Abschied nehmen
verspürte.
„Doch Vergangenes kann ich leider nicht ändern“, sprach er, senkte für einen Moment seinen Blick, eh sich ihre Augen eine Handbreit voneinander entfernt auf gleicher Höhe wieder trafen. „Ich kann dir nur eines versprechen, und zwar, dass deine Lippen, von jetzt an die Einzigen sein werden, die ich jemals wieder küssen werde“, endete er atemlos und ließ seinen Worten Taten folgen.
Seine weichen Lippen senkten sich auf ihre und Kates Schwindelgefühl nahm derart an Intensität zu, dass sie froh war zu sitzen, da ihr ihre Beine sonst sicher den Dienst versagt hätten. Eine Mischung aus Aufregung, Angst und Liebe breitete sich in ihr aus, und als er auch noch eine seiner Hände hinter sie gleiten ließ und dabei über ihren Rücken strich, ging ein berauschendes Kribbeln durch ihren Körper.
Doch mit einem Mal gewann die Furcht immer mehr an Raum, als ihr plötzlich klar wurde, was sie nun erwartete. Der Augenblick ihre Pflicht als seine Ehefrau zu erfüllen, war gekommen, und sie hatte nicht den Mut, ihn darum zu bitten, sich noch etwas zu gedulden. Er hatte schon so lange gewartet und sie hatte schon zu viel über die männlichen Triebe gehört, um nicht zu wissen, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn er es aufschieben sollte.
Sie merkte selbst, wie sie sich immer mehr versteifte und den Bewegungen seiner Lippen immer weniger folgen konnte. So beschloss sie es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen und begann an den Bändern, mit denen ihr Kleid im Rücken verschlossen war, herumzufingern. Sie zog an ihnen und versuchte sie zu öffnen, doch das war in ihrer Position nicht ganz so einfach.
William entging ihre Unruhe nicht, und als ihm klar wurde, was sie da tat, unterband er kurzerhand ihre Anstrengungen, indem er seine Hand auf ihre legte. Anschließend löste er sich widerwillig von ihren Lippen.
„Was tust du denn da, Kate?“, fragte er mit einem liebevollen Lächeln.
Kate blickte ihn skeptisch an.
„Na, ich versuche mich aus diesem Kleid zu befreien“, entgegnete sie verunsichert und William rückte wieder ein wenig von ihr ab, ihre Hand hinter ihrem Rücken hervorziehend.
„Ach, und warum möchtest du das?“
Kate war nun verwirrt.
„Na ja, ich hatte angenommen …“, begann sie, doch sein undurchschaubarer Blick ließ sie innehalten.
„Du hattest was angenommen? Dass ich nun mein Recht als dein Ehemann einfordern und die Ehe mit dir vollziehen will?“, fragte er, als sie nicht fortfuhr und sie nickte unsicher.
Er verdrängte den Scherz, der ihm auf den Lippen lag, denn er fürchtete, er würde sie dadurch nur verschrecken, stattdessen blickte er sie liebevoll an.
„Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir uns erst noch etwas öfter küssen könnten und zunächst versuchen unsere Scheu davor zu verlieren, eh wir beieinanderliegen“, sagte er und merkte, wie die Schamesröte in Kates Wangen stieg. Es war ihr peinlich, so falsch gelegen zu haben und sie blickte ihn verunsichert an.
„Es tut mir leid, dass ich dich für einen geilen Bock gehalten habe“, sagte sie.
„Das macht nichts. In den meisten Fällen trifft es ja auch zu und ich bin da keine Ausnahme!“, gab William die Schultern zuckend mit einem Grinsen zurück und das daraufhin folgende Gelächter, in das sie ausbrachen, fegte ihre Verlegenheit fort.
Nach einigen weiteren Versuchen ihre Scheu zu überwinden, gönnten sie einander eine Pause und tranken zusammen einen weiteren Becher Wein. William hatte sich auf seinen ursprünglichen Platz zurückziehen wollen, doch Kate hatte ihn davon abgehalten. Und so waren sie nun einander so nahe, dass wenn sie gleichzeitig ihre Becher zum Mund führten, sich diese beinahe berührten.
Sie hatte gemeint, dies würde ihnen dabei helfen ihre Befangenheit abzulegen und das tat es auch, denn sie gingen bereits viel vertrauter miteinander um. Nun entstand auch nicht mehr diese peinliche Stille nach jedem Kuss, auch dann nicht, wenn anschließend nicht sofort einer von ihnen etwas sagte.
„Sag mal, wie hat mein Vater dich eigentlich dazu bekommen, mich zu heiraten?“, fragte sie und William hörte die Frage, auf die er bereits den gesamten Abend gewartet hatte. „Du hast vorhin gesagt, es sei kein Pflichtgefühl gewesen. Hat er dir Geld angeboten?“
William bedachte
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