Abschied in Dunkelblau
Weile später beschleunigte sich ihre Atmung. Alles war so seltsam tiefempfunden, süß und ungezwungen, als ob es eine unausweichliche Fortsetzung jener tröstlichen Nähe gewesen wäre, genauso natürlich wie alles andere.
Als es dunkel war, murmelte sie: »Mit dem Geld sollte ich bei meinem Jungen bleiben. Das wird ganz schön lange halten, unten in Candle Key. Ich könnte Christine ablösen und zur Abwechslung auf die Kinder aufpassen. Sie will wieder als Kellnerin arbeiten, und sie ist es leid, alleine da unten zu sein. Ich kann hier kündigen. Schatz, du könntest eigentlich in diesem Boot da runterkommen und an unserem alten Bootssteg unten anlegen. Ich könnte dich beschäftigen, mit den ganzen Ausbesserungsarbeiten, die liegengeblieben sind. Wenn die anderen Kinder in der Schule sind, könnten wir manchmal mit Davie in dem Skiff angeln gehen. Wir könnten ... eine Zeitlang da unten füreinander da sein, genauso lieb und eng wie heute nacht, und wir werden dann schon wissen, wann es Zeit für dich ist, wieder zu gehen. Es wäre keinerlei Verpflichtung für dich, Travis.«
Und so hielten wir es dann auch. Ich wurde wieder so gesund, wie ich es mir nur wünschen konnte. Und schließlich nahm ich Abschied und fragte mich, ob ich nicht der größte Narr auf dieser Welt war, mich damit nicht zufriedenzugeben und für immer dazubleiben.
An jenem Tag Ende November, als ich Abschied nahm, versteckte sie ihre Tränen hinter einem Lächeln, machte Scherze, die uns zur Gewohnheit geworden waren, stand da auf dem Bootssteg, hielt den Jungen an der Hand und winkte, bis ich an der Insel vorbei und außer Sicht war.
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