß Junior Allen ungefähr um sieben ablegen würde, um bis zehn bei Robinson-Rand zu sein. Mit glücklichen Kreuzfahrtpassagieren. Plötzlich schien der sorgfältig ausgearbeitete Plan voller grundlegender Fehler. Wieso war ich mir eigentlich so sicher, daß er die Beute an Bord der Play Pen aufbewahrte?
    Logischerweise war das der beste Platz dafür. Er hatte geschickte Hände. Er hatte alle Zeit der Welt gehabt, um ein Versteck einzurichten. Eine Zwölfmeteryacht ist eine komplexe Anlage. Es würde Tage dauern, jeden Zentimeter sorgfältig zu durchsuchen. Ich hatte ausreichend Gelegenheit gehabt, ihren Zuschnitt zu studieren, und konnte keinen triftigen Grund erkennen, warum ein zeitsparender Plan nicht funktionieren sollte. Falls die Zufallsfaktoren nicht allzu zufällig wurden. Falls sie nicht außer Kontrolle gerieten. Er hatte bereits mehr Glück gehabt, als er verdiente.
    Und ich hatte meine Hausaufgaben gemacht, was ihn betraf. Kenne den Menschen, kenne das Gelände, kenne die Werte. Ich hatte mir nichts Überflüssiges gemerkt und hoffentlich nichts Wesentliches übersehen.
    Es

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